Plauen.

Der VFC Plauen tritt am Samstag ab 13.30 Uhr in der Fußball-Oberliga beim FC International Leipzig an. Der Lockdown spielt aber eine größere Rolle als die Partie selbst. „Wir haben über Monate versucht vorbildlich die Hygienevorgaben umzusetzen. Es gab Lob von allen Seiten und jetzt kassieren wir einen Schlag ins Gesicht“, gibt sich VFC-Präsident Thomas Fritzlar fassungslos. Vor dem Spiel beim FC International Leipzig im Hafenstadion von Torgau wirkt der Ehrenamtler niedergeschlagen: „Unsere Vereinsangehörigen haben in den vergangenen Wochen bei allen Spielen ihre Telefonnummern zur Nachverfolgung hinterlegt. Keiner hat angerufen. Mir ist kein einziger Infektionsfall bekannt. Wir haben bewiesen, dass wir ohne Infektionen Punktspiele ausrichten können. Leider vertraut man uns nicht“, senkt Thomas Fritzlar den Kopf. Cheftrainer Falk Schindler fügt hinzu: „Ich möchte nicht an entscheidender Stelle sitzen und mich positionieren müssen. Trotzdem muss ich mich fragen, ob die Politiker wissen, wo der Mensch sein Immunsystem stärkt. Zu Hause auf gar keinen Fall!“ Zugleich bereitet der Coach sein Team auf das letzte Spiel des Jahres vor. Denn so wird es aller Voraussicht nach sein, wenn ab Montag kein Training mehr stattfinden darf. Thomas Fritzlar gibt zu bedenken: „Ich kann keinen durchtrainierten Fußballer in den Lockdown schicken und ihn dann zum Kaltstart bitten. Es würde Verletzungen hageln. Also müsste man ab 1. Dezember erstmal trainieren.“ Somit würde dem Fußball aufgrund der Weihnachtsfeiertage inklusive Jahreswechsel erneut die Luft ausgehen.

Falk Schindler fährt mit seinen Jungs im Zwiespalt nach Torgau. „Weil es irgendwie eine Fahrt ins Ungewisse ist. Das passt dabei auch gut zum Gegner. Dass Inter Leipzig drei Punkte hinter uns ist, verwundert“, findet Falk Schindler. Die Ligaexperten schätzen das Potenzial der Leipziger deutlich besser ein, als es der aktuelle elfte Tabellenplatz aussagt. „Wir müssen wissen, was uns erwartet. Der Gegner wird versuchen, durch einen Sieg mit uns gleichzuziehen.“ Bis auf den langzeitverletzten Kamil Popowicz sind alle VFC-Kicker einsatzbereit. Und Schindler versucht, trotz der Aufregung im Umfeld das Wesentliche im Auge zu behalten: „Wir haben uns zuletzt alle sehr über den 4:0-Sieg gegen Zorbau gefreut. In dem Spiel hat man aber auch gesehen, wie schwer wir uns tun können, wenn wir die Bremse nicht lösen können. Deshalb müssen wir uns voll konzentrieren. Das gilt ganz besonders vor dem Tor“, fordert der Coach.