VfB Auerbach: Volkhardt Kramer: „Es ist kein Endspiel“

Volkhardt Kramer Bild: Marcus Schädlich

Volkhardt, am Mittwoch (19 Uhr) spielt der VfB daheim gegen den FC Eilenburg. Ist es schon ein Endspiel?

Nein! Und darauf lege ich großen Wert: Es ist für uns das fünfte Punktspiel und kein Endspiel. Ein Endspiel haben wir im Mai, wenn wir das Pokal-Endspiel erreichen sollten. Es geht auch nicht darum, Druck von der Mannschaft zu nehmen, sondern es handelt sich um ein Spiel, in dem wir den Anspruch haben, es zu gewinnen. Mehr nicht.

Aber richtungweisend ist das Spiel schon?

Das definitiv! Wir müssen nun sehen, wie wir im eigenen Stadion mit einem Gegner zurechtkommen, der nicht ohne Grund aufgestiegen ist. Von der Art des Umfelds und der Mannschaft sind sie mit uns vergleichbar, allerdings haben sie den Standortvorteil mit der Nähe zu Leipzig. Aber trotzdem ist es eben kein Endspiel. Selbst mit fünf verlorenen Spiele ist noch niemand abgestiegen.

Allerdings lief es zuletzt für den VfB nicht besonders gut. Der Trend wirkte alles andere als gut.

Wir haben die Mannschaft auch während der laufenden Saison noch verändert. So haben sich in Cottbus die beiden Innenverteidiger erstmals überhaupt gesehen – und mussten dann gemeinsam spielen. Innerhalb der ganz kurzen Zeit war die Abstimmung natürlich noch nicht möglich. Dass dann auch noch Marcin Sieber und Thomas Stock körperlich angeschlagen ins Spiel gegangen sind, gehört auch zur Bewertung. Und auch Eric Stiller hat als neuer Spieler sein erstes Spiel in einer schwierigen Situation bestritten. In Cottbus kam viel zusammen, weshalb es mit einer 0:5-Niederlage endete.

Wie muss der VfB nun gegen Eilenburg agieren?

Mit Mut – so wie es der Trainer richtigerweise fordert. Natürlich dürfen wir nicht blind nach vorn laufen, sondern mit einer überlegten Offensive agieren. Mit Eilenburg kommt kein Fallobst. Aber natürlich ist unser Anspruch, zum Erfolg zu kommen. Aber selbst, wenn wir gegen Eilenburg gewinnen, bleiben wir hinten drin hängen. Wir dürfen uns alle nicht verrückt machen lassen.

Dennoch waren die ersten vier Spiele ernüchternd! Geht es nun von Neuem los?

Das war ein Fehlstart – anders kann man das nicht einordnen. Aber wie im Sprint: Jetzt wird die Startpistole nochmals abgeschossen und nochmals gestartet. Wir sind nicht vom Wettbewerb disqualifiziert, sondern haben noch eine Chance. Aber ganz klar: Noch einen Fehlstart dürfen wir uns nicht erlauben. Wenn wir noch vier Spiele verlieren, dann sind wir wirklich sehr weit weg.

Mit Pascal und Philipp Sauer spielen zwei frühere Auerbacher bei Eilenburg. Wie schade ist diese Entwicklung aus VfB-Sicht?

Wir nehmen es ihnen definitiv nicht übel, uns aber auch nicht. Wir haben dies jedes Jahr: Spieler verlassen uns, wenn sie zum Studium in andere Städte gehen. Das können wir nicht immer bieten. Und wir können aber für uns auch in Anspruch nehmen, dass wir Regionalliga-Fußballer für andere ausgebildet haben. Ein bisschen schade ist es aber schon – genau wie bei Yannic Voigt.

Zurück zum Spiel: Der zweite Startschuss ertönt nun. Wie schnell muss das Team ins Spiel sprinten?

Um im Bild zu bleiben: Es wird kein 100-Meter-Sprint, sondern ein Ausdauerlauf. Wir müssen vom Anfang bis zum Ende konzentriert bleiben.

Und personell: Sind alle zurück?

Philipp Müller ist nach seiner Erkältung zurück im Teamtraining, auch Thomas Stock geht es wieder besser. Erfreulich ist, dass Tomas Kepls erste Diagnose eine Fehleinschätzung war: Sein Fuß ist nicht gebrochen, er hat auch schon wieder gegen den Ball getreten. Er wird aber noch eine Woche fehlen. Die Hoffnungen ruhen auf Nico Donner. Mit seinen Powersprints und seiner enormen Schusshärte kann er uns weiterhelfen. Die Lage entschärft sich etwas. Aber sicherlich wird es nicht mit einem Mal durch die Decke gehen.

Und wenn es doch schiefgeht gegen Eilenburg?

Dann werden wir auf jeden Fall nicht die weiße Fahne hissen und den Spielbetrieb einstellen. Die Mannschaft weiß aber selbst: Es ist höchste Bereitschaft und Konzentration gefordert – und auch Mut. Ein Erfolgserlebnis würde uns dafür helfen.

Quelle: VfB Auerbach