VfB lässt sich von Hektik zu Spielende anstecken

  • Beitrag veröffentlicht:9. Dezember 2019
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles / Herren
Von Marcus Schädlich
Der Plan ging beinahe auf. Der VfB Auerbach wollte sich am Sonntagnachmittag eigentlich beim SV Lichtenberg in Berlin für die Hinspielniederlage revanchieren. Damals hatte der Aufsteiger den Vogtländern den Saisonstart in die Fußball-Regionalliga ordentlich vermasselt. Das 0:1 war für Auerbach Auftakt einer Niederlagenserie. Daher stand vor dem Rückspiel für Auerbach fest: Nur nicht wieder dieselben Fehler begehen. Nur nicht wieder die kampfstarken, kompakten Berliner unterschätzen. Bis in die Schlussphase hinein hielt sich das Team auch an diese Vorgabe. Doch dann folgte das bittere Ende: Erneut mussten sich die Vogtländer geschlagen geben, erneut schmerzt die Niederlage und erneut spielte ein Platzverweis eine zentrale Rolle.

Aber der Reihe nach: Trainer Sven Köhler baute in Berlin auf dieselbe Startformation wie eine Woche zuvor in Halberstadt. Das erfolgreiche Team sollte sich erneut beweisen – und es tat dies auch. Auerbach ging selbstbewusst ins Spiel. Von der Auswärtsschwäche der Hinrunde war nichts zu spüren. Die Partie entwickelte sich genau dorthin, wo sie Köhler zuvor gesehen hatte: in einem Schlagabtausch auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für den VfB. Denn die Vogtländer zeigten die reifere Spielanlage. Wenn es überhaupt im ersten Abschnitt vor den Toren gefährlich wurde, dann fast ausschließlich nur vor dem Kasten der Berliner. Vor allem Paul Horschig, der nach seinem durchwachsenen Auftritt in Halberstadt nun wieder mit bekanntem Schwung ins Spiel ging, ragte bei den Auerbachern heraus: Zwei Abschlüsse (25., 33.) verfehlten nur knapp ihr Ziel. Auf der Gegenseite musste Stefan Schmidt im VfB-Kasten vor allem bei Schüssen aus der zweiten Reihe auf der Hut sein. Doch auch die Lichtenberger Versuche endeten ohne klare Torchance. Ein verdientes Unentschieden zur Pause war die Folge.

Was sich in der ersten Hälfte angedeutet hatte, wurde nach der Pause offensichtlich: Lichtenberg wollte die Partie über den Kampf zu seinen Gunsten kippen lassen, und das oft über das erlaubte Maß hinaus. So erlebte Schiedsrichter Wilske (Bretleben) einen schweren Nachmittag. Er blieb aber ein guter Leiter der Partie. Der Platzverweis für den Berliner Naumann kurz nach der Pause war berechtigt, allerdings nicht spielentscheidend – zumindest nicht für den VfB. Zwar gelang kurz darauf Zimmermann der Auerbacher Führungstreffer, als er eine Eingabe von Morosow verwandelte, aber Lichtenberg brachte nun Emotionen und noch mehr Härte ins Spiel. Auerbach bewahrte zunächst kühlen Kopf und dominierte das Spiel, doch als in der Schlussphase der Ausgleich fiel, war alle Coolness wie weggeblasen. „Wir haben uns von der Hektik anstecken lassen“, sagte Köhler. Das führte so weit, dass noch das 2:1 für Lichtenberg fiel.

Für den VfB steht vor der Winterpause nun noch ein Heimspiel an. Am Freitag, 18.30 Uhr empfangen die Vogtländer die VSG Altglienicke und damit den nächsten Gegner, gegen den es heißt: Wiedergutmachung! Vielleicht mit einer Portion mehr Cleverness als am Sonntag in Berlin.

%d Bloggern gefällt das: