VfB-Generalprobe geht daneben

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Auerbachs Neuzugang Albijan Kameraj (links) beglückwünscht seinen Teamkameraden Marc-Philipp Zimmermann zu dessen Treffer. Foto: Marcus Schaedlich

Der VfB Auerbach hat sein letztes Testspiel vor dem Rückrundenauftakt verloren. 3:4 hieß es bei Carl Zeiss Jena II.

Auerbach.Auf den ersten Blick handelt es sich bei der Auerbacher 3:4-Testspielniederlage gegen Carl Zeiss Jena II um eine misslungene Generalprobe. Zumal die Jenaer Zweite in ihrer Spielanlage wohl dem kommenden Punktspielgegner aus Berlin gleichen dürfen. „Hertha II wird ähnlich spielstark sein, von der Qualität allerdings noch etwas höher“, sagt VfB-Trainer Sven Köhler.

Doch zur richtigen Einordnung des Ergebnisses gehört auch ein differenzierter Blick aufs Spiel. Denn mit der vermeintlichen Startelf gelang dem VfB im ersten Abschnitt eine 2:1-Führung. „Wir hätten auch noch ein Tor mehr schießen können“, sagt Köhler. Mit der Leistung seiner besten Elf konnte er durchaus zufrieden sein. Marc-Philipp Zimmermann (19.) und Amer Kadric (24.) hatten den VfB früh in Führung gebracht, kurz vor der Pause ließ sich die Defensive aber zu leicht ausspielen – ein Vorgeschmack auf die zweite Halbzeit.

Allerdings gehört zur Einordnung auch, dass Köhler weiter experimentierte. Auf den Ausfall seiner gesamten Innenverteidigung reagierte er mit viel Erfahrung in der zentralen Defensive: Daniel Tarczal könnte dort eine Rolle übernehmen. „Ich bin mir sicher, dass er uns dort Sicherheit geben kann“, so der Coach. Der 34-Jährige spielt damit eine Position tiefer, womit eine Lücke geschlossen scheint. Mehr Gedanken muss sich Köhler hingegen über die Offensive machen. Vom Stamm-Quartett bleiben nur Amer Kadric und Marc-Philipp Zimmermann übrig. Aus der Not heraus musste Köhler in Jena die Idee gebären, Paul Horschig aus dem zentralen Mittelfeld eine deutlich offensivere Rolle zuzuordnen. Horschig neben Zimmermann – das funktionierte noch nicht ganz rund. „Man merkt, dass es nicht seine Lieblingsposition ist“, so Köhler. „Aber ich habe keine anderen Optionen.“

Den Beweis dieser Aussage lieferte die zweite Halbzeit in Jena. Denn da wechselte er durch. Pascal Sauer, Jan Luderer und selbst Neuzugang Michael Schlicht benötigen noch Zeit. Zeit, die Auerbach bis zum Sonntag nicht hat. Daher erscheint es durchaus denkbar, dass der Verein nochmals auf dem Transfermarkt aktiv wird. Ein weiterer Offensivspieler soll noch her. Ein potenzieller Kandidat soll auch schon kurz vor einem Vertragsabschluss stehen.

Abgesehen von den offensiven Engpässen offenbarte sich in Jena aber auch noch ein anderes Problem: In der Defensive stagniert der VfB zumindest bei der Fehlerquote. „In der zweiten Halbzeit waren wir wieder dort, wo wir bereits im Herbst standen“, sagte Köhler. „Wir haben zu viele leichte Fehler gemacht.“ Ausdruck dessen waren die drei Gegentore (Donkor/52., Weiß/65. und Dedidis/88.).

Immerhin: Nach dem zwischenzeitlichen 2:3-Rückstand ging ein Ruck durch das VfB-Team und Hendrik Wurr glich zum eigentlich gerechten 3:3 aus (83.). Doch aus diesem Teilerfolg wurde letztlich nichts. „Vielleicht war die zweite Halbzeit auch gar nicht so verkehrt für den Auftakt“, sagt Köhler. „Andernfalls hätten wir es uns schöner geredet als es ist. Die zweite Halbzeit hat nochmals die Sinne für die Punktspiele geschärft.“ Beim Team, aber auch beim Trainer.

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