Plauen.

Mitten in der Coronakrise ist den Oberliga-Fußballern des VFC Plauen ein wichtiger Befreiungsschlag gelungen. Vor 367 Zuschauern feierten die Plauener am Samstag einen 4:0-Heimerfolg (1:0) gegen den SV Blau-Weiß Zorbau. Der VFC verbesserte sich mit 13 Punkten aus neun Spielen auf den neunten Tabellenplatz.

Dauerläufer Kyriakos Andreopoulos zeigte sich heilfroh: „Wenn du viermal in Folge verlierst, hast du richtig großen Stress. Das hat man auch gesehen. Lange Zeit hing alles am seidenen Faden, und wir haben nicht so gut gespielt. Aber wir haben immer daran geglaubt, dass wir zurück in die Erfolgsspur finden.“

Wissen muss man dazu, dass der VFC um ein Haar mit einem weiteren Minusbetrag aus dem Spieltag gegangen wäre, denn der Verein sollte vor maximal 100 Zuschauern spielen. „Sollten Vereine in der vierten und fünften Liga wirklich Heimspiele unter solchen Bedingungen austragen müssen, geht bei vielen irgendwann das Licht aus“, weiß VFC-Präsident Thomas Fritzlar. Dann würden beispielsweise auch Sponsorenverträge von Geldgebern kritisch hinterfragt. Im allerletzten Moment hatte der Fußballclub noch die Genehmigung bekommen, vor maximal 500 Zuschauern zu spielen. So fanden sich auf die Schnelle noch besagte 367 Fußballfreunde in der größten vogtländischen Freiluftsportstätte ein. Und die wurden ganz gut unterhalten.

Beide Teams hatten fünf Wochen lang nichts Zählbares mehr verbucht. Das machte sich vor allem im Torabschluss bemerkbar. Plauen verballerte bereits im ersten Durchgang fünf Riesenchancen. JamesKevin Nahr (12., 15., 45.) und Botond Bach (22., 45.) sündigten. Dass es trotzdem zur 1:0-Pausenführung reichte, lag an einer klugen Vorlage von VFC-Kapitän Marian Albustin, der nach dem dritten Plauener Eckstoß von Kevin Walther den Ball perfekt für Botond Bach (22.) auflegte. Bach traf aus zwölf Metern flach ins rechte Eck. Der SV Blau-Weiß Zorbau erarbeitete sich drei gute Möglichkeiten in Durchgang 1. Nach dem Seitenwechsel tauchte das Team aber völlig ab.

Das hatte einen Grund. „Wir haben unglaubliche Personalprobleme und waren im Training diese Woche mitunter nur sieben Leute. Dadurch fehlte irgendwann vollständig die Durchschlagskraft“, erklärte der Zorbauer Trainer Maik Kunze und zeigte Verständnis für den bescheidenen Auftritt seiner Blau-Weißen. „Dennoch haben wir uns schwer getan, weil wir einfach zu viele Großchancen vergaben“, räumte Plauens Cheftrainer Falk Schindler ein. Bester Mann im Team der Gäste war übrigens Schlussmann Oliver Arendt, der eigentlich nur Ersatzkeeper ist, jedoch mit sieben Glanzparaden eine deutlich höhere Niederlage verhinderte.

Das zähe Spiel mündete urplötzlich in einen Plauener Jubellauf. James-Kevin Nahr (74.), Botond Bach (77.) und Patrick Grandner (79.) beendeten die Zitterpartie mit traumhaften Toren. Letztlich hatte der VFC aber neun Großchancen ausgelassen. „Natürlich arbeiten wir an der Chancenverwertung. Weil die aber vor allem auch vom Selbstvertrauen abhängig ist, war das heute ganz wichtig. Nur durch solche Siege kommt Ruhe in die Mannschaft und ins Umfeld“, stellte Assistenztrainer Ronny Diersch fest.

Am Samstag tritt der VFC beim FC International Leipzig an. Das Spiel wird 13.30 Uhr im Hafenstadion von Torgau angepfiffen. Zuschauer sind nicht zugelassen.