VFC sendet Hoffnungszeichen

Plauen.Die Saison ist unterbrochen. Das Coronavirus hat den Oberligafußball zum Stillstand gebracht. Und ausgerechnet jetzt laufen beim VFC Plauen 14 Verträge aus. Sofort schellen angesichts der Ereignisse in den zurückliegenden Jahren die Alarmglocken bei den Fans. Im Vogtlandstadion spürt man auch heute noch die Nachwehen der Insolvenz vom Dezember 2014 sowie der anschließenden personellen Fluktuation. Die berechtigte Sorge um den fünften Neustart beim VFC Plauen hat der Traditionsverein jetzt mit drei vorzeitigen Vertragsverlängerungen beantwortet, die Hoffnung machen auf bessere Zeiten. Nach Torwart Leon Seefeld (20) unterzeichneten nun Philipp Dartsch (27) und James-Kevin Nahr (21) neue Kontrakte bei den Plauenern.

„Wir haben eine Prioritätenliste, auf der natürlich vor allem Jungs aus der Region und der näheren Umgebung zu finden sind“, betonte Aufsichtsratsmitglied Gunter Reiher. VFC-Präsident Thomas Fritzlar beruhigt alle Fans: „Wir wissen nicht, was kommt. Aber es muss zum heutigen Tag keiner Angst um uns haben.“ Damit ist schon mal klar: Während die Coronakrise andere Vereine knüppeldick getroffen hat, gehört der VFC Plauen überraschenderweise nicht zu den Sorgenkindern der Pandemie. Und zwar deshalb, weil seit zwei Jahren alle „Unbezahlbaren“ von den Gehalts- und Wunschlisten verschwunden sind. Dieser Prozess sorgt nun dafür, dass der Verein erstmals agieren kann, wo er sonst eher als eine Art Spielball der Gegebenheiten von einem Problem zum anderen eilte. Vorsichtig verbreitet der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Stark Optimismus: „Es muss ja auch irgendwann mal wieder aufwärts gehen. Dazu müssen wir natürlich vernünftig wirtschaften.“

Mit einem Dreijahresvertrag bekundet Philipp Dartsch sein Vertrauen in die Neuausrichtung des Vereins. Der Familienvater hat in Plauen Wurzeln geschlagen. Er sieht seine Zukunft beruflich als Wohnungsvermittler beim Großvermieter WBG. „Meine Arbeitskollegen sitzen auf der Tribüne und drücken die Daumen. Genau das macht den Plauener Fußball ja ursprünglich aus“, weiß Dartsch, der zu den beliebtesten Kickern des Vereins zählt. Der „Dartscher“, wie ihn seine Teamkameraden rufen, durchlief die Bundesliga-Nachwuchsakademie des Chemnitzer FC, bevor er über die Stationen VFC Plauen, Bayern Hof und Budissa Bautzen im Jahr 2019 zurück nach Plauen kam.

Sportvorstand Frank Günther präsentierte zudem mit James-Kevin Nahr ein junges Talent aus dem vogtländischen Greiz. „Jimmy“ musste zunächst aufgrund gesundheitlicher Probleme nach seinem Wechsel zum VFC im Sommer 2019 vorübergehend beim 1. FC Greiz in der Landesklasse die Fitnesssprossenleiter hochklettern. Zurück in Plauen platzte dann der Knoten: Aktuell ist James-Kevin Nahr mit fünf „Buden“ der gefährlichste Torjäger des Tabellenachten. Sieben Jahre in der angesehenen Bundesliga-Nachwuchsschule des FC Carl Zeiss Jena haben aus dem Stürmer einen Knipser gemacht, „von dem wir aber durchaus noch mehr erwarten dürfen“, glaubt Aufsichtsrat Gunter Reiher. Der Versicherungskaufmann unterschrieb für zwei weitere Jahre beim VFC Plauen.


Bei den Fans aus der Badkurve des Plauener Vogtlandstadions funkeln jetzt gleich drei Sterne

Regionalsieger, Landessieger und Viertplatzierter im Bundeswettbewerb um die Sterne des Sports – die Fans der Badkurve aus dem Plauener Vogtlandstadion haben in den vergangenen Monaten mehrfach für positive Schlagzeilen rings um den VFC Plauen gesorgt. Da die Auszeichnungsveranstaltungen des gemeinsam vom Deutschen Olympischen Sportbund und der Volksbanken/ Raiffeisenbanken getragen wichtigsten deutschen Vereinswettbewerbs im Breitensport coronabedingt ausfallen mussten, stand die Übergabe der Preise bislang noch aus. Das holte Andreas Hostalka, Vorstand der Volksbank Vogtland-Saale-Orla, am Montag nach. Er überreichte an

VFC-Präsident Thomas Fritzlar und Geschäftsstellenleiterin Silja Schumann die Urkunde für Platz 4 im Bundeswettbewerb, den Scheck über die damit verbundene Prämie über 1000 Euro sowie den goldenen, silbernen und bronzenen Stern für die Vereinsvitrine. Die Stadt Plauen, vertreten durch Sportreferentin Simone Schurig, legte noch 200 Euro Prämie drauf. Michael Degenkolb, der

Geschäftsführer des Kreissportbundes Vogtland, übergab zudem einem Gutschein für einen Kindersportnachmittag beim VFC.

Das Geld kommt den VFC-Fans gut gelegen, nicht nur, weil ihr dreifach preisgekröntes Projekt „Badkurve hilft“ weiterläuft, mit dem sie Vereine und Einzelpersonen unterstützen, besser durch die Pandemie zu kommen. Willkommen ist die Finanzspritze auch für zwei Projekte im Vogtlandstadion selbst: den Ausbau eines Fantreffs zwischen Hauptplatz und Kunstrasen sowie das Anlegen eines Kinderspielplatzes nahe des Nachwuchstraktes. (pj)

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