Plauen.Der Spitzenreiter ist im Vogtlandstadion zu Gast. Von der Papierform her ist das ein absoluter Kracher. Am Samstag empfängt der VFC Plauen um 13 Uhr den VfB Krieschow. Über 500 Zuschauer werden im Vogtlandstadion erwartet. Beide Teams prallen aus vollem Lauf aufeinander. Denn die Kontrahenten haben bis jetzt all ihre Punkt- und Pokalspiele gewonnen. Doch ausgerechnet diese Ausgangslage bereitet auch ein wenig Kopfschmerzen. Immer wieder scheiterten die Plauener in den zurückliegenden Jahren an den zu hohen Erwartungen. Nach der Euphorie kam die Ernüchterung. Die Frage ist: Hat der neue VFC aus der Vergangenheit gelernt? Wie ein Spitzenpolitiker muss VFC-Präsident Thomas Fritzlar derzeit die Optimisten zurückhalten und die Defensivstaffel aus der Reserve locken. Das gelingt bis jetzt ganz gut. Der Verein zeigt sich bemüht, den Ball flach zu halten. Es gilt, nicht über das Ziel hinauszuschießen.

Falk Schindler hat mit und beim VFC Plauen so viel erlebt, dass der Cheftrainer des Oberligisten vor dem Gipfeltreffen besonders tief durchatmet. Die bisherigen VFC-Gegner Carl Zeiss Jena II (3:0), Nordhausen (4:2) und Ludwigsfelde (1:0) haben bislang in ihren zusammengerechnet zwölf Begegnungen ganze zwei Punkte geholt. Cheftrainer Falk Schindler fragt: „Damit relativiert sich unsere tolle und wirklich positive Bilanz. Oder sehe ich das falsch?“ Die Kontrahenten von Spitzenreiter Krieschow stehen im Vergleich deutlich besser da. Sandersdorf (5:0), An der Fahner Höhe (4:1), Inter Leipzig (4:1) und Zorbau (2:0) wurden vom VfB abgeschossen. Diese vier Vereine bringen es in 17 Begegnungen auf 24 Punkte. „Unser kommender Gegner hat gegen diese vier Mannschaften ein Torverhältnis von 15:2 herausgeschossen. Wir sollten dem gegenüber unsere drei Siege richtig einordnen“, appelliert Schindler an alle Fans und Sympathisanten, denen der Plauener Erfolg eventuell zu Kopf steigen könnte.

Der Krieschower Sturmlauf kommt für Experten übrigens wenig überraschend. Denn den VfB plagten letzte Saison während der ersten 14 Spiele enorme Personalsorgen. Bis zu sieben Stammspieler fielen aus. Die Verletzungsmisere haben die Spreewälder hinter sich und haben sich punktuell verstärkt. Mit Martin Zurawsky (3 Saisontore), Leo Felgenträger (3) und Torjäger Andy Hebler (5) führen den soliden Kader drei starke Offensivkräfte an.

Schindler möchte „attraktiven Fußball spielen. Und dann ist die spannende Frage, ob wir zusammen mit unseren Fans im Rücken den Favoriten wirklich ärgern können.“ Letzte Woche stand dem Coach beim 10:0-Pokalsieg in Zeißig (Landesklasse) nur ein Wechselspieler zur Verfügung. Philipp Dartsch (eingeblutete Wade) und Philipp Sovago (Zerrung) könnten es bis Samstag zurück in die Elf schaffen. Ob es bei James-Kevin Nahr (erkrankt) für die Auswechselbank reicht, entscheidet sich kurzfristig. Tim Sluga rückt trotz Trainingsrückstand in den Kader, weil die eigentlich als Nachrücker geplanten Junioren Jannes Schmidt und Jan Spörl durch Erkrankungen wegfallen.