Der Fußball-Kreisverband hat Jens Berger vom BSV Irfersgrün zum Ehrenamtler des Monats September gekürt. Er ist auch Vogtlandsportler der Woche.

Irfersgrün.

Das gab es bis jetzt noch nicht: Der Ehrenamtler des Monats wurde nicht nur vom Vogtländischen Fußballverband geehrt, sondern sogar mit einem eigenen Fußballspiel aus seiner 22 Jahre lang ausgeübten Funktion verabschiedet. Jens Berger, aufgrund der coronabedingten Absage der betreffenden Wahlversammlung im April noch immer Präsident des BSV Irfersgrün, bekam für seine Ehrung durch den Verband von seinem Verein zum Abschied einen ganz besonderen Rahmen geschenkt.

Die Irfersgrüner Männer trafen auf eine Auswahl von Ex-Irfersgrünern und ehemaligen Zwickauer Fußballgrößen. Denn Berger fiebert nicht nur mit seinen Irfersgrüner Kickern mit, sondern ist seit seinem sechsten Lebensjahr glühender Anhänger des FSV Zwickau. So freute es ihn ganz besonders, dass dort Akteure wie Peter Keller, Axel Fuchsenthaler oder ein fast 70-jähriger Joachim Schykowski in extra angefertigten Trikots zu seinen Ehren noch einmal die Fußballschuhe anzogen. „Das war das schönste Geschenk, dass ich mir vorstellen kann“, sagt der Hauptmannsgrüner. „Sowas kann man sich nicht kaufen und das bleibt zeitlebens haften.“

Seit 1998 ist Berger, der übrigens selbst nie Fußball gespielt hat, Präsident des BSV Irfersgrün. In seine Ära fielen neben sportlichen Erfolgen wie dem Aufstieg der BSV-Männer in die Bezirksklasse auch infrastrukturelle Fortschritte wie die Sanierung der beiden Fußballplätze oder der Bau einer Flutlichtanlage für den Trainingsplatz. „Dass wir als kleiner Ort seit zehn Jahren in der Kreisoberliga spielen, ist nicht hoch genug einschätzen“, sagt der gebürtige Zwickauer. „Und natürlich war die Meisterschaft 2010 und der Aufstieg, damals noch in die Bezirksklasse, der größte Erfolg, den ich miterleben durfte.“

Auch die Nachwuchskicker seines Vereins hat Berger nie aus den Augen verloren. Die Zahl der Nachwuchsmannschaften erhöhte sich von einer auf vier. Außerdem legt der Hauptmannsgrüner viel Wert auf den Zusammenhalt im Verein. Bei Festen tritt der 56-Jährige als Hauptorganisator auf. Eine jährliche Ausfahrt nach Ungarn hat einen festen Platz im Veranstaltungskalender. „Wahnsinnig viel Herzblut für den Fußball“, bescheinigt ihm der aktuelle BSV-Männer-Trainer Thomas Pfefferkorn, der ihn schon über 40 Jahre kennt. „Jens hat alles getan, um den Verein am Leben zu halten, war immer da, um zu helfen. Viele positive Entwicklungen sind sein Verdienst.“ Berger, der es gewohnt ist, auch gerne mal Entscheidungen im Alleingang zu fällen, meint aber: „Es ist nun Zeit für Veränderungen. Der Verein soll sich ruhig mal ein wenig anders aufstellen, paar neue Leute ins Boot holen.“

Dem BSV bleibt der Fußballfan, der aktuell als Geschäftsführer der Entsorgung und Stadtbeleuchtung GmbH in Oelsnitz fungiert, weiterhin treu. Ganz zur Ruhe setzen will er sich nicht, sondern seine Kontakte nutzen und sich zum Beispiel auf Dinge wie die Gewinnung und Pflege von Sponsoren konzentrieren.