Reichenbach bremst Merkur aus

von Steffen Windisch
Oelsnitz.Der SV Merkur Oelsnitz hat am Sonntag gegen den Reichenbacher FC mit 0:3 (0:1) die erste Heimniederlage in der Landesklasse seit 2016 kassiert. Und auch die Höhe des Reichenbacher Siegs entsprach dem Spielverlauf. Während Oelsnitz mit zehn Punkten weiterhin auf Tabellenplatz 8 rangiert, hat sich Reichenbach mit jetzt 20 Zählern auf Platz 2 verbessert.

Der Gastgeber hatte vor 210 Zuschauern je Halbzeit eine Torchance, doch die Schüsse von Hofmann und Schuch verfehlten jeweils um drei Meter das Ziel. Das war einfach viel zu wenig für ein Derby. Die Reichenbacher rissen in einer höhepunktarmen ersten Halbzeit auch keine Bäume aus, hatten aber Schnelligkeitsvorteile, waren bissiger in den Zweikämpfen und gingen eine Minute vor der Pause in Führung. Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte sprintete Schmelzer auf der rechten Seite auf und davon und bediente in der Mitte Lange, der sich die Ecke aussuchen konnte.

Und der auffälligste Reichenbacher Spieler sorgte nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff für die Vorentscheidung, erneut nach einem Angriff über die rechte Seite. Nach einer präzisen, aber diesmal hohen Horn-Flanke brauchte er nur den linken Fuß hinhalten. Eigentlich wäre für eine Aufholjagd von Merkur noch genügend Zeit gewesen, doch von einem Aufbäumen gegen die drohende Niederlage war weit und breit nichts zu sehen. Im Gegenteil: Reichenbach machte durch einen Nachschuss von Schmelzer von der Strafraumkante den Deckel drauf (69.). Der eingewechselte Peltsch scheiterte davor ebenfalls aus etwa 16 Metern am Pfosten.

Der Oelsnitzer Trainer Thomas Sesselmann war nach dem Abpfiff sichtlich bedient: „Ich bin natürlich maßlos enttäuscht, muss das Spiel erst einmal sacken lassen und dann in Ruhe aufarbeiten. Wir hatten uns viel vorgenommen, und ich war nach der Trainingswoche auch optimistisch. Einige Spieler sollten sich mal hinterfragen, ob die Einstellung die richtige ist. Wir hatten heute läuferisch und kräftemäßig klare Nachteile. So kann man kein Derby bestreiten.“

Ganz anders natürlich die Stimmungslage bei Sesselmanns Reichenbacher Trainerkollegen Carlo Kästner: „Das Ergebnis geht, denke ich, am Ende so in Ordnung. In der zweiten Hälfte hatten wir durch das frühe zweite Tor deutliche Vorteile in allen Bereichen. Man muss aber auch sagen, dass es vor der Pause das erwartete umkämpfte Derby mit vielen Zweikämpfen war. Da stand es auf des Messers Schneide.“

StatistikOelsnitz: Lohse – Persigehl, Heydeck, Prang (77. Spitzner), Hofmann, Hartung, Röhling (87. Penzel), Schuch, Löscher (57. Verderber), Enders, Bobach (61. Ußfeller). Reichenbach: Hettwer – Lange, Kühn, Particke, Kästner, Dietzsch (43. Peltsch), Rosenmüller (61. Ebersbach), Schmelzer (77. Kummer), Niklas Hinte, Horn, Diegel (81. Osnac). Tore: 0:1, 0:2 Lange (44., 47.), 0:3 Schmelzer (69.). SR: Vogt (Treuen). Zuschauer: 210

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