Plauen.

Spielen wir dieses Wochenende noch einmal oder nicht? Diese Frage stellten sich viele Fußballer aus den vogtländischen Ligen, nachdem klar war, dass aufgrund des Corona-Infektionsgeschehens ab 2. November der Freizeit- und Amateursport für mindestens einen Monat ausgesetzt wird. Eine Frage, mit der sich auch die Verantwortlichen des Vogtländischen Fußball-Verbandes (VFV) umgehend befassten. Am Donnerstagvormittag teilte André Rabe, Geschäftsführer des VFV, mit: Der Spieltag am 31. Oktober und 1. November wird in seinen Ligen wie geplant ausgetragen.

Auch für eine Absage hätte es gute Gründe gegeben. Schließlich ist es den Fußballern nur schwer zu vermitteln, dass sie den einen Tag ihrem Hobby – mit gewissen Einschränkungen – nachgehen können, am nächsten aber schon nicht mehr ihren Sportplatz betreten dürfen. Zudem ist klar, dass mit der einmonatigen Unterbrechung der bisherige Spielplan nicht mehr zu halten ist. Das ist aber auch genau der Punkt, der bei der Entscheidungsfindung in den Verbandsgremien offenbar eine wichtige Rolle spielte. „Da die Regelungen erst ab Montag gelten, sehen wir es so, dass wir den Spieltag noch durchziehen wollen, denn jeder gespielte Spieltag, hilft uns bei den weiteren Planungen der Saison“, teilt André Rabe mit.

Dennoch ist man beim VFV nicht so blauäugig davon auszugehen, dass der Spieltag reibungslos über die Bühne geht. Spielabsagen wegen Coronafällen sind zu erwarten und möglich. Bis Redaktionsschluss am Donnerstag war bereits klar, dass der 1. FC Rodewisch das Derby gegen den VfB Auerbach II in der Vogtlandliga nicht austragen kann. Der VFV bittet seine Vereine, sich in vergleichbaren Fällen rechtzeitig mit den jeweiligen Staffelleitern und Gegnern abzustimmen.

Glücklich mit der Situation ist das Präsidium des VFV ganz und gar nicht. „Grundsätzlich vertreten wir die Meinung des Präsidenten des Sächsischen Fußball-Verbandes, Hermann Winkler, der sich am Mittwochabend zu den Entscheidungen öffentlich geäußert hat. Auch wir denken, dass die Beschlüsse der Regierung kein gutes Zeichen in Richtung Amateursport sind und die Bemühungen und Arbeit der Vereine in den letzten Monaten nicht gewürdigt werden. Es ist nachweislich so, dass durch Fußballspiele keine Hotspots oder Infektionsketten entstanden sind, weil die Vereine alles dafür getan haben, ihre Hygienekonzepte und Regeln so einzuhalten, dass keine großen Risiken für Neuinfektionen entstehen können“, sagt André Rabe. „Wir haben in Zusammenarbeit mit den Vereinen bisher auf jegliche Informationreagiert, Spiele bei Infektionen von Spielern und Verdachtsfällen abgesagt und sind damit aus unserer Sicht auf dem richtigen Weg gewesen. Nun einen neuerlichen Break im Amateursport zu tätigen, halten wir für falsch. Dennoch müssen wir uns an die neuen Bestimmungen halten und diese vorerst umsetzen.“

Wie es nach der Zwangspause weitergeht und ob zumindest Trainingsbetrieb möglich ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keiner sagen. VFV-Präsident Andreas Wehner hatte kürzlich im Gespräch mit „Freie Presse“ die Austragung einer einfachen Runde mit anschließenden Platzierungsspielen als mögliche Lösung genannt. „Der VFV wird sich in den kommenden Wochen intern dazu verständigen, welche Möglichkeiten es für den weiteren Saisonverlauf geben kann und wie diese dann umgesetzt werden können“, kündigt André Rabe an.