VfB steht erstes Geisterspiel bevor

Von Marcus Schädlich

Auerbach.Die Schmerzempfindlichkeit des Fußball-Regionalligisten VfB Auerbach wird in diesen Tagen bis ans Limit ausgetestet: Drei Spiele mit schmerzhaften Spielverläufen und dazu auch noch die Bedingungen, unter denen künftig die Spiele stattfinden müssen, strapazieren die Vogtländer – und machen ihnen einen Vorgeschmack darauf, wie die Saison wohl bis zum nächsten Sommer verlaufen könnte. Aber gerade im Abstiegskampf heißt es, sich von Rückschlägen nicht umwerfen zu lassen. Das gilt für das VfB-Team umso mehr nach dem unglücklichen Spielverlauf am Mittwochabend beim Favoriten FC Carl Zeiss Jena. Mit Glück und hohem Engagement hatte sich der VfB an den Kernbergen ein 1:1 nach 86 Minuten erkämpft, um nur Momente später wieder als die größten Unglücksraben der Liga dazustehen: Schlechtes Defensivverhalten bei einem Eckball kostete den Vogtländern das so bitter benötigte Selbstvertrauen, das sie für das wichtige Spiel gegen Tennis Borussia Berlin am Sonntag, 13 Uhr, benötigen.

Denn dann steht ein Duell gegen ein Team an, das sich vermutlich eher auf Augenhöhe mit dem VfB befindet als die Thüringer. Aber immerhin kann das Auerbacher Team eine Erkenntnis aus dem Wochentagsspiel mitnehmen: Mit Mut ist vieles möglich. Sogar den Favoriten an den Rande einer Überraschung zu drängen – vor allem, wenn die Defensive besser steht.

„Aus dem Spiel heraus haben wir gar nicht so schlecht verteidigt“, sagte VfB-Coach Sven Köhler. Bitter nur, dass sich dieses konsequente Verteidigungsverhalten nicht auf Standards erstreckte. So fielen beide Gegentreffer nach Eckbällen. Vor der Standard-Stärke hatte Köhler sein Team explizit gewarnt.

Insgesamt war das Spiel in Jena aber ein Schritt in Richtung Rehabilitierung nach dem 1:5 in Chemnitz und dem bitteren 3:3 gegen Rathenow. „Wir haben an uns geglaubt“, spürte auch Sven Köhler, der in den letzten Tagen dem Vernehmen nach deutliche Worte mit seinen Spielern gewechselt hatte. Die Standpauke fruchtete – und auch Köhler wirkte während des Spiels positiver gestimmt. So verteilte er ungewöhnlich oft Lobesworte an seine Spieler, motivierte sie von der Seitenlinie. Und bis auf die unzähligen Wackler auf der rechten Außenbahn steigerte sich das Team auch erkennbar. So stark, dass die zweite Halbzeit ausgeglichen endete – nach Toren, aber auch weitgehend nach Spielanteilen.

„Natürlich tut uns das 1:2 weh“, sagt Köhler. „Aber nun gilt es, wieder aufzustehen und uns gut zu regenerieren.“ Einen Tag mehr als ursprünglich geplant bekommt seine Mannschaft dafür. Denn die Partie gegen TeBe findet erst am Sonntag und nicht am Samstag statt.

Was sich allerdings nicht mehr ändern lässt, ist die Tatsache, dass es das erste Pflichtspiel in der Arena zur Vogtlandweide unter Ausschluss von Zuschauern ist – obwohl Auerbach klar für eine Unterbrechung der Saison wirbt. Gegen diesen Weg hatte sich am Mittwochabend der Verband entschieden. Ein Schritt, der nicht nur sportlich den Auerbachern Sorgen bereitet. Auch finanziell sind die Einbußen hoch. So rechnet Carsten Gündel, VfB-Vorstandsmitglied für Finanzen, mit einer hohen finanziellen Belastung für den Verein – gerade dann, wenn es sich um mehrere Geisterspiele handelt. So sind für den Dezember noch zwei weitere Heimspiele geplant. Den Tausch des Heimrechts schließt Auerbach unterdessen aus, da allein für Busfahrten so hohe Kosten anfallen würden, dass sich dies nicht lohnen würde.

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