VfB hofft auf Extrapunkte

Von Marcus Schädlich
Auerbach.Wenn das Regionalliga-Team des VfB Auerbach am Mittwochabend den Rasen des Ernst-Abbe-Sportfelds beim FC Carl Zeiss Jena betritt, dann sollten sich die Spieler vielleicht ein Beispiel an einem der jüngsten Spieler nehmen: Fabien Bochmann gehört zu denjenigen im Team, die trotz der schwierigen sportlichen Lage noch Unbekümmertheit ausstrahlen. „Fabien macht sich nicht ins Hemd“, hatte VfB-Coach Sven Köhler gesagt, als er sich dazu entschlossen hatte, den 19-Jährigen eine Chance in der Startelf zu geben. Zweimal stand der Mittelfeldspieler mittlerweile in der Startformation, zweimal holte der VfB einen Punkt – und das auch, weil Bochmann überzeugte.

„Ich spiele meinen Stiefel und mache mir keine großen Gedanken“, sagt der junge Mann aus dem Erzgebirge. Nach drei Jahren im Nachwuchsbereich des FC Erzgebirge Aue und der Rückkehr in seinen Heimatort Schneeberg war er vor zwei Jahren zum VfB Auerbach gewechselt – damals zu den A-Junioren. Der Sprung von der U-19-Landesklasse in Schneeberg in die Regionalliga der Männer ist ein großer – für Bochmann aber auch kein Grund, sich groß Gedanken darüber zu machen, ob er mit den erfahrenen Profis mithalten kann, gegen die er zum Teil spielen muss – wie auch am Mittwochabend, 19 Uhr, in Jena. „Ich mache einfach das, was ich kann – und natürlich sind auch Fehler dabei. Aber daran darf man sich nicht aufhängen, sondern muss weitermachen.“ Vielleicht hat diese Lockerheit auch Köhler davon überzeugt, auf den jungen Außenbahnspieler zu setzen. Jene Lockerheit hatte dem VfB zuvor noch gefehlt – um auch in Zweikämpfen für einen Überraschungsmoment zu sorgen.

Davon muss das Team am Mittwoch einige haben. „Natürlich wird es ein völlig anderes Spiel“, sagte Köhler zum Duell beim Meisterschaftskandidaten aus Thüringen, der allerdings schon zehn Punkte Rückstand auf die Spitze hat. „Wir fahren natürlich nach Jena, um dort zu gewinnen“, sagt der VfB-Coach, „aber jeder Punkt wäre ein Extra-Punkt.“ Ein bitter benötigter Extra-Punkt, wenn Auerbach weiterhin Zähler gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf so leichtfertig aus der Hand gibt wie am Samstag gegen Rathenow (3:3). „Wenn wir so spielen wie gegen Rathenow in der ersten Halbzeit, dann haben wir auch in Jena eine Chance“, sagt Youngster Bochmann, der wahrscheinlich auch an den Kernbergen eine Chance erhält. Seine Leistung gegen Rathenow spricht jedenfalls nicht dagegen, war er doch einer der besten Auerbacher. Allerdings konnte er auch nichts gegen die Aufholjagd der Gäste tun: „Wir haben mit Beginn der zweiten Hälfte zu zaghaft in den Zweikämpfen agiert und unsere Chancen nicht gemacht.“ Das rächte sich, sodass die Vogtländer mit der Bürde nach Jena reisen, eigentlich auch dort mehr als nur die Außenseiter-Chance zu wahren.

Ob die Partie allerdings überhaupt stattfinden kann, stand am Montag noch in den Sternen. Aufgrund von Corona-Verdachtsfällen im VfB-Team soll im Laufe des Dienstags eine Entscheidung fallen, ob Auerbach über einen ausreichend großen Kader verfügt, der die Partie bestreiten kann.

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