Mehr als ein Sechs-Punkte-Spiel

Von Marcus Schädlich
Auerbach.Um den heißen Brei herum reden muss man beim VfB Auerbach nicht, am Samstag gilt: Ohne einen Sieg beim FSV Optik Rathenow dürften die Chancen auf den Klassenerhalt nur noch theoretischer Natur sein. Zwar könnte selbst im Falle einer Niederlage der Abstand zum rettenden Ufer bei drei Punkten verbleiben, aber angesichts eines straffen Restprogramms würden die Aussichten eher auf Oberliga stehen.

„Es ist ein Entscheidungsspiel“, sagt deshalb auch VfB-Coach Sven Köhler. Drittletzter gegen Vorletzter – nur der Gewinner kann sich noch Hoffnungen machen, auf den 17. oder gar 16. Rang zu springen. Der 17. Platz reicht nur im Falle einer erfolgreichen Relegation des Regionalliga-Nordost-Meisters sowie keinem Absteiger in die Nordost-Staffel aus Liga 3 zum Klassenerhalt. Andernfalls erhöht sich die Zahl der Absteiger um jeweils ein Team.

Währenddessen setzt der VfB auf Teamgeist und einen kämpferischen Auftritt. Ein Mittel, das im Hinspiel bereits so gut wie zum Sieg geführt hatte. Doch der VfB gab eine 3:0-Führung noch her und spielte 3:3. Zwei Punkte, die am Ende fehlen könnten. „Das Spiel war ein Abbild unserer Saison“, sagt Köhler.

Bei aller Bedeutung will der Trainer sein Team nicht zusätzlich mit Maßnahmen überfrachten. „Wir halten alles so normal wie möglich“, sagt er. „Die Bedeutung des Spiels ist doch so oder so klar – egal, ob du etwas Besonderes vorher tust oder nicht.“ Also: Am Samstag geht es frühmorgens nach Rathenow. Die lange Fahrt gilt auch nicht als Ausrede. Denn Köhler sagt – mit einem Verweis auf den BFC Dynamo, dessen Trainer die lange Auswärtsfahrt als Grund für das Unentschieden aufgeführt hatte: „Wenn du Ausreden finden willst, dann kann man so etwas immer sagen. Natürlich ist es nicht optimal, aber keine Ausrede.“

Im Bus bleibt womöglich auch noch Zeit zum Einschwören – und zu Gesprächen zwischen den Spielern. Wer in der Startelf stehen wird, lässt Köhler offen. Mit Marcin Sieber kehrt ein zentraler Spieler zurück – und bringt Köhler zum Überlegen, wie er defensiv spielen wird. Zuletzt hatte Nico Donner auf der linken Abwehrseite zwei ordentliche Spiele auf ungewohnter Position gezeigt. „Es deutet sich an, dass er diese Rolle gut übernehmen kann. Doch dafür muss er diese Leistung stabil über zehn Spiele zeigen“, sagt Köhler. Zumal Donner keine Option für das Mittelfeld ist, da dort Aleksandrs Guzlajevs eine starke Saison spielt – und zuletzt auch bei Standards glänzte. Und wer weiß, vielleicht hilft so ein Standard auch im Kellerduell, wenn es so richtig eng wird.

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