
Das Schlusslicht der Fußball-Regionalliga hat in der Winterpause keine großen personellen Veränderungen vor. Stattdessen soll die Mannschaft nach dem Umbruch im Sommer besser zusammenfinden und sich so auch eine klare Hierarchie entwickeln.
In Situationen wie der beim VfB stellt sich oft die Frage, wie es nun weitergeht. Wird der Kader nochmals verstärkt? Wird auf der Trainerbank für einen neuen Impuls gesorgt? Letzteres gilt als ausgeschlossen. Sven Köhler sitzt fest im Sattel. Also bleibt das Personal. „Es wird keinen größeren Umbau geben“, sagt nun VfB-Manager Volkhardt Kramer. Denn der Kader sei groß genug. „Es kann natürlich immer sein, dass Spieler sich aus persönlichen Gründen verändern, aber wir werden das nicht offensiv betreiben.“ Es spricht also einiges dafür, dass der VfB-Kader auch im Januar beinahe derselbe sein wird wie bislang. Wohl auch deshalb, weil der Markt mit potenziellen Spielern nicht auf den VfB zugeschnitten ist.
Zwar erhält er regelmäßig Angebote von Spielerberatern. „Aber die Spieler warten nicht darauf, nach Auerbach zu wechseln. Zudem wollen wir den Kader nicht überfrachten und überfremden“, sagt Volkhardt Kramer. Er meint damit: Das aktuelle Team muss sich erst einmal finden. Hatte es doch beim VfB im Sommer einen Umbruch gegeben, der alle Positionsgruppen betraf. Die Automatismen griffen lange noch nicht, um erfolgreich zu sein. Darüber hinaus fehlt dem Team noch eine klare Hierarchie – und damit etwas, was man weder von außen hinzukaufen noch auf die Schnelle beeinflussen kann. „Das Gefüge braucht noch Zeit zum Zusammenfügen“, so der Manager.
Das Problem: Am 3. Januar steigen die Auerbacher wieder ins Training ein, danach bleiben nur drei Wochen, bis wohl das erste Nachholspiel am Wochenende 22./23. Januar stattfinden wird. So schaut sich der Regionalligist nach einem Kurztrainingslager um. Ein verlängertes Wochenende soll aus dem heterogenen Kader ein homogenes Team formen. Und möglichst soll sich dabei auch ein Führungsspieler finden, ein Taktgeber.
„Es gibt keinen absoluten Dominator in der Mannschaft“, weiß auch Kramer. „Deshalb muss die Aufgabe auf viele Schultern verteilt werden.“ So sieht er neben den etwas lautstärkeren Abwehrspieler auch das zentrale Mittelfeld in der Pflicht. Einer wie Ondrej Brejcha könnte die Rolle übernehmen. Allerdings ist der Tscheche ein introvertierter Typ – aber eben einer, der den Abstiegskandidaten fußballerisch voranbringen kann. „Leider ist er niemand, der lautstark Kommandos gibt. Aber er ist einer, der Fußball im Höchsttempo denkt.“ Und damit dem Team eine Hilfe sein kann.
Und wenn schon auf dem Platz die Struktur unklar ist, dann muss von außen mehr Leitung kommen. So bemühte sich Sven Köhler zuletzt erkennbar darum, stärker das Team von der Seitenlinie zu coachen. Ein Schritt, der bei der sportlichen Leitung des VfB auf positive Resonanz stößt. „Er hat von allen die meiste Erfahrung als Spieler und Trainer – und muss die Kommandos geben“, fordert Kramer den Coach auf, dies beizubehalten – und damit dem verunsicherten Kader Halt zu geben.
Einer, der auf dem Platz auch noch für einen Fortschritt sorgen könnte, ist Thomas Stock. Der Mittelfeldspieler musste bislang in dieser Saison verletzungsbedingt pausieren. Würde der Stammspieler zurückkehren, wäre er ein gefühlter Neuzugang. Auch ist die Hoffnung groß, dass Philipp Müller nach seiner Fuß-OP am Donnerstag wieder zu alter Stärke zurückfindet.