Vogtlandderby: Freundschaft ruht für 90 Minuten

Von Marcus Schädlich und Clemens Zierold

Die Spannung vor dem Vogtlandderby zwischen dem VFC Plauen und dem VfB Auerbach in der Fußball-Oberliga ist greifbar. Drei Spieler kennen beide Seiten – zwei davon haben sogar eine besondere Verbindung.
Auerbach.Nach acht Jahren Pause muss der VfB Auerbach wieder zum Vogtlandderby nach Plauen (Sonntag, 13.30 Uhr). Die Vorfreude darauf wird bei den Auerbachern allerdings von der Niederlage in Freital getrübt, die auch noch Tage danach nachwirkt: Die überharte Spielweise des Kontrahenten hat einige Blessuren im VfB-Team hinterlassen.

„Wir müssen schauen, ob wirklich alle bis zum Spiel fit werden“, sagt Uwe Kramer, Auerbachs sportlicher Leiter. Da in Freital der Schiedsrichter völlig die Kontrolle über das Spiel verloren hatte, sind nicht nur die Verletzungen eine Folge, sondern auch die Gelb-Rot-Sperre von Veit Kramer, der damit pausieren muss. „Er wird uns fehlen“, sagt Kramer über seinen Neffen.

Um diese Philosophie fortzusetzen soll nach der aktuellen Saison (Kramer: „Wir sind in der Findungsphase“) noch ein Oberliga-Jahr stehen, weshalb Kramer alles auf den Klassenerhalt ausrichtet: „Deshalb ist mir das Spiel gegen den direkten Konkurrenten aus Bautzen eine Woche später auch wichtiger als das Derby.“ Immerhin kehrt bei Auerbach bei allen Personalsorgen mit Ondrej Brejcha ein erfahrener Spieler nach Ende seiner Gelbsperre wieder zurück.

Drei Spieler, die am Sonntag dabei sein könnten, kennen beide Seiten. Auerbachs Lucas Seidel kickte in der Jugend für den VFC Plauen, durchlief dort viele Jahre die Fußballschule von Plauens jetzigem Co-Trainer Tommy Färber. Auch die beiden Freunde Zimmermann und Morosow spielten schon für beide Teams. Zimmermann, der zwei Jahre das VFC-Trikot trug, zog es im Winter 2017 nach Stationen in Jena und Zwickau nach Auerbach. Morosow wechselte 2019 nach Auerbach, um zwei Jahre später wieder zurück zum VFC zu gehen.

„Damals bin ich in einer schwierigen Phase nach Auerbach gewechselt, wo solide Arbeit geleistet und Versprechen immer eingehalten wurden. Volkhard Kramer war derjenige, der damals alles zusammengehalten hatte“, erinnert sich Alexander Morosow an seine Zeit in Auerbach. Neben einigen ehemaligen Mitspielern, mit denen er Nachrichten hin und her schreibt, gibt es auch noch die enge Freundschaft zu Marc-Philipp Zimmermann. Diese wird allerdings 90 Minuten lang ruhen. Denn Morosow will mit seinem VFC mehr. „Wir kommen mit breiter Brust“, macht er eine Kampfansage Richtung Auerbach. Kein Wunder, zählt doch der VFC zu den formstärksten Teams der Oberliga, während Auerbach in der Vorwoche die schmerzhafte 0:1-Niederlage in Freital hinnehmen musste.

„Es ist Derbyzeit, da braucht man nicht viel sagen“, erzählt Morosow: „Ich denke, dass aus dem Hinspiel alle wissen, um was es geht, wie heiß und hitzig so ein Spiel wird. Auf dem Feld und auf den Zuschauerrängen“, erklärt Morosow.

Ein Derbysieg würde für beide Mannschaft den Blick auf das Kommende sehr verändern. Plauen könnte mit einem Sieg so richtig Angriff auf die Tabellenspitze nehmen. Auerbach könnte mit einem Dreier näher oben heranrutschen.

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