Wirbel um Zuschuss für Plauener Fußballverein VFC: Was der Verein dazu sagt

Plauen. Es war ein Routine-Thema im jüngsten Finanzausschuss: Das Gremium sollte einen außerplanmäßigen Zuschuss freigeben. Maximal 45.000 Euro sollen in die dringend nötige Entwässerung der Funktionsgebäude auf dem Gelände des Vogtlandstadions fließen.

Doch bevor das Gremium das Geld freigab, flammte eine alte Diskussion um Zuschüsse an den VFC Plauen neu auf. Dabei fielen seitens verschiedener Stadträte kritische Aussagen wie „dauerklamm“, „Gleichbehandlung der Vereine“, „Skepsis“ oder „Fass ohne Boden“. Der Verein war vor Jahren in wirtschaftliche Schieflage geraten, musste 2014 Insolvenz anmelden. Inzwischen hat sich die Situation jedoch beruhigt, der Verein befindet sich in ruhigem Fahrwasser, seit das aktuelle Präsidium im Amt ist.

Deshalb sorgte die Kritik einiger Stadträte für reichlich Unmut beim VFC. Die Verantwortlichen weisen die Behauptung zurück, in permanenter wirtschaftlicher Not zu sein. Auch müsse in den Verein nicht immer wieder neues Geld gesteckt werden, erklärt VFC-Präsident Thomas Fritzlar. Er und sein Stellvertreter Eric Holtschke reagieren damit auf einen Bericht in der „Freien Presse“ vom 26. Januar, in welchem die unvorhergesehene städtische Zuzahlung im Mittelpunkt stand. Der Zuschuss fließe nicht für vereinsinterne Anschaffungen, sagt Fritzlar, sondern für Baumaßnahmen im Vogtlandstadion. Der VFC ist dessen Pächter, aber kein Eigentümer. Das Gelände gehört der Stadt.

Dann sollte es plötzlich schnell gehen: Im Oktober 2021 sei eine Fördersumme von 120.000 Euro genehmigt worden, zugleich habe die SAB gefordert, dass die Baumaßnahme noch im Kalenderjahr 2021 abzuschließen sei. Dies sei unmöglich gewesen, sagen die VFC-Chefs. Hinzu kämen die stark gestiegenen Baukosten, so Holtschke. Das Ergebnis der Verzögerungen: 45.000 Euro Mehrkosten. Diese Summe nun habe der VFC über einen weiteren Antrag bei der SAB eingereicht. „Sollte er bewilligt werden, würde sich der Zuschuss der Stadt entsprechend reduzieren“, so Holtschke. Genau darum gehe es: Die Kommune soll so wenig wie möglich belastet werden.

Wie VFC-Präsident Fritzlar ergänzt, habe das Bauvorhaben „nichts mit dem VFC Plauen im eigentlichen Sinne, sondern nur mit dem Vogtlandstadion zu tun“, welches baulich erheblich in die Jahre gekommen sei und eklatante Mängel aufweise. „Die Aufgabe der Mitglieder und Sponsoren des VFC Plauen ist es nicht, Entwässerungsanlagen zu erneuern, die für den VFC keinen Mehrwert haben“, so Fritzlar weiter. Die Duschen würden deshalb zum Beispiel noch lange nicht erneuert, und eine Flutlichtanlage sei auch nicht in Sicht – beides sei aber nötig, so Fritzlar.

Er macht zudem deutlich, dass das Stadion nicht nur von seinem Fußballverein genutzt werde. Auch der Leichtathletik Triathlon Verein Plauen habe dort seine Trainingsstätte. Darüber hinaus werde das Gelände von einer Volleyballmannschaft, von einem Hundesportverein, von einer Cross-Golf-Vereinigung, von der Volksbank Vogtland-Saale-Orla zum Firmenlauf sowie für Sportwettkämpfe, Messen und andere Veranstaltungen regelmäßig beansprucht. Förderanträge für Baumaßnahmen könne aber nur ein Verein beantragen. Als größter vor Ort sei das eben der VFC – „ob wir das wollen oder nicht“, so Fritzlar.

Im Finanzausschuss wurde vorgeschlagen, dass der VFC-Vorstand sich vorstellen und berichten soll, wie der jährliche Zuschuss aus der Stadtkasse (160.000 bzw. derzeit 170.000 Euro) verwendet wird. Präsident Fritzlar lehnt das ab, wie er gegenüber der „Freien Presse“ erklärte.

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