Titelverteidiger setzt sich zum vierten Mal in Folge die Krone auf – Herzlichen Glückwunsch SC Syrau 1919

  • Beitrag veröffentlicht:4. Juni 2018
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Der Favorit aus der Sparkassenvogtlandliga und Titelverteidiger ist seiner Rolle am vergangenen Samstag vor knapp 1000 Zuschauern voll gerecht geworden. Der SC Syrau gewann gegen den Sparkassenvogtlandklassevertreter vom BC Erlbach mit 5:1. Damit konnten die Drachen den Wernesgrüner Vogtlandpokal der Herren zum vierten Mal in Folge gewinnen. Circa eine halbe Stunde hielt das Abwehrbollwerk der Erlbacher, ehe Rotthoff zur verdienten Führung einnetzte. Wenig später war es Schneider der auf 2:0 stellen konnte. Der Treffer zum 3:0, erneut durch Schneider war bereits die Vorentscheidung in diesem Finale. Nach dem Wechsel verwaltete Syrau den Vorsprung und ließ Erlbach ein wenig gewähren. Die nutzten dies zum Anschlusstreffer durch Scharschmidt, doch nur wenige Minuten später markierte Schneider mit seinem dritten Treffer den alten Abstand zum 4:1. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Köttnitz per Kopf zum 5:1. Der Jubel bei den Syrauern, die dies ja mittlerweile eigentlich schon gewöhnt sind, kannte dennoch keine Grenzen. Auf dem Platz und auch später noch im Sportlerheim in Syrau wurde ausgiebig gefeiert.

Schiedsrichter der Partie war Sebastian Fritzsch, welcher damit seine lange Karriere zumindest als Schiedsrichter beenden wird. Als Assistent und Schiedsrichterbeobachter wird er allerdings dem Verband weiter zur Verfügung stehen, dafür herzlichen Dank Sebastian. Ihm zur Seite standen Bernd Balczuweit und Jörg Langner. Sie hatten mit dem fair geführten Spiel keinerlei Probleme.

Syrau landet den vierten Streich

Cupverteidiger der Männer gewinnt das Finale gegen den BC Erlbach 5:1 (3:0) – Gastgeber FSV Bau Weischlitz freut sich über den Rekordbesuch von 950 Zuschauern – Seriensieger bewirbt sich für 2019 selbst als Ausrichter

Von Thomas Gräf
Weischlitz. Die Überraschung im Kreispokalfinale des Vogtländischen Fußball-Verbandes der Männer ist ausgeblieben: Außenseiter BC Erlbach unterlag am Samstagnachmittag in Weischlitz dem eine Klasse höher kickenden Vogtlandligisten SC Syrau vor der neuen Bestmarke von 950 Zuschauern letztlich klar 1:5 (0:3). Mann des Tages war Paul Schneider, der dreimal traf. Damit gewannen die Syrauer die Trophäe zum vierten Mal hintereinander und sind erneut für den Landespokalwettbewerb qualifiziert. In den drei Finals zuvor hatte der Seriensieger den SV Merkur Oelsnitz sowie zweimal die SG Rotschau besiegt.

Diesmal schien der Gegner aus der Vogtlandklasse vom Papier her der leichteste bisher zu sein. „Das haben wir etwas anders gesehen“, verriet Syraus Marco Weigl. „Das ist nicht ungefährlich. Du bist gegen einen lauf- und kampfstarken Kontrahenten der klare Favorit. Da kann ganz schnell was schiefgehen, wenn du dich zu sicher fühlst.“

Aber den Gefallen taten die Kicker von der Drachenhöhle den Erlbachern nicht, sie zeigten sich vielmehr von Beginn an hellwach. Nach 17 Minuten stand noch die Latte bei einem Torschuss des Syrauers Pascal Steinbach dem 1:0 im Weg. Zwölf Minuten später musste Erlbachs Keeper Seidler den Ball zu ersten Mal aus dem Netz holen. Bei Rotthoffs Knaller aus 20 Metern streckte er sich umsonst.

Und Syraus Schneider setzte noch einen Doppelschlag drauf: Zweimal war er nach Eckbällen von Mannig im Erlbacher Strafraum einen Tick eher am Ball als die dortige Verteidigung und traf. Vor allem Schneiders zweites Tor Sekunden vor dem Pausenpfiff tat den Obervogtländern richtig weh. „Das 3:0 so kurz vor der Halbzeitpause hätte nicht fallen dürfen, das war der Knackpunkt“, ärgerte sich Tim Konschak. „Mit einem 0:2 gehst du ganz anders in die zweite Halbzeit.“

Und dort flackerte Erlbachs Wille plötzlich ein wenig auf. Scharschmidt scheiterte an Torwart Himsel (50.), Wild schoss nur knapp über den Balken (52.). Tatsächlich ließ es Syrau nun geruhsamer angehen, während die SC-Fans diese ereignisarme Phase mit Wechselgesängen von einer Seite des Platzes zur anderen überbrückten. Doch plötzlich war Syrau gefordert, da Scharschmidt nach 65 Minuten eine Eingabe von Ludwig zum 1:3 einschoss.

„Da hätten wir nachlegen müssen, dann wäre vielleicht noch etwas drin gewesen“, schätzte Erlbachs Spielertrainer Thomas Grehl ein. Doch das gelang nicht, Syrau zog sofort wieder an. Nur zehn Minuten später krachte Schneider die Kugel mit Urgewalt zum 4:1 unter die Latte, Köttnitz stellte fünf Minuten vor dem Abpfiff per Kopf den 5:1-Endstand her.

Nach dem Abpfiff jubelten wieder einmal die Syrauer, deren Fans ebenso wie die aus Erlbach per Sonderbus angereist waren. Inmitten der Bierduschen und des bengalischen Nebels schien zumindest Syraus Mittelfeldmotor Marco Weigl die Tragweite des Geschehenen schon zu begreifen: „Wir wissen, dass wir dabei sind, Geschichte zu schreiben. Und jeder von uns ist stolz, ein Teil davon zu sein. Wir surfen in Sachen Pokal auf einer positiven Welle. Und da will keiner runter.“

Auf der Gegenseite hielt sich die Trauer in Grenzen. „Es ist doch schon ein Erfolg für uns, dass wir überhaupt in diesem Finale stehen“, sagt ein gefasster Thomas Grehl. „Wir können mit der Niederlage umgehen, haben alles gegeben. Syrau war einfach cleverer und hat verdient gewonnen.“

Nächstes Jahr wird der SC Syrau 100 Jahre aus. Aus Anlass dieses Jubiläums hat sich der Verein um die Austragung des Finalwochenendes beworben. Natürlich will der Vogtlandligist dann möglichst zum fünften Mal in Folge ins Endspiel einziehen und im „Finale dahoam“ seine einzigartige Pokalsiegesserie krönen.

Statistik

Syrau: Himsel – Färber, Sennewald (50. Nestripke), Weidner, Weigl, P. Steinbach, Rotthoff (57. Köttnitz), Jentsch, Schneider (80. Zierold), Mannig, Wolf. Erlbach: Seidler – Todt (57. Matzas), Müller (76. Pilz), Grehl, Ludwig, Scharschmidt, Konschak, Krukies, Lederer, Wild, Hager (65. Danis). Tore: 1:0 Rotthoff (29.), 2:0, 3:0 Schneider (33., 45.), 3:1 Scharschmidt (65.), 4:1 Schneider (75.), 5:1 Köttnitz (85.). SR: Fritzsch (Kottengrün). Zuschauer: 950.

Stimmen

Uwe Köhler, Erster Vorsitzender des FSV Bau Weischlitz: „Wir haben das kleine Wunder hinbekommen. Als das Hochwasser vor anderthalb Wochen zum Glück schnell zurückging, habe ich daran zu glauben begonnen, dass wir dieses Finalwochenende ausrichten können. Über 100 Leute, fast alle Vereinsmitglieder sowie Kicker anderer Vereine und Bürger, die mit uns eigentlich gar nichts zu tun haben, packten mit an. Zudem Feuerwehr, Firmen und die Gemeinde. 40Fundamente, Tore und Ballfangnetze sowie 40 Meter Zaun sind neu gemacht worden, der Rasen wurde von Hand gereinigt, die Elektrik repariert. Und diese Kulisse hier sehe ich als schönsten Lohn für diese Arbeit.“

André Rabe, Geschäftsführer des Vogtländischen Fußball-Verbandes: „Ich habe riesigen Respekt vor den Weischlitzern und vor dem, was hier in den wenigen Tagen nach der Flut wieder hergerichtet wurde. Man sieht, was möglich ist, wenn alle zusammenhalten.“

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