VfB Auerbach: Größere Konkurrenz beflügelt

VfB-Torhüter Stefan Schmidt erwartet ein umkämpftes Spiel auf Augenhöhe.
VfB-Torhüter Stefan Schmidt erwartet ein umkämpftes Spiel auf Augenhöhe. Foto: Joachim Thoß

Den punktgleichen FC Viktoria Berlin erwartet Fußball-Regionalligist VfB Auerbach am Sonntag. Torhüter Schmidt entdeckt bei seinem Team ganz neue Qualitäten.

Auerbach.Die Kameras sind schon längst wieder abgebaut. Der Fernsehübertragungswagen ist vom Hof gefahren. Beim VfB Auerbach ist nach dem großen Spiel gegen den früheren Fußball-Bundesligisten Energie Cottbus und dem überraschenden 3:2-Triumph wieder Ruhe eingezogen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn am Sonntag, 13.30 Uhr wird es in der Arena zur Vogtlandweide wieder ruhiger zugehen – zumindest auf den Zuschauerrängen. „Ich gehe davon aus, dass ein paar Fans weniger ins Stadion kommen“, sagt VfB-Keeper Stefan Schmidt vor dem Regionalliga-Spiel gegen den FC Viktoria Berlin. Die Berliner sind aktuell Tabellen-Achter, punktgleich mit den auf Platz 9 liegenden Vogtländern, die ein um 13 Treffer schlechteres Torverhältnis und zudem ein Spiel mehr ausgetragen haben.

Auf das große Tamtam folgt wieder der Alltag in Liga 4. Wohl eher nur 500 Fans statt 1200 – dazu noch winterliches Wetter. Schlägt das aufs Gemüt? „Natürlich ist es eine besondere Motivation, gegen einen übermächtigen Gegner wie Cottbus zu spielen“, sagt Schmidt. „Aber auch gegen Viktoria Berlin sind alle hochmotiviert. Vom Siegeswillen her ist es nichts anderes als gegen Cottbus.“ Auerbach will nicht nur seinen Heimnimbus verteidigen, sondern auch die Erfolge des Februars mit in den März nehmen. Die sechs Punkte aus den drei Spielen gegen Spitzenteams der Liga waren deutlich mehr als im schlimmsten Fall befürchtet. Damit bleibt das Polster auf den ersten möglichen Abstiegsrang (15. Platz) bei zwölf Zählern, ohne die sechs Punkte würden die Auerbacher also deutlich stärker zittern.

So ein guter Start ins Jahr bringt auch Selbstbewusstsein. Genug, um auch in diesem Spiel auf Augenhöhe gegen die Berliner voll auf Sieg zu gehen. „Die Spiele gegen Viktoria waren immer eng und umkämpft“, erinnert sich Schmidt. „Und es wird auch diesmal so werden, vor allem auch zu dieser Jahreszeit.“ Der Platz in Auerbach ist tief, aber Schmidt wehrt sich dagegen, dass sein Team daraus einen Vorteil ziehen würde. „Natürlich sind wir es gewohnt. Trotzdem haben wir gegen Cottbus gezeigt, dass wir auch mit dem Ball umgehen können.“ So gut sogar, dass Amer Kadric von der Grundlinie für ein selten schönes Tor gesorgt hatte.

Kadric gehörte gegen Energie zu den stärksten Auerbachern. Den Mittelfeldspieler scheint zu beflügeln, dass Auerbach nach den Verstärkerungen in der Winterpause offensiv deutlich weniger berechenbar geworden ist. „Du merkst schon im Training, dass der Konkurrenzkampf größer ist“, sagt Stefan Schmidt. „Gegen Hertha II und bei Lok Leipzig haben die Einwechslungen neuen Schwung gebracht und die Wechsler die Tore geschossen.“ Und wenn von der Bank schon keine Tore kommen, so hat der VfB – wie gegen Cottbus – erfolgreiche Recken wie Marcel Schlosser oder Marc-Philipp Zimmermann auf dem Feld. Gegen den Tabellennachbarn aus Berlin soll wieder eine Kombination aus beidem für den Erfolg sorgen.

Insgesamt sorgt der Konkurrenzkampf im Team für eine sichtbare Leistungssteigerung. Die einzige Position, die vom Konkurrenzdruck ausgenommen ist, ist der Torhüter. Stefan Schmidt ist die unumstrittene Nummer 1. Ersatzmann Maximilian Schlosser muss sich hinten anstellen. „Da muss er jetzt als junger Torhüter durch“, sagt Schmidt. „Das habe ich auch früher jahrelang erlebt.“ Beide – und auch der dritte Torhüter Jan Max Denschel – pflegen nach Schmidts Aussagen ein sehr gutes Verhältnis. „Es gibt überhaupt kein Problem zwischen uns, wir pushen uns gegenseitig.“ Denn völlig ohne Konkurrenz ist er dann doch nicht. „Ich darf natürlich auch nicht jede Woche hinter mich greifen. Dann würde der Trainer den Keeper tauschen, Max würde im Fall des Falles einspringen, und auch auf ihn wäre Verlass.“ Aber vorerst wollen Schmidt und sein Team auf diese Erfahrung verzichten und lieber weiter erfolgreich bleiben.

WP2Social Auto Publish Powered By : XYZScripts.com
%d Bloggern gefällt das: