Etwas Kaltschnäuzigkeit fehlt noch

Von Karsten Repert
Plauen.Sie haben den Sieg so sehr gewollt, dass sich dieses Unentschieden anfühlte, als hätte der VFC Plauen verloren. Der Fußball-Oberligist musste am Samstag im Heimspiel gegen den VfL Halle mit einem 1:1 (1:1) Vorlieb nehmen. Dabei überzeugte die junge Plauener Mannschaft diesmal nur kämpferisch. Gästetrainer René Behring durfte deshalb hochzufrieden nach Hause fahren. „Plauen war das klar bessere Team, wir haben jedoch gut verteidigt.“ Das war allerdings nur die halbe Wahrheit. „Wir hätten das 2:0 machen können, vielleicht sogar müssen. Dann wäre es viel leichter geworden“, ärgerte sich VFC-Cheftrainer Robert Fischer.

In der Tat: Die Plauener stürmten vom Anpfiff weg. Nach Tim Limmer (2.) und Kamil Popowicz (11.) versenkte Eric Träger (14.) einen einstudierte Kevin-Walther-Eckball per Kopf zum 1:0. Spätestens als Moritz Kretzer (29.) alleine auf das Hallenser Tor zulief, war der zweite Plauener Treffer eigentlich fällig. Aber der Keeper parierte.
„Und dann haben wir dummerweise auch gleich noch den 1:1-Ausgleich kassiert. Als der Freistoß in unserer Mauer hängen blieb, haben wir wohl kurz geschlafen“, ärgerte sich Eric Träger über das Abstaubertor des Hallensers Ekrem Ferati (29.). Der VFC-Mittelfeldmotor stotterte auch danach immer wieder. Nach zwei guten Pässen folgte ein unpräzises Abspiel nach dem anderen.

Der Plauener Co-Trainer Tommy Färber erkannte schnell, woran es lag: „Wir haben nicht die richtigen Mittel gefunden, obwohl unsere Mannschaft dazu eigentlich in der Lage ist.“ Die Souveränität in den entscheidenden Momenten fehlt dem VFC noch zu einem Spitzenteam. „Genau deshalb sind wir enttäuscht. Weil wir es noch nicht verstehen, aus solch einem überlegenen Spiel Kapital zu schlagen. Aber wir bleiben auch das sechste Spiel in Folge ungeschlagen“, hob Cheftrainer Fischer das Positive hervor.

Wie stabil die Plauener geworden sind, zeigte sich in der zweiten Halbzeit. „Früher hätten wir dieses Spiel vermutlich verloren, weil wir uns einen Konter eingefangen hätten“, räumte Tommy Färber ein. So aber blieb es beim 1:1, weil den Plauenern Kamil Popowicz (50.) und Moritz Kretzer (57.) das Abschlussglück und allen anderen VFC-Angriffen die Präzision fehlte. Dennoch wirkten die 507 Zuschauer nicht sonderlich unzufrieden. Die junge Mannschaft überzeugt durch ihre Leidenschaft auch an Tagen wie diesem.

StatistikVFC: Seefeld – Walther, Träger, Albert, Heinrich – Andreopoulos (58. Dartsch) – Morosow (80. Sovago), Kretzer, Limmer, Nyber (58. Grandner) – Popowicz (80. Fischer). Tore: 1:0 Träger (14.), 1:1 Ferati (29.). SR: Strebinger (Schleusingen). Zus.: 507

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