Vom Vereinsvorsitzenden zum Hochwasser-Krisenmanager

Weischlitz.In ihr drittes Jahr geht die Aktion „Ehrenamtler des Monats“. Hier gibt der Vogtländische Fußballverband allen Vereinen die Möglichkeit, besonders engagierte Helfer und Funktionäre für eine Ehrung vorzuschlagen und so deren unentgeltliche Arbeit zu würdigen. Aus den elf jährlich ausgezeichneten Sportlern wird von der Öffentlichkeit der Ehrenamtler des Jahres gewählt. 2020 war dies Kerstin Schnabel vom SV Merkur Oelsnitz, 2021 Remo Penzel vom VFC Adorf.

Ein weiterer Kandidat für den Ehrenamtler des Jahres 2022 ist der des Monats April. Er kommt vom FSV Bau Weischlitz und ist dort Vereinsvorsitzender, gleichzeitig Trainer einer Jugendmannschaft und Spieler bei den Alten Herren des Vereins. Uwe Köhler heißt der Geehrte, ist 54 Jahre alt und in der Wasserwirtschaft tätig, wofür er täglich von Weischlitz nach Chemnitz pendelt.

1997 verschlug ihn die Liebe nach Weischlitz, wo er erst bei den Männern kickte, später bei den Alten Herren des FSV Bau. Seit 2008 ist er im Jugendbereich als Übungsleiter tätig und trainiert zusammen mit seinem Trainerkollegen Gerald Trampel eine mittlerweile im A-Jugendbereich kickende Mannschaft. Auch Sohn Arne spielt dort.

Köhlers Engagement fiel im Verein natürlich auf, er wurde angesprochen, ob er sich auch im Vereinsvorstand engagieren wolle. Der Wahl-Weischlitzer sagte zu und wurde 2010 gleich zum Vorsitzenden gewählt.

In den Jahren 2013 und 2018 war Köhler dann nicht nur als herkömmlicher Vereinschef, sondern auch als eine Art Krisenmanager gefordert. Denn da suchte jeweils das Hochwasser die direkt an der Weißen Elster gelegene Anlage seiner FSV-Kicker heim.

„Das war schon eine sehr intensive Zeit, die Hilfe beim Wiederaufbau und der Zusammenhalt der Sportler waren überwältigend“, denkt Köhler zurück. „Alle im Verein haben bei der Beseitigung der immensen Schäden geholfen, auch andere Vereine und sogar wildfremde Leute, die eigentlich gar nichts mit uns zu tun hatten. Speziell 2013, als wir wenige Tage später ja das vogtländische Pokalwochenende ausgerichtet haben, war das ein unheimlicher Kraftakt.“

In Weischlitz hofft nicht nur Köhler, dass sich ein solches Ereignis so schnell nicht wiederholt und sich sein Engagement auf den normalen Spielbetrieb beschränken kann…

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