Erfahrene Verstärkungen händeringend gesucht

Auerbach.Nur schnell weg: Kurz nach Spielschluss am Dienstagabend hatte es Marc-Philipp Zimmermann, Kapitän des Fußball-Regionalligisten VfB Auerbach, eilig. Nicht, weil er bei der 1:3-Niederlage gegen den Berliner AK ohne Torerfolg geblieben war und auch noch einen Elfmeter verursacht hatte, sondern weil er zum Dienst musste. Der stürmende Polizist hatte keine Zeit mehr für Spielauswertungen oder einem Blick nach vorn.

Es mag ihm vergönnt gewesen zu sein, eine ruhigen Nachtdienst zu schieben. Vielleicht blickte er dabei gedanklich noch einmal zurück auf die 90 Minuten und die gesamte Lage beim VfB. Das Gefühl dürfte irgendwo zwischen Panik und Geduld liegen. Die Erkenntnis der ersten beiden Spieltage ist: Mit dieser Mannschaft wird es ein schwieriges Unterfangen, die Klasse zu halten.

So wie Sawar Osse, der den Sprung von der Landesklasse in die Regionalliga zwar anständig gemeistert hat, aber doch nicht über dieselbe Erfahrung wie ein gestandener Regionalliga-Spieler verfügt. „Ich merke die Entwicklung“, sagt der 18-jährige Syrer, der 2016 nach Deutschland kam und zuvor in Damaskus auch nur bei einem kleinen Club gespielt hatte. „Talent ist nicht alles, wenn ich nicht weiter hart an mir arbeite. Wir müssen alle jetzt Gas geben“, sagt er.

Aus den Worten ist herauszulesen: An der Einsatzbereitschaft mangelte es der VfB-Elf nicht. Allein die Qualität scheint derzeit nicht zu reichen, auch weil mit Nico Donner und Dino Kurbegovic zwei Neue verletzt ausfallen. „Aber selbst mit ihnen wäre es nicht einfach geworden“, sagt Köhler, der deshalb nochmals klar macht: „Wir müssen natürlich etwas machen.“ Also neue Spieler holen, gute Regionalliga-Spieler. „Die Kunst ist es, Spieler zu finden, die unser Konzept mitgehen.“ Vor dem Spiel am Sonntag, 13 Uhr, bei der VSG Altglienicke wird nichts mehr passieren. „Danach haben wir 14 Tage Zeit.“

Damit ist auch klar: Das Spiel in Berlin muss der VfB mit dem Rumpfkader irgendwie über die Bühne bringen. „Mindestens mit einem Punkt wollen wir zurückkehren. Das wäre wichtig für die Moral“, sagt Aleksandrs Guzlajevs, der einer der großen Hoffnungsträger ist. Nicht nur wegen seines Tors gegen den BAK, sondern auch, weil er nach einem Eingewöhnungsjahr nun in der Regionalliga angekommen ist. „Woran das liegt, kann ich nicht genau sagen. Eine neue Mannschaft und ein neuer Trainer – das braucht Zeit.“ Mit Altglienicke hat er noch eine Rechnung offen: In der Vorsaison versiebte er erst die Topchance zur Führung, rasierte anschließend einen Berliner mit einem groben Foul um und sah die Rote Karte. „Wir müssen diesmal noch konzentrierter arbeiten und nicht wieder in Unterzahl spielen.“

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