Auerbach.Wenn es jemals einen Vorteil hatte, dass der VfB Auerbach in der Regionalliga mit seinem Zuschauerschnitt eher im Mittelfeld liegt, dann jetzt. Während die zuschauerstarken Klubs der Liga ihre Spiele absagen oder unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchführen müssen, fällt der VfB nicht in diese Kategorie. „Wir haben natürlich die Vorgaben der sächsischen Staatsregierung intensiv verfolgt“, sagt VfB-Manager Volkhardt Kramer. Doch eine Absage des Spiels gegen den ZFC Meuselwitz am Samstag, 13.30 Uhr komme nicht infrage. Gegen die Thüringer erwartet der VfB keine Zuschauerzahl über die Verbotsgrenzzahl von 1000. „Wir rechnen mit 400 bis 500 Zuschauern“, sagt Kramer. Und das in der Arena mit einer Kapazität von 5000 Zuschauern. „Da verfügt jeder Zuschauer über genug Möglichkeiten, sich angepasst an die Situation aufzuhalten.“ Kommen doch mehr Zuschauer, beschränkt sich der Verein. „Mehr als 700 lassen wir nicht ins Stadion“, erklärt Kramer.

Allerdings ist auch das nur der Stand von Donnerstagmittag. Mit der Beschränkung befolgt der Verein die Vorgaben der Landesregierung und des Nordostdeutschen Fußballverbandes. „Wenn das Gesundheitsamt andere Auflagen erlässt, befolgen wir sie natürlich.“ Bei allem anderen halten sich alle an die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts. Der VfB wird laut Kramer zusätzliche Arbeit in die Reinigung und ins Desinfizieren des Stadions setzen. Auf dem Feld wird es keinen Handschlag geben, auch nach dem Spiel nicht mit den Fans. „Wir sollten uns alle mit unserer Privatmeinung zum Coronavirus zurückhalten. Wir sind keine Experten“, sagt Kramer. „Allerdings wünsche ich mir, dass wir das Mittelmaß finden zwischen Hysterie und Unterschätzen der Situation.“ Der VfB setzt auf die Eigenverantwortung der Fans. „Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er ins Stadion kommt oder nicht.“ Für die Daheimgebliebenen bietet der MDR einen Livestream an.

Das Regionalligateam trainierte unter der Woche ohne Einschränkungen. Aber natürlich diskutierten auch die Spieler über Corona. „Den Meuselwitzern geht es ähnlich. Aber beide Seiten wollen Fußball spielen.“ Und für zwei Stunden das Virus vergessen. Einen Wunsch hat VfB-Trainer Sven Köhler: einheitliche Regeln. „Der Verband macht es sich einfach“, sagt er. Er überlässt die Entscheidungen der Politik und den Gesundheitsämtern. „In anderen Sportarten haben die Verbände klare Regelungen getroffen.“

Das sportliche Ziel ist klar: die Niederlage in Rathenow vergessen machen. „Die war ärgerlich“, sagt Köhler. „Der ZFC hat eine solide Mannschaft. Wir sollten aber trotzdem unbedingt das Spiel gewinnen“, so Köhler, denn – und damit ist er wieder bei Corona – man wisse nie, was nächste Woche passiert. „Gut, dass wir im Mittelfeld stehen.“ Die Auerbacher Vorsorge für den Fall eines vorzeitigen Saisonendes. Gegen Meuselwitz muss Köhler auf Alexander Morosow verzichten, der in Rathenow Gelb-Rot gesehen hat.