In einem Spiel ohne große Höhepunkte sorgte Verteidiger Lukas Aigner mit einem Kopfballtreffer kurz vor der Halbzeitpause für das Tor des Tages. Im Halbfinale geht es nun gegen den FSV Zwickau.

Chemnitz.Titelverteidiger Chemnitzer FC steht im Halbfinale des Sachsenpokals. Im Duell zweier Regionalligisten setzte sich der CFC am Samstag mit 1:0 (1:0) gegen den VfB Auerbach durch. In der Runde der letzten Vier spielen die Chemnitzer nun gegen Drittligist FSV Zwickau, der sich ebenfalls mit 1:0 bei Chemie Leipzig durchsetzte. Wann gespielt wird, ist noch nicht sicher. Wahrscheinlich ist eine Austragung am 12. Mai. Am gleichen Tag ermitteln Drittligist Dynamo Dresden und Regionalligist Bischofswerdaer FV den letzten Halbfinalisten. Lok Leipzig ist dorthin bereits mit einem Freilos eingezogen. Auch das Finale soll nach Möglichkeit noch in diesem Monat stattfinden.

Für die Mannschaften aus Chemnitz und Auerbach war es das erste Pflichtspiel nach einem halben Jahr. Der CFC verlor zuletzt am 1. November 2020 mit 0:2 das Pflichtspiel bei Chemie Leipzig, für die Vogtländer gab es am 28. Oktober eine 0:3-Klatsche in Babelsberg. Danach wurde die Regionalligasaison zunächst unter- und dann abgebrochen.

Große Überraschungen bei den Aufstellungen gab es auf beiden Seiten nicht. Auerbachs Trainer Sven Köhler ließ mit der gewohnten Viererkette spielen, im Sturm brachte er Marc-Philipp Zimmermann und den Ex-Chemnitzer Florian Hansch. CFC-Coach Daniel Berlinski setzte auf die Dreierkette, die sich zuletzt in etlichen Testspielen finden konnte. Eines dieser Testspiele gewannen die Chemnitzer übrigens mit 2:0 gegen Auerbach. Im Sturm ließ Berlinski den 17-jährigen Max Roscher von Beginn an ran. Mit Bickel (Corona-Erkrankung) und Milde (verletzt) fehlten zwei wichtige Spieler.

Die erste Chance des Spiels hatten die Auerbacher, doch Zimmermann verzog von halbrechts (11.). Anschließend entwickelte sich vor den Augen von etwa 50 Zaungästen außerhalb des Stadions ein Spiel ohne große Höhepunkte, beide Mannschaften spielten eher abwartend, wobei der CFC etwas mehr Ballbesitz hatte. Die Gäste aus Auerbach standen defensiv gut und versuchten, mit Kontern ein paar Nadelstiche zu setzen. Dabei mussten sie aber schon nach 22 Minuten auf ihren besten Stürmer verzichten. Kapitän Marc-Philipp Zimmermann ging mit einer Innenbanddehnung vom Platz. Damit fehlte den Auerbachern ein wichtiger Mann für die Entlastungsangriffe.

Die erste Großchance für den CFC hatte Kapitän Tobias Müller in der 30. Minute. Nachdem Max Roscher im Strafraum über den Ball geschlagen hatte, spitzelte er ihn eher ungewollt zum Mittelfeldmann, der plötzlich frei zum Schuss kam. Er jagte den Ball aber über das Tor. Anschließend wurde das Spiel etwas hektischer. Es gab viele kleine Fouls, immer mehr Pokal-Charakter kam auf. Gelungene Kombinationen gab es auf beiden Seiten nicht zu sehen. Und so war es ein Freistoß, der kurz vor der Pause die Chemnitzer Führung brachte. Köhler brachte den Ball von halbrechts hinein, Aigner entkam am langen Pfosten seinem Gegenspieler und nickte ein. Mit diesem Spielstand ging es in die Kabinen.

Beide Mannschaften kamen unverändert zurück aufs Feld. Drei Minuten nach Wiederanpfiff hätte die Vorentscheidung fallen müssen, als Auerbachs Philipp Müller den Ball gegen Okan Kurt vertändelte. Dieser wollte dann frei vor dem Tor querlegen, fand aber keinen Mitspieler. Ähnlich verlief ein Konter nach einer knappen Stunde. Und auch Knechtel verpasste bei einer Großchance kurz darauf das 2:0, als er knapp am Tor vorbei schoss. Auf der anderen Seite hatte CFC-Keeper Jakub Jakubov weiterhin einen ganz entspannten Nachmittag. Auch bei Hanschs Kopfball, der über das Tor ging, musste er nicht eingreifen (73.).

Danach aber ließ der CFC nach, Auerbach kämpfte sich ins Spiel und kam zu Chancen. Nach 78 Minuten hatten die Gäste den Elfmeterschrei auf den Lippen, als Hansch nach einem Zweikampf mit Campulka im Strafraum zu Boden ging. Schiedsrichter Gaunitz aus Leipzig pfiff aber zurecht nicht. Das Spiel wurde nun ruppiger und blieb spannend. Der CFC rettete die Führung aber über die Zeit.

Dass der Landespokal mit dem Viertelfinale überhaupt eine Fortsetzung findet, ist dem guten Willen der kleinen Vereine zu verdanken. Weil alle Clubs von der fünften Liga abwärts aufgrund der Corona-Restriktionen weder spielen noch trainieren dürfen, mussten neun der für das Achtelfinale qualifizierten Teams „freiwillig“ auf eine weitere Teilnahme verzichten. Als Entschädigung gibt es etwas mehr als das übliche Geld aus dem Pokaleinnahmetopf des Verbandes, das werden jeweils etwas mehr als 3000 Euro sein. Übrig blieb ein Feld mit zwei Dritt- und fünf Viertligisten, die nach der Streichung des Achtelfinals (der CFC hätte da nach Niesky , der VfB nach Weißig gemusst) eine Runde später fortfahren.

Statistik

Chemnitzer FC: Jakubov, Vidovic, Aigner (83. Osso), Campulka, Kurt, Knechtel, Köhler, Müller, M. Roscher (90. Ogbidi), Freiberger, Caciel (80. Grym).

VfB Auerbach: Schmidt, Müller, Sieber, Löser, Stock, Kubitz, Horschig (57. Wurr), Voigt, Schlich, Hansch, Zimmermann (23. Morosow).

Schiedsrichter: Gaunitz (Leipzig) – Tor: 1:0 Aigner (44.)