Treuen.

Der Reichenbacher FC ließ im Derby in Treuen die ersten Punkte in dieser Saison. Währenddessen feierte der gastgebende FSV auf seinem Nebenplatz das 1:1 wie einen kleinen Sieg. „Wir haben von der ersten Minute an super gekämpft und Nadelstiche gesetzt“, so FSV-Trainer Silvio Wolter. „Erst in der Schlussphase, als der RFC auf das zweite Tor drückte, gerieten wir in Bedrängnis, aber hielten den Kopf oben. Auf diese Leistung können wir aufbauen. Immerhin haben wir als erster Verein in dieser Saison den Reichenbachern ein Remis abgetrotzt. Kämpferisch gingen meine Jungs ans Limit.“

Sein Trainerkollege Carlo Kästner war dennoch nicht enttäuscht, dass die Siegesserie riss: „Es war das erwartet schwere Derby. Hier in Treuen werden noch ganz andere Federn lassen. Wir können mit dem Punkt dennoch gut leben. In der ersten Hälfte fanden wir nicht so richtig ins Geschehen, weil wir uns untereinander viel zu viel mit Diskussionen aufhielten. Nach der Pause haben wir dann mehr Biss beziehungsweise Zielstrebigkeit gezeigt und mehr Druck ausgeübt. Gegen Ende hatten wir die besseren Chancen zum Siegtreffer. Dennoch mussten wir vor Treuener Kontern stets auf der Hut sein.“

Die Startphase gehörte den Gästen, die fast folgerichtig in Führung gingen. Schmelzer bediente Rosenmüller, dessen Eingabe Max Kühn im Zentrum gegen zwei Treuener verwertete. Doch der Tabellenvorletzte war um eine Antwort nicht verlegen. Keine zwei Minuten später klingelte es auf der anderen Seite. Bitterbier schüttelte im Mittelfeld zwei Reichenbacher ab, legte den Ball auf Dolle. Der überraschte in Höhe des linken Strafraum-Ecks den etwas zu weit vor dem Kasten stehenden Schlussmann Hettwer und schlenzte den Ball ins rechte obere Dreiangel.

Bis zur Halbzeit gestaltete sich das Geschehen ausgeglichen. Vieles spielte sich im Mittelfeld ab. Treuen versuchte es mit Steilpässen in die Spitze, doch die RFC-Hintermannschaft passte auf. So richtig brenzlig wurde es in beiden Strafräumen eigentlich nicht. Zweimal konnte sich RFC-Keeper Hettwer auszeichnen, als er erst gegen Meyer (32.) klärte und dann einen Freistoß von Mierendorf (44.) um den linken Pfosten lenkte. Beim RFC haperte es am Finalpass, weil er diesen zu sehr durch die zugebaute Mitte führte. Nach dem Wechsel zog Reichenbach aber das Tempo an, erarbeitete sich größere Spielanteile, blieb aber lange Zeit ohne Tormöglichkeiten.

Defensiv arbeitete der FSV gut gegen den Ball und ließ nicht viel zu. In der 70. Minute hätte Partickes Fehlabspiel fast zur Treuener Führung geführt. Mierendorf nahm sich das Leder, lief allein in Richtung Tor und legte den Ball quer zu Weiß. Doch dieser ließ diese Möglichkeit ungenutzt und schoss weit am RFC-Kasten vorbei.

Die Schlussviertelstunde gehörte dem Spitzenreiter. FSV-Torwart Rausch geriet immer mehr in den Mittelpunkt. Erst parierte er gegen den von rechts schießenden Horn (74.), ehe er auch Kummers Versuch (80.) zunichte machte. Seine größte Tat vollbrachte er kurz vor Schluss. Nach einem abgewehrten Eckball hielt Max Kühn aus dem Hinterhalt volley drauf, doch boxte Rausch den Ball gedankenschnell um den Pfosten. Obwohl Silvio Wolter vor der Partie bemerkte, „dass wir nichts zu verlieren haben“, wäre seine Elf wohl über ein zweites Gegentor in den letzten Minuten tieftraurig gewesen. Denn unterm Strich hatte sich der FSV den Punkt verdient.

StatistikTreuen: T. Rausch, Scharschmidt, Meyer, Dolle, Weiß, Leipoldt, Drehmann, Bitterbier, Eigel, Mierendorf, N. Rausch; Reichenbach: Hettwer, Lange, A. Kühn, M. Kühn, Particke, Kästner, Rosenmüller (67. Diegel), Süß (77. Kummer), Schmelzer, Hinte, Horn; Tore: 0:1 M. Kühn (16.), 1:1 Dolle (18.); SR: Rehm (Aue); Zuschauer: 236