Landesklasse: Für Reichenbach zählt nur ein Sieg – Derby in Oelsnitz

Der RFC erwartet in der Fußball-Landesklasse Aufsteiger Thalheim. Treuen bestreitet das zweite Vogtlandderby in Folge.

Reichenbach/Treuen.

Entwickelt sich der Reichenbacher FC wieder zu einer Heimmacht? Nach dem Abstieg aus der Fußball-Landesliga vor über zwei Jahren hat er im Schnitt nur jedes dritte Heimspiel gewonnen. In dieser Saison holte er daheim gegen Mühltroff und Lok Zwickau jeweils drei Punkte und begeisterte dabei mit aufregendem Offensivfußball. Den soll es auch am Sonntag gegen den Tabellenneunten Tanne Thalheim geben. Obendrein könnten die Männer von Trainer Carlo Kästner einen Vereinsrekord aufstellen. Sechsmal in Folge blieb der RFC nach einem Saisonstart in der Meisterschaft noch nie ungeschlagen. 2013/14 (0:2 in Glauchau) und 2004/05 (0:2 in Grünau) strauchelte er in gleicher Ausgangslage.

Nach dem Vorwochen-1:1 in Treuen blieben die Reichenbacher Tabellenführer. Eine Tatsache, die der Trainer als sekundär bezeichnet: „Die Spitzenposition werden uns andere streitig machen. Die Punkte kann uns dagegen keiner mehr wegnehmen. Mit den eingefahrenen 13 liegen wir über dem Soll. Damit lässt sich natürlich leichter arbeiten, wenn nach unten schon einmal ein dickes Polster besteht.“

Der kommende Gegner war bisher in Reichenbach gern gesehen. Erst beim bisher letzten Spiel in der Saison 2018/19 konnte er erstmals mit einem Punkt (1:1) die Heimreise antreten. Am Ende biss er trotz eines 3:1 im Rückspiel in den sauren Apfel des Abstiegs, sicherte sich aber als Tabellenführer der Erzgebirgsliga zum Zeitpunkt des Corona-Abbruchs die sofortige Rückkehr in die Landesklasse.

Ihre bisherigen Zähler fuhren die Thalheimer ausnahmslos zu Hause ein (3:1 Reichenbrand, 4:2 Schneeberg). Das soll aus Sicht der Reichenbacher natürlich so bleiben. Als einen Neuling sieht nicht nur der RFC-Coach die Thalheimer nicht: „Das ist so eine Mannschaft wie zuletzt Treuen. Die hat sich praktisch eine einjährige Auszeit genommen und ist jetzt wieder zurück. Die weiß, wie in der Landesklasse der Hase läuft.“ Allerdings musste Tanne jüngst im verlorenen Heimkampf gegen Rapid Chemnitz (0:3) Lehrgeld bezahlen.

Für Trainer Kästner zählt im dritten Heimspiel nur ein Sieg: „Wir wollen unseren Lauf fortsetzen. Ein anderes Ziel kann es gar nicht geben.“ Erstmals in dieser Saison wird der Name Kästner nicht auf dem Spielbericht stehen. Trainersohn Pascal laboriert an einer Sprunggelenksverletzung. Auch Peltsch und Klotz fallen aus. Aufgrund steigender Infektionszahlen hat das Gesundheitsamt des Vogtlandkreises am Mittwoch festgelegt, dass nur 100 Zuschauer zugelassen sind. „Es gibt nur zwei Varianten. Entweder wir sperren das Stadion gänzlich zu oder wir lassen wenigstens die Maximalzahl rein. Wir als Verein müssen uns der Anordnung fügen, ob sie nun verständlich ist oder nicht“, kommentiert das Reichenbacher Vorstandsmitglied Silvio Rauchfuß frustriert. Zwei Wochen zuvor sahen noch 802 Fans den Sachsenpokalschlager gegen Chemie Leipzig.

Der FSV Treuen bestreitet indes am Sonntag das zweite Vogtlandderby in Folge. Das 1:1 gegen Spitzenreiter Reichenbach war ohne Zweifel gut für die Moral der Mannschaft des neuen Trainers Silvio Wolter. Nach dem zweiten Punktgewinn in Folge geht es nun zum SV Merkur Oelsnitz ins Elstertalstadion. Die Situation scheint günstig, denn die Oelsnitzer haben wegen Coronafällen im Verein gerade eine zweiwöchige Quarantäne abgeschlossen. Es bleibt abzuwarten, wie die Mannschaft von Trainer Robby Zimmermann diese Zwangspause verkraftet hat. Mit sieben Punkten aus vier Spielen wären die Oelsnitzer nach normalen Gesichtspunkten natürlich klarer Favorit. Zuletzt standen sich beide Teams in der Saison 2018/19 in der Landesklasse in Punktspielen gegenüber, wobei jeweils die Gastgeber die Oberhand behielten. Oelsnitz siegte daheim 3:2, Treuen im Jahnstadion 2:1. Auch in den Jahren zuvor gab es für den FSV im Elstertalstadion nie etwas zu holen – Ansporn genug.

Der VfB Mühltroff trifft am Sonntag ab 14 Uhr in der Fußball-Landesklasse zu Hause auf den Meeraner SV. Während sich die Gäste mit dem ersten Saisonsieg vergangenen Woche aus dem Tabellenkeller lösen konnten, setzte es für den VfB eine 0:4-Pleite in Oberlungwitz. Als Tabellenfünfter will der VfB Mühltroff die Punkte natürlich gern zu Hause behalten, trifft allerdings auf eine starke Offensive, die von Meeranes Julian Rudolph angeführt wird, der sich mit sechs Treffern an die Spitze der Torjägerliste gesetzt hat. In der letzten Saison gewann in den beiden Duellen jeweils das Heimteam knapp. Gelingt das wieder, setzt sich der VfB Mühltroff in der Spitzengruppe der Landesklasse fest. (czi)

Zu beachten ist: Die Spiele am Sonntag beginnen bereits 14 Uhr. Grund ist die Umstellung auf Winterzeit in der Nacht zuvor. (mit pj)

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