Entscheidung fällt in der dritten Minute

  • Beitrag veröffentlicht:27. Juni 2022
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles
Von Thomas Gräf
Plauen.Der Meister der Vogtlandklasse besiegt den Meister der Vogtlandliga, die Auerbacher „Filiale“ schlägt die Reserve: Der VfB Schöneck hat am Samstagnachmittag vor 1040 Zuschauern auf dem Plauener Wacker-Platz die zweite Vertretung des VfB Auerbach 1:0 besiegt und den Pokal des vogtländischen Fußball-Kreisverbandes gewonnen. Der entscheidende Treffer fiel bereits in der dritten Minute. Torschütze war Jeremy Stiev Glaß, der Sohn des aktuellen Schönecker Co-Trainers Stiev Glaß.

Letzterer war nach dem Abpfiff natürlich mächtig stolz auf seinen Nachwuchs: „Ich war als Spieler und Trainer dreimal in einem Finale und konnte keines gewinnen. Er hat es gleich beim ersten Mal geschafft.“ Der 19-Jährige Siegtorschütze nahm den Rummel eher gelassen. „Ja, ich weiß schon irgendwie, dass ich da ein historisches Tor gemacht habe. Wir haben jetzt die Riesenchance, uns im Pokal sachsenweit zu zeigen. Da freue ich mich jetzt ganz besonders drauf.“

Trotzdem hatte seine junge Elf speziell durch Sandner die eine oder andere Möglichkeit, die klarste vor der Pause verbuchte aber Schöneck. Auerbachs Keeper Dölz konnte den Schuss des freistehenden Luderer parieren (33.). Als Auerbachs Qayyum vorbeiköpfte (39.), stand die Schönecker Pausenführung fest.

Zehn Minuten nach Wiederbeginn hätte die Begegnung schon zugunsten der Obervogtländer entschieden sein können, aber Auerbachs Torwart Dölz hielt sein Team mit einer tollen Parade im Spiel, lenkte Stipeks Kopfball über die Latte. Aber auch die Auerbacher machten aus ihrer besten Möglichkeit des Spiels in der 68. Minute keinen Treffer: Erst scheiterte Dölling an Schönecks Torhüter Denschel, Sekunden darauf wurde Qayyums Nachschuss von der VfB-Abwehr geblockt.

Dann lief den Auerbachern so langsam die Zeit davon, Schöneck bekam die Partie mehr und mehr in den Griff und hatte nun die weitaus dickeren Möglichkeiten. Luderer scheiterte ein weiteres Mal am Auerbacher Keeper (75.) und ballerte das Leder aus bester Schussposition drüber (82.). Die Auerbacher öffneten nun die Abwehr, was der eingewechselte Schönecker Horlbeck zweimal hätte bestrafen müssen, doch er vergab jeweils freistehend. Doch dann war Schluss, und die Schönecker feierten einen durchaus verdienten Pokalsieg.

„Was für eine Saison mit Aufstieg und Pokalsieg“, jubelte Schönecks „graue Eminenz“ Mario Kautzsch. „Dass wir heute gewinnen, war ja nicht unbedingt zu erwarten. Wir wollten es dem Meister der Vogtlandliga eigentlich nur so schwer wie möglich machen. Aber umso schöner, dass es geklappt hat.“ Jiri Jedinak, Trainer des neuen Titelträgers, überraschte der Erfolg nicht so sehr: „Wir trainieren dreimal die Woche, haben tolle Spieler im Team und alle sind wahnsinnig heiß auf Fußball. Der Aufstieg war ja unser Hauptziel und jetzt haben sich die Jungs eben doppelt belohnt.“

Die Trauer im Lager der Verlierer hielt sich durchaus in Grenzen. „Wir gehen hier erhobenen Hauptes vom Platz“, sagte Auerbachs Spielertrainer Kevin Hampf, der sich nach dem Abpfiff sofort aufgemacht hatte, um dem Gegner zum Pokalsieg zu gratulieren. „Es überwiegt das Positive mit dem Gewinn der Vogtlandliga. Und da sind wir sehr stolz drauf. Dass wir ins Pokalfinale kommen, hatte uns ja schon keiner zugetraut.“

Zweiter Gewinner des Wochenendes war der Ausrichter der Pokalendspiele 1. FC Wacker Plauen. „Ein Feiertag für den vogtländischen Fußball mit vielen spannenden und knappen Spielen. Was Wacker hier organisiert hat, war große Klasse“, lobte Andreas Wehner, der Vorsitzende des Vogtländischen Fußball-Verbandes. „Und dass wieder mal bei einem Spiel unseres Verbandes über 1000 Zuschauer dabei sind, freut uns natürlich riesig.“ Wo das nächste Pokalwochenende über die Bühne geht, steht noch nicht fest. „Das wird von uns noch ausgeschrieben“, so Wehner.

Statistik

Auerbach: Dölz, Leucht (77. Schuster), Qayyum, Persigehl, Dressel (46. Tuschinski), Sandner, Meisel (57. Dölling), Leßmann, Wöllner, Löser, Hampf (15. Vogel)

Schöneck: Denschel, Todt (55. Jacobi), Müller, Luderer, Keil, da Silva, Stipek (89. Horlbeck), Meinel, Thomas, Glaß (83. Bangert), Schlosser.

Tor: 0:1 Glaß (3.); SR: Langner (SV Kottengrün), Zuschauer: 1040

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