Umfrage-Ergebnis: Das sind die Gründe für den Schiedsrichter-Mangel

Foto: Andreas Santner

Umfrage-Ergebnis: Das sind die Gründe für den Schiedsrichter-Mangel

Das Ergebnis zur siebten großen FuPa-Umfrage bringt ein Problem ans Licht, das sich leicht lösen ließe – durch anständiges Verhalten der übrigen Protagonisten.

FuPa hat eine Umfrage-Serie gestartet, in der aufgezeigt werden soll, was den Amateurfußball und seine Anhänger sowie Protagonisten wirklich bewegt. Siebtes Thema: „Was sind die Gründe für den Schiedsrichter-Mangel?“ Hier ist das Ergebnis:

Der Mangel an Schiedsrichtern ist nicht erst seit der Corona-Pandemie ein Thema im Amateurfußball. Bereits seit Jahren klagt die Schiedsrichterzunft über mangelnden Nachwuchs, einen immer höheren Altersdurchschnitt und Probleme bei der Besetzung von Spielen.

Doch was genau ist Grund dafür, dass immer weniger junge Menschen zur Pfeife greifen? Das wollten wir mit unserer Umfrage herausfinden – und es sind spannende Ergebnisse herausgekommen.

– Foto: Andreas Santner

 

Naheliegende Argumente wie schlechte Vergütung (15,3 Prozent), Übergriffe (15,8) oder negative Erfahrungen (18,7) werden regelmäßig genannt, aber das Hauptproblem ist: mangelnde Anerkennung! Fast jeder vierte Umfrage-Teilnehmer von insgesamt 1961 Befragten nannte diesen Punkt als Grund für fehlende Schiedsrichter.

Das dürfte Fans des Amateurfußballs nicht nur traurig machen, es ist im Grunde absurd. Denn dieses Problem ließe sich doch mit einem Handgriff beheben. Es müsste bloß allen übrigen Protagonisten gelingen, sich den Unparteiischen gegenüber respektvoll zu verhalten – zumindest respektvoller. Doch scheinbar ist es genau diese vermeintlich leichte Aufgabe, die sich für Spieler, Trainer, Funktionäre und anderweitig Beteiligte als zu schwierig erweist.

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Splittet man das Umfrage-Ergebnis in Schiedsrichter beziehungsweise ehemalige Schiedsrichter sowie Befragte ohne Schiesdrichter-Hintergrund, wird die These noch deutlicher. Denn unter den Schiedsrichtern nennen sogar ein knappes Drittel „mangelnde Anerkennung“ als DAS Problem.

Und während die Gruppe ohne Schiedsrichter-Hintergrund zu 21,5 Prozent in der Schiedsrichterei ein insgesamt unattraktives Hobby erkennen, stimmten unter den Schiedsrichtern nur 12,2 Prozent für dieses Problem. Fehlender Mut oder fehlende Unterstützung im Verein spielen indes eine sehr untergeordnete Rolle.

Schaut man sich die Ergebnisse in den 21 Landesverbänden differenziert an, fallen insbesondere beim Thema „schlechte Vergütung“ gravierende Unterschiede auf. In Niedersachsen ist dieser Punkt gerade einmal für 10,6 Prozent der Befragten ein Problem, in Sachsen-Anhalt hingegen für 26,9 Prozent.

Baden 17,50% Bayern 18,50% Berlin 19% Brandenburg 11,30% Bremen 23,10% Hamburg 26,10% Hessen 18,10% Mecklenburg-Vorpommern 20% Mittelrhein 19,60% Niederrhein 13,50% Niedersachen 10,60% Rheinland 24,30% Saarland 17,70% Sachsen 20,80% Sachsen-Anhalt 26,90% Schleswig-Holstein 17,60% Südbaden 15,60% Südwest 20,90% Thüringen 23,80% Westfalen 11,50% Württemberg 15,70%

Spannend ist im Ländervergleich auf der Punkt „Nachrichten von verbalen und körperlichen Übergriffen“, denn am Niederrhein ist das für 31,1 Prozent der Befragten das Hauptproblem. In Mecklenburg-Vorpommern scheint das nur bei 6,7 Prozent überhaupt ein Problem zu sein.

Alle weiteren Umfragen auf einen Blick:

Teil 1: Was ist die größte Gefahr für den Amateurfußball?
➡️ Hier geht es zum Ergebnis!

Teil 2: In welcher Liga beginnt der Profi-Fußball?
➡️ Hier geht es zum Ergebnis!

Teil 3: Was sind die größten Probleme im Nachwuchsbereich?
➡️ Hier geht es zum Ergebnis!

Teil 4: Wer soll DFB-Präsident*in werden?
➡️ Hier geht es zum Ergebnis!

Teil 5: Sollen Frauen in Herrenmannschaften mitspielen dürfen?
➡️ Hier geht es zum Ergebnis!

Teil 6: Gelb-Rote Karte oder Zeitstrafe – was ist besser?
➡️ Hier geht es zum Ergebnis!

Andreas Santner und Christian Kurth Autor
Quelle: www.fupa.net