Wasserballspiel landet in Fußballbuch

Ellefeld.

Olaf Meinhardt ahnte es bereits im März 2017. „Das ist so ein Spiel, über das man in 20 Jahren noch reden wird“, sagte der Kreisfußball-Experte, als die „Freie Presse“ über das 3:3 zwischen dem FSV Ellefeld und der SG Reuth berichtete. Zwar sind erst dreieinhalb Jahre vergangen. Aber die ungewöhnlichen Umstände des damaligen Duells der Fußball-Kreisliga sorgen gerade wieder einmal für Gesprächsstoff.

Denn für Autor Daniel Aschoff (42) gehört die Wasserschlacht von Ellefeld zu den „schönsten Heldengeschichten aus Deutschlands unteren Fußball-Ligen“. Und deshalb hat der ehemalige Sportredakteur der Münchner Abendzeitung eines seiner 26 Kapitel in dem kürzlich erschienenen Buch „Wir müssen doch alle Montag wieder arbeiten.“ dem denkwürdigen Unentschieden vom März 2017 gewidmet.

Abgesehen davon, dass der Autor einen Vergleich mit der Wasserschlacht der BRD 1974 bei der WM gegen Polen zieht, erfährt der Leser im Buch zwar nichts Neues über das Ellefelder Spiel. Dafür passt die Geschichte genau ins Konzept. Daniel Aschoff: „Es ist unglaublich, was wir alles unglaublich finden, nur weil es in der Sportschau gezeigt wird. Dabei passiert es doch auf dem Sportplatz um die Ecke zehnmal unglaublicher. Da köpft der 61-jährige Fußball-Opa den krassen Außenseiter zum Derbysieg. Da reicht dem Tabellenführer ein 37-Tore-Vorsprung vor dem letzten Spieltag nicht zum Aufstieg. Und da schießt der Libero drei Hattricks in einem Spiel.“

Entstanden ist so eine Liebeserklärung an den echten Fußball auf Asche und Acker: „In der kunterbunten Welt des Amateurfußballs lebt noch das, was einige aus der Bundesliga der 80er Jahre kennen: billige Bratwurst, Graupelschauer ohne überdachte Sitzplätze, große Siege, packende Niederlagen. Ein Spektakel mit herrlich unperfekten Akteuren“, sagt der Autor, dessen Werk jedoch etwas unter mangelnder Sorgfalt bei den Texten leidet.

In die Schlagzeilen hatte es das Ellefelder Spiel freilich schon 2017 geschafft. Ein Videoclip von Timo Görner wurde zum Internet-Hit und bescherte dem FSV sogar den Sieg bei der Aktion „Mein Fußball-Moment“ von Focus online. Und ohne den Film wäre die Geschichte wohl auch nicht im Buch gelandet.

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