VfB Auerbach am vorläufigen Tiefpunkt angelangt

In der Fußball-Regionalliga gab es am Wochenende für Auerbach eine heftige 0:5-Niederlage bei Energie Cottbus. Die knallharte Analyse fing direkt nach Abpfiff an.

Foto: Marcus Schädlich

Auerbach.Mit Sven Köhler war am Samstagnachmittag für kurze Zeit nicht gut Kirschen essen. Der Trainer des VfB Auerbach wollte nach Schlusspfiff der Partie in der Fußball-Regionalliga in Cottbus erst einmal keinen sprechen. Köhler schritt nach dem blamablen Auftritt seiner Elf bei Energie Cottbus und der 0:5-(0:2)-Niederlage einige Momente auf dem Rasen des Cottbuser Stadions auf und ab. Köhler hatte schnell die Gedanken geordnet und begann mit der Analyse des vorläufigen Tiefpunkts der Vogtländer.

Die Bestandsaufnahme beginnt bei der Kaderplanung: Der VfB-Kader ist so jung, so unerfahren wie selten zuvor. Allerdings scheint die Jugendlichkeit den Substanzverlust der letzten Jahre nicht ersetzen zu können. Die Hoffnung: Wenn alle wieder fit sind, ist die Auerbacher Startelf gut genug, um in der Regionalliga zu bestehen. Ein Fragezeichen dürfte aber hinter dieser These nach dem Auftritt in Cottbus trotzdem stehen. Denn einmal mehr war zu erkennen, dass dem Team die Struktur, eine leitende Hand im Mittelfeld fehlt. „Wir haben einen Kader, der in der Breite nicht stark genug ist.“ Köhler fordert deshalb mindestens zwei Neue: „Wir müssen gucken, in der Offensive noch einen zu holen und ein Linksverteidiger fehlt uns auch noch.“

Unabhängig davon, wer wann noch nach Auerbach wechselt, scheint aber auch noch etwas anderes wichtig: Der aktuelle Kader bleibt derzeit zu oft unter seinen Möglichkeiten. Gerade die Führungsspieler und die erfahrenen Kräfte patzen. Vor allem in der Defensive ist dies offensichtlich: 15 Gegentreffer in den ersten vier Spielen. „Die 15 Gegentore sind nicht der Innenverteidigung anzulasten, sondern allen.“ Auch in Cottbus fielen die fünf Gegentore viel zu einfach. Die Hausherren wurden regelrecht zum Toreschießen eingeladen. Allerdings versagten bei den Auerbachern nicht nur die fußballerischen Qualitäten, sondern auch die Grundtugenden. „Wenn wir in der Liga bestehen wollen, dann müssen wir unsere Tugenden in die Waagschale werfen“, sagte Köhler und fordert mehr Leidenschaft und Verantwortung der gestandenen Spieler.

Bei aller Kritik an der Defensive mag allerdings in Cottbus eine Ausrede gelten: Mal wieder kam zum fehlenden Auerbacher Glück auch noch Pech hinzu. Neben dem Ausfall von Philipp Müller in der Innenverteidigung wog auch noch schwer, dass Marcin Sieber unter der Woche nicht trainieren konnte. Nach Kreislaufproblemen musste er passen, weshalb er bislang noch keine Minute mit Neuzugang Johann Weiß zusammengespielt hatte.

Nur die eine, womöglich spielentscheidende Szene sollte in der Offensive nicht unerwähnt bleiben: Beim Stande von 0:0 hatte Marc-Philipp Zimmermann die Auerbacher Führung auf dem Fuß, traf allein vor dem Keeper aber das Tor nicht. Womöglich hätte das Spiel eine andere Richtung genommen. Doch ansonsten blieb von der Auerbacher Offensive nicht viel übrig.

Damit steht Auerbach nach vier Spielen mit null Punkten am Tabellenende. Und nun? Gegen den FC Eilenburg am Mittwoch, 19 Uhr, ist der Druck schon enorm hoch. „Diesen Druck kann uns keiner nehmen“, sagt Köhler. Seine Mannschaft muss da durch.

StatistikVfB: St. Schmidt – M. Seidel, Sieber, Weiß, Kubitz – M. Schmidt (60. Stiller) – Stock (67. Donner), Brejcha, Guzlajevs, Osse (76. L. Seidel) – Zimmermann, Tore: 1:0 Engelhardt (40.), 2:0 Hildebrandt (44.), 3:0 Putze (46.), 4:0 Hildebrandt (59.), 5:0 Badu (76.), SR: Jessen (Berlin), Zuschauer: 4024

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