Trotz Kassenschlange und Niederlage: Testlauf gelingt

Auerbach.Die Auerbacher Arena zur Vogtlandweide ist eigentlich nicht dafür bekannt, dass sich an den Kassen lange Schlangen bilden. Doch am Mittwochabend war es dann doch so weit: Vor den beiden Eingängen mussten die Fans, die zum Testspiel des Fußball-Regionalligisten VfB Auerbach gegen International Leipzig wollten, einige Minuten warten. Allerdings lag das nicht am großen Andrang, sondern an der Tatsache, dass der VfB die Vorgaben des Gesundheitsamts erfüllte: Der Verein musste die persönlichen Daten aller Besucher erfassen, um im Falle einer Coronainfektion zur Rückverfolgung beitragen zu können. „Wir waren darauf vorbereitet, die Vorgabe erreichte uns am Mittwoch“, sagte VfB-Manager Volkhardt Kramer, der gleichzeitig der offizielle Hygiene-Beauftragte ist. In dieser Funktion hatte er alle Hände voll zu tun. „Auch für uns war das eine Premiere“, sagte er. Mit knapp 300 Zuschauern – 1000 wären zugelassen gewesen – war der Besucheransturm überschaubar. Letztlich gelang der Auftakt nach exakt 149 Tagen ohne Fußball im Auerbacher Stadion.

Das Testspiel gegen den Oberligisten war nur phasenweise etwas für Fußball-Liebhaber. Über weite Strecken machte sich bemerkbar, dass beide Teams erst am Anfang der Vorbereitung stehen. Auerbach kam zwar besser ins Spiel, verlor aber den Faden. Den Grund kannte VfB-Coach Sven Köhler: Es war die unnötige Aggressivität der Gäste, die wohl verkannten, dass es sich um ein Testspiel und nicht um ein Pokalhalbfinale handelt. „Ich habe nichts gegen gesunde Härte, aber das war zu viel“, sagt Köhler.

Deutlichstes Zeichen dafür: Früh musste Thomas Stock nach einer muskulären Verletzung aus einem Zweikampf vom Feld, kurze Zeit später wurde Hendrik Wurr vom Platz getragen. Er hatte sich im Zweikampf das Knie verdreht. Der defensive Mittelfeldspieler, dem im ohnehin dünnen VfB-Kader eine zentrale Rolle zukommen soll, droht länger auszufallen. Immerhin bewahrheitete sich die erste Befürchtung nicht: Die Kreuzbänder haben nichts abbekommen. „Ich habe aber noch einen MRT-Termin, um zu gucken, ob der Meniskus oder das Innenband beschädigt sind“, sagte er.

„Sollte er länger ausfallen, müssten wir überlegen, was wir tun“, sagte Köhler. Bislang hat der VfB mit Moritz Seidel und Yannic Voigt nur zwei interne Zugänge, hinzu kommt mittlerweile Aleksandr Guzlajevs. Der ehemalige Plauener war zuletzt ohne Verein, unterschrieb nun beim VfB. Immerhin überstand er – im Gegensatz zu Alexander Morosow, der ebenfalls verletzt vom Feld musste – die Partie schadlos. „Nach der Verletzung von Hendrik hat es Leipzig besser gemacht“, analysierte Köhler. Bis zur Pause klatschte der Ball dennoch einmal an die Latte der Leipziger, sodass der VfB sogar hätte führen können.

Nach der Pause gehörte dem VfB die Partie. „Das war ordentlich“, sagte Köhler. Nur die Tore fehlten. Marc-Philipp Zimmermann vergab zwei dicke Chancen, Marcel Schlossers Schuss klatsche ebenfalls ans Aluminium. So hätte schon ein 0:0 nicht ganz dem Spielverlauf entsprochen, doch zum Verletzungsübel kam noch ein Leipziger Konter hinzu. „Da hat unser Umschaltspiel nicht gepasst“, bemängelte Köhler. Van Doorne traf für die Gäste (70.).

Am Donnerstag, 30. Juli, tritt der VfB in Flöha an, einen Tag später ist die Auerbacher Arena wieder offen: Dann bestreitet der VfB zur feierlichen Stadionweihe ein Testspiel gegen die Vogtlandauswahl.

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