VfB Auerbach erzwingt den ersten Saisonsieg

Die Auerbacher liegen sich nach dem 2:1-Siegtreffer gegen Eilenburg freudetrunken in den Armen. Nicht zuletzt Pechvogel Aleksandrs Guzlajevs (links) steht die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.
Die Auerbacher liegen sich nach dem 2:1-Siegtreffer gegen Eilenburg freudetrunken in den Armen. Nicht zuletzt Pechvogel Aleksandrs Guzlajevs (links) steht die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Foto: Joachim Thoß

Der Fußball-Regionalligist schlägt den FC Eilenburg 2:1 (0:0). Einer der Besten hätte dabei zur tragischen Figur werden können.

Auerbach.Aleksandrs Guzlajevs saß am Mittwochabend nach dem 2:1-Heimsieg in der Kabine des VfB Auerbach und war platt. Der 24-jährige Lette hatte zuvor alles gegeben. Trotzdem drohte er Mitte der zweiten Halbzeit des Spiels in der Fußball-Regionalliga gegen den FC Eilenburg zur tragischen Figur zu werden. Gerade war der VfB nach einer dominant geführten Partie überraschend in Rückstand geraten, als Marcin Sieber eine Flanke in den Eilenburger Strafraum schlug. Genau dorthin, wo Guzlajevs stand. Erst nahm er dem kopfballstärkeren Marc-Philipp Zimmermann den Ball weg. Seinen Kopfball parierte Gästekeeper Andreas Naumann, den Nachschuss setzte Guzlajevs aus drei Metern über das leere Tor. Wie er dieses Kunststück zustandegebracht hatte, konnte er sich nach dem Spiel auch nicht erklären.

Er musste sich dann allerdings auch nicht mehr rechtfertigen. Denn dem VfB war es gelungen, die Partie doch noch zu drehen. Ein Kopfballtreffer von Innenverteidiger Philipp Müller und ein Eigentor brachten Auerbach auf die Siegerstraße – erstmals in dieser Saison. Obwohl Guzlajevs nicht direkt an den Toren beteiligt war, konnte er sich dennoch als Matchwinner fühlen. Er gehört zu den großen Gewinnern der aktuellen VfB-Saison und war auch gegen Eilenburg einer der stärksten VfB-Spieler. Nur Stefan Schmidt mit seinen Rettungstaten bei den zahlreichen Eilenburger Kontern, als die Auerbacher Absicherung nicht immer sattelfest stand, war da auf Augenhöhe.

Allerdings wollte VfB-Coach Sven Köhler keinen einzelnen Spieler loben, sondern vielmehr die Leistung seines Teams in der Gesamtheit: „Wir haben den Sieg erzwungen“, sagte Köhler. „Alle haben alles gegeben, um ihn einzufahren.“ Ein Erfolg des puren Willens. Dass dabei auf beiden Seiten trotz aller Dramatik der zweiten Halbzeit etwas die spielerische Qualität auf der Strecke blieb, ärgerte bei der Heimelf keinen. Wichtiger war der erste Punktgewinn der Saison. Und das unter erschwerten Bedingungen. „Beim 0:1 habe ich schon gedacht: Um Gottes Willen, geht das jetzt nicht schon wieder los“, sagte Coach Köhler. Eine fünfte Niederlage in Folge wäre ein herber Rückschlag gewesen, zumal Aufsteiger Eilenburg nur über begrenzte Mittel verfügt hatte.

Auerbach hatte aber das 0:5 aus Cottbus wegstecken können. Ein Grund dafür war die etwas entspanntere Personalsituation: Mit Nico Donner und Philipp Müller kamen zwei wichtige Stützen ins Team zurück, die in Co-Produktion das 1:1 erzielten. Eckball Donner, Kopfball Müller. „Nico war zwar zum Zeitpunkt des Tores schon platt. Aber es ist eben eine Qualität, den Eckball so scharf vors Tor zu bringen“, lobte Köhler. Ein weiterer Faktor war, dass die Defensive besser organisiert war. Mit Johann Weiß, der auf der rechten Außenverteidigerposition spielte, hat der VfB einen Spieler hinzugewonnen, der mit seiner Aggressivität ein Element ins Spiel bringt, das zuletzt womöglich fehlte. „Wir wussten, dass er andere Spieler pushen kann“, sagte Köhler. „Allerdings müssen wir das in die richtigen Bahnen lenken.“ Weiß darf eben nicht übers Ziel hinausschießen wie noch in Cottbus.

In alle Freude über den ersten Saisonsieg mischt sich im Göltzschtal allerdings auch der Eindruck, dass längst noch nichts gut ist. Wieviel der Sieg wert ist, wird sich am Sonntag, 13 Uhr in Halberstadt zeigen, wenn Auerbach bei der Germania antritt. Einem Club, der mit neun Punkten gut in die Saison gekommen ist. Dort steht ein völlig anderes Spiel an. „Der Sieg war unheimlich wichtig. Aber es müssen jetzt schon noch ein paar Punkte mehr sein“,so Köhler. Dafür kann er wieder auf Aleksandrs Guzlajevs zählen – vor allem dann, wenn dieser auch die klaren Torchancen zu Treffern verwertet.

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