„Ehrlich gesagt fühle ich mich nicht gut“

Auerbach.Auf den ersten Blick war der Freitagabend ein gebrachter Tag für den VfB Auerbach: In der Fußball-Regionalliga unterlagen die Vogtländer mit 0:3 (0:1) bei Hertha BSC II. Überschattet wurde die Begegnung und der Auerbacher Rückschlag im Abstiegskampf von der schweren Verletzung von Sempastiano Giaoplari, der dem VfB wohl in den nächsten Wochen fehlen wird. Doch die Niederlage bedarf wohl einer Einordnung, denn dann ist der Rückschlag im Kampf um den Liga-Verbleib zumindest kein Rückschritt oder gar Rückfall in alte Zeiten.

Denn Auerbach trat gegen eine andere Berliner Mannschaft an, als die, die das Team von Trainer Sven Köhler zuletzt zweimal besiegt hatte. Noch im Hinspiel waren die Hertha-Bubis deutlich grüner. Derzeit befinden sie sich in einem Lauf und stehen in der Spitzengruppe der Rückrunden-Tabelle – unmittelbar hinter dem BFC Dynamo und der VSG Altglienicke. Den Schwung der sieben Rückserien-Siege hatte die Hertha auch mit ins Spiel genommen und spielte voller Selbstvertrauen auf, während Auerbach damit zu tun hatte, den Rhythmus wieder zu finden.“Natürlich wäre es besser gewesen, wenn wir im Rhythmus geblieben wären“, sagte VfB-Coach Köhler, der zwei Wochen lang den Wettkampfbetrieb nur simulieren konnte. Ohne Erfolg, denn seinem Team war anzumerken, dass es erst noch eine halbe Stunde benötigte, um wieder in Tritt zu kommen. Doch zu diesem Zeitpunkt war es bereits zu spät. Der frühe Rückstand war beinahe schon ein Knackpunkt.

Vor dem 0:2 hatte Maximilian Schmidt bei seinem Gegenspieler, der mit dem Rücken zum Tor stand, unnötigerweise eingefädelt. „Ansonsten hat er ein gutes Spiel gemacht“, sagte Köhler und nahm seine Jungs in Schutz. Denn: „Man darf nicht vergessen, gegen welchen Gegner wir gespielt haben.“ Denn die hochkarätig und hochtalentiert besetzte Berliner Mannschaft war an diesem Abend eine Nummer zu groß für den VfB. Unaufhaltsam nahm Hertha den Weg zum Sieg. „Gegen diese Berliner Mannschaft kannst du schon verlieren“, sagte Köhler, der aber trotzdem ein engagiertes Auerbacher Team sah.

Nur mit etwas Glück und mehr Konsequenz im Abschluss vor der Pause – in der besten VfB-Phase – wäre wohl mehr drin gewesen. „Wenn du etwas mitnehmen willst, dann musst du in dieser Phase ein Tor machen.“ Doch die Auerbacher Offensive beschäftigte über die 90 Minuten die Berliner nicht ausreichend genug. „Wir müssen klarer spielen“, sagte Schmidt, wollte aber ebenfalls keinen Rückschlag im engeren Sinne sehen: „Wille und Einstellung haben gepasst.“

Der Gegner war an diesem Tag eben einfach zu stark. Deshalb hofft Auerbach, in den kommenden Tagen auf bessere Aussichten. Gegen Chemie Leipzig am Mittwoch und bei Luckenwalde am Samstag stehen die Chancen besser. Zumindest auf dem Papier sind die beiden nicht so stark wie die Berliner. „Die nächsten Wochen entscheiden“, weiß auch Sven Köhler, der dann wohl auch seinen griechischen Defensivspieler Sempastiano Giaoplari verzichten muss. Er verletzte sich am Freitag in Berlin nach seiner Einwechslung schwer am Knie. Ohne gegnerische Einwirkung knickte er um und musste auch am Wochenende in Berlin bleiben. „Ehrlich gesagt fühle ich mich nicht gut“, sagte er. Eine genaue Diagnose steht noch aus.

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