Beim Fußball-Regionalligisten VfB Auerbach wartet man auf eine Entscheidung zur Fortsetzung der Saison. Am 25. November soll eigentlich schon ein Nachholspiel stattfinden.

Auerbach.

Der Ball rollt – zumindest auf dem Trainingsplatz des Regionalliga-Teams des VfB Auerbach – bereits seit zwei Wochen wieder. Allerdings wird das Gefühl der Ungewissheit, ob die VfB-Fußballer in diesem Jahr überhaupt noch einmal ein Punktspiel bestreiten, wohl noch einige Zeit anhalten. Es mehren sich die Indizien, dass die Regionalliga-Saison nun doch nicht Ende November fortgesetzt wird. Jedenfalls herrscht auch in Auerbach eine gehörige Portion Skepsis, wenn es um den Wiederbeginn geht, der für die letzte November-Woche geplant ist. „Wenn ich sehe, welche Einschränkungen uns allen die Pandemie abverlangt, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass die vierte Liga nun wieder geöffnet wird“, sagt VfB-Manager Volkhardt Kramer.

Zwar verfügt die Regionalliga – in beinahe allen Bundesländern ihrer Standorte – über eine Spielgenehmigung, allerdings gibt es Zweifel daran, ob diese Erlaubnis auch in die Realität umgesetzt wird. „Wenn derzeit darüber diskutiert wird, ob Schulen zum Teil geschlossen werden, dann können wir als vierte Liga nicht den entgegengesetzten Weg gehen und wieder mit Fußballspielen beginnen“, sagt Kramer. „Das wäre das falsche Zeichen.“ Konkrete Entscheidungen, wie es in der Regionalliga weitergeht, sind allerdings noch nicht gefallen.

Für Auerbach gibt es daher zwei Wege: Entweder wird ab 25. November – mit einem Nachholspieltag – wieder gespielt oder die Pause wird verlängert. Beide Entscheidungen würde der Verein mittragen – selbst eine Verlängerung der Unterbrechung. „Von uns wird kein Aufschrei zu hören sein, wenn nicht gespielt werden kann“, betont Kramer.

Allerdings ist damit eine Forderung verbunden: Da es sich bei der Regionalliga um eine Liga mit professionellen Strukturen handelt, fordert Kramer eine Gleichbehandlung mit anderen Geschäftsbereichen, die derzeit stillgelegt sind, wie Restaurants oder Bars. Die fünf sächsischen Regionalligisten haben deshalb einen gemeinsamen Brief an die Staatsregierung geschickt und um finanzielle Unterstützung geworben. „Wir werden eine Reaktion aus der Politik erhalten“, ist sich Kramer sicher.

Ein Argument ist dabei: „Regionalligaspieler sind Vertragsspieler – und Verträge müssen eingehalten werden“, erklärt Kramer. Und wenn die Einnahmen aufgrund von Pandemie-Beschränkungen fehlen, dann sei eine finanzielle Förderung nötig. „Wir haben leider kein Festgeldkonto wie der FC Bayern München. Alle Sponsoreneinnahmen reichen wir direkt durch, wir können keine Reserven anlegen.“ Deshalb seien auch Geisterspiele über einen längeren Zeitraum nicht zu stemmen. „Auf Dauer überstehen wir das nicht ohne Hilfen.“ Ob mit Spielen ohne Zuschauer oder einer längeren Regionalliga-Pause – der VfB steht vor schweren Zeiten.