Plauen.Gut fünf Monate nach dem letzten Punktspieltag vor Corona am 8. März wird in der Fußball-Landesklasse wieder um Punkte gekämpft. Am Wochenende steht der erste von 30 Spieltagen auf dem Plan. Erstmals seit der Einführung dieser Klasse in der Saison 2014/15 sind vier vogtländische Mannschaften am Start.
Zwei stehen sich mit dem Reichenbacher FC und dem VfB Mühltroff gleich zum Auftakt gegenüber. Das Mühltroffer Gastspiel im Vorjahr hat der RFC in schlechter Erinnerung. Beim 1:3 wurden die Reichenbacher von den Gästen regelrecht vorgeführt. Wenig später stellte Steve Gorschinek sein Traineramt zur Verfügung und Carlo Kästner übernahm beim RFC. „Ich sehe das Spiel nicht unbedingt unter dem Motto einer Revanche“, sagt der. „Viel mehr ist es der Meisterschaftsauftakt. Und diesen will jedes Team erfolgreich gestalten.“ Aber: Seit 2002 (3:2 gegen Fortuna Furth-Glösa) hat Reichenbach keinen Punktspielstart auf eigenem Platz mehr gewonnen. Trotz des 4:2-Pokalsieges bei Rotation Leipzig in der Vorwoche hebt Kästner warnend den Finger: „Vor der Pause waren wir in einigen Testvergleichen noch zu unkonzentriert und nicht so richtig bei der Sache. Ein 0:2 holt man nicht alle Tage auf und dreht das Spiel zu seinen Gunsten.“ Mit Ausnahme von Papkalla, Köhler und Heese (alle verletzt) treten die Reichenbacher mit voller Kapelle an.
Nur wenige Veränderungen gibt es beim SV Merkur Oelsnitz. Nicht mehr in der Verantwortung als Trainer steht Jens Starke, der sein Amt nach sechs Jahren auf eigenen Wunsch aufgab. Ihn beerbt mit Robby Zimmermann ein ebenso erfahrener Ex-Profi. Vor der Wende für Carl Zeiss Jena in der DDR-Oberliga aktiv, spielte er danach für die Amateure des 1. FC Kaiserslautern und den KSV Hessen Kassel. Eine scheinbar leichte Aufgabe hat Merkur zum Auftakt vor sich. Am Sonntag gastieren die Oelsnitzer in Klaffenbach. Die Rand-Chemnitzer waren in der abgebrochenen Vorsaison Letzter, hatten nur drei von 17 Begegnungen gewinnen können. Merkur läuft mit dem 7:1 aus dem Vorjahr und dem starken 5:1 im Pokalspiel am Sonntag gegen Landesligist Markranstädt im Rücken als klarer Favorit auf.
Nach einem Jahr Vogtlandliga ist der FSV Treuen zurück in der Landesklasse und am Sonntag Gastgeber für den ESV Lok Zwickau. „Es ist auch mal schön, nicht immer der Favorit zu sein wie in der Vogtlandliga“, sagt FSV-Trainer Jens Degenkolb, der aktuell kaum personelle Sorgen hat. „Nach schwierigen Monaten freuen wir uns, dass es endlich wieder losgeht.“ Ziel sei der Klassenerhalt und der Einbau junger Spieler. „Die Jungs brennen, und wir wollen sie an den Männerspielbetrieb heranführen, wo sie den Etablierten Druck machen sollen.“ Das jüngste 0:5 im Pokalspiel gegen Marienberg solle man nicht überbewerten. Degenkolb: „Das Spiel lief bei weitem nicht so eindeutig, wie man denken mag. Gegen Zwickau wollen wir zumindest nicht verlieren.“