Sportclub Syrau fordert Unterstützung

Der SC Syrau fühlt sich von der Gemeinde Rosenbach nur ungenügend unterstützt. Dabei sei man einer der größten Sportvereine im Vogtland, in welchem auch die Nachwuchsarbeit groß geschrieben wird. Die Verantwortlichen suchen jetzt nach einer Lösung.

Wenn es um das Vereinsdomizil des SC Syrau 1919 e.V. geht, ist er zur Stelle. Thomas Wolfrum kümmert sich, sägt Holz, damit regelmäßig geheizt werden kann, hält das Haus und die Außenanlagen in Schuss. „Ich bin hier groß geworden“, sagt der Syrauer. „Wenn sich keiner kümmert, verwildert alles.“ Doch seine Stelle, für die er sowieso nur eine kleine Aufwandsentschädigung erhielt, läuft jetzt aus. Das moderne Vereinshaus entstand im Jahr 2006. „400.000 Euro hatten die Planung und der Bau gekostet“, so Andreas Scherf rückblickend. 50 Prozent davon war Fördergeld, je 25 Prozent entfielen auf die Gemeinde und den Sportclub selbst. Ein Wert, der erhalten werden soll. „Das Gelände und das Haus müssen in Schuss gehalten werden.“ Und das sei ehrenamtlich kaum zu schaffen. Wie es weiter geht für den SC Syrau?
Der Vereinsvorsitzende Jens Mannig und Andreas Scherf, der ehemalige Vorsitzende, wollen Unterstützung von der Gemeinde. Dazu gibt es zwei konkrete Pläne. „Wir brauchen einen Lohnkostenzuschuss, um jemand bezahlen zu können, der das Gebäude sauber hält und sich um die Außenanlagen kümmert“, sagt Andreas Scherf. 70 Prozent der Lohnkosten würde die Arbeitsagentur tragen. 1000 Euro pro Montag beträgt der Eigenanteil. Das zweite Projekt des Sportclubs ist der Bau einer Bewässerungsanlage für den Sportplatz, deren Bau nur mit Unterstützung der Gemeinde möglich ist. So wie der Leubnitzer Sportverein es bewerkstelligt hatte, will auch der Syrauer Verein dies mit Hilfe von Fördermitteln über die Gemeinde realisieren. Einen Antrag dafür hatte der SC Syrau bereits voriges Jahr gestellt. „Wir sind mit 450 Mitgliedern einer der größten Sportvereine im Vogtland“, sagt Andreas Scherf. Davon sind 250 Kinder. Es werde Nachwuchsarbeit vom Feinsten geleistet, das ganze Jahr über. Dabei kommen die Kinder und Jugendlichen längst nicht nur aus Syrau, sondern aus allen Orten der Gemeinde Rosenbach sowie weiteren Orten. Und: „Wir haben 75 Übungsleiter für die Betreuung.“ Es gibt sieben Sparten, die Palette reicht von Fußball und Volleyball über Tischtennis und Leichtathletik bis hin zu Kindersport. Und gerade die Fußballer haben Erfolge zu verbuchen.
Von der Gemeindeverwaltung Rosenbach hatten sich die Verantwortlichen des Syrauer Sportvereines eine Aufstellung erbeten, wie in den vergangenen zehn Jahren finanzielle Zuschüsse an die Vereine innerhalb der Gemeinde verteilt wurden. Die Rechnung ergab, dass von 2011 bis 2021 insgesamt 117.980 Euro an Vereine bezahlt wurden. Davon erhielten Sportvereine 83.270 Euro. „Das sind rund 70 Prozent“, so Andreas Scherf. Der SC Syrau erhielt 29.979 Euro (35 Prozent), der Leubnitzer Sportverein 41.160 Euro ( 50 Prozent und die SG Grün-Weiß Mehltheuer 12.130 Euro (15 Prozent) Allerdings kam Leubnitz auf den Betrag, weil hier der Sportplatz samt Brunnenbau und Bewässerungsanlage mit rund 35.000 Euro einberechnet sind.
Es sind auch weniger die anderen Sportvereine, wenngleich sie auch kleiner sind, welchen sich der Syrauer SC gegenüber benachteiligt fühlt. „Das Waldbad Rodau bekommt in einem Jahr so viel Geld wie wir in zehn Jahren“, spricht Andreas Scherf deutliche Kritik aus. Dabei hat es nur wenige Monate im Jahr geöffnet. „Es geht uns einfach um mehr Gerechtigkeit.“ Auch das Schloss Leubnitz werde von der Kommune mehr unterstützt. „Fakt ist, Syrau steht immer hintendran, es wird nichts investiert.“ Im Gegenteil, es wurde das Höhlenheim veräußert und auch der Wasserturm steht zum Verkauf. Dabei werden in Syrau mehr als 50 Prozent der Gewerbesteuer in Rosenbach erbracht. „Vereinszuschüsse von der Gemeinde gibt es auf Antrag“, sagt Bürgermeister Michael Frisch. Das Schloss zu verkaufen können nicht die Lösung sein, zumal sich die Kita mit darin befindet. Auch für die Erhaltung des Waldbades Rodau hatte sich der Gemeinderat ausgesprochen. Dieser hatte dem Syrauer Sportverein jüngst geraten, die Mitgliedsbeiträge von 30 Euro für Kinder und 60 Euro im Jahr zu erhöhen. Doch das sieht der Syrauer SC gerade jetzt in der Corona-Zeit, wo in anderen Vereinen Mitglieder abspringen und derzeit Erwachsene gar nicht trainieren dürfen, als ein falsches Signal.
„Eines der beiden Projekte des Syrauer Sportclubs, den Lohnkostenzuschuss oder die Bewässerungsanlage, wollen wir als Gemeinde gerne unterstützen“, sagt Frisch. „Wir sind in der Haushaltsaufstellung. Vielleicht finden wir auch einen Mittelweg.“ Zur nächsten Sitzung des Gemeinderates will der Gemeinderat nochmal beraten. Dass der Ort Syrau nur mit drei Einwohnern im Gemeinderäten vertreten ist, sieht Andreas Scherf ebenfalls als Nachteil. „Vielleicht finden wir aus dem SC Syrau jemand als Kandidat für die nächste Wahl“ Denn zu viel Frust und Ärger haben sich augenscheinlich angestaut. „Wir hätten schon eher den Mund aufmachen müssen“, so Scherf. Und der Bürgermeister meinte: „Ich war überrascht, was alles zur Sprache kam.“ Nun wird auf eine gemeinsame Lösung gehofft. Simone Zeh

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