Syrau schafft die nächste Sensation – weitere Spielberichte aus dem Landespokal

  • Beitrag veröffentlicht:15. Oktober 2018
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles / Herren

Groß war der Jubel, als der SC Syrau am Samstag den VfBWeißwasser aus der Landesklasse Ost mit 3:1 besiegte. Damit steht der viermalige Vogtlandpokalsieger unter den 16 besten Teams im Sachsenpokal. Von Anfang an traten die Hausherren defensiv stabil auf und setzten immer wieder gefährliche Nadelstiche Richtung Gästetor. In einer ausgeglichenen Partie, in der keine der beiden Mannschaften einen Fehler machen wollte, hatten die Syrauer zwar mehr Ballbesitz, kamen jedoch zu selten in die entscheidenden Räume. Mitte der ersten Halbzeit war es Pascal Steinbach, der von der Strafraumkante abzog, aber nur die Querlatte traf. Kurz vor der Halbzeit konnten die Gäste den Ball nach einem Standard nicht richtig klären. Daniel Wolf sicherte sich das Spielgerät und wurde von Gäste-Keeper Woithe von hinten umgegrätscht. Den fälligen Strafstoß in der 38. Minute verwandelte Clemens Zierold souverän.

Bis zum Pausenpfiff hatte der SC Syrau noch zwei dicke Chancen nach Kontern. Doch weder Steinbach noch Matthes konnten den Ball quer vor dem Tor richtig an den Mann bringen. So ging es mit der 1:0-Führung in die Kabinen. „Von der ersten Minute an hat meine Mannschaft den unbedingten Willen gezeigt, dass das Märchen Sachsenpokal nicht gegen Weißwasser vorbei sein soll“, freute sich Syrau-Coach Chris Begerock nach dem Spiel.

Der zweite Durchgang sollte wesentlich hitziger und spannender werden als die ersten 45 Minuten. Die Syrauer standen weiterhin souverän in der Defensive und ließen gegen den offensivstarken Gegner nichts anbrennen. Die Gäste, mit einer Empfehlung von gut vier Toren pro Spiel angereist, schafften es nicht, die spielerische Mittel zu finden, die Viererkette um Tommy Färber zu knacken.

Mit viel Schwung kamen die Hausherren aus der Halbzeit. Keine fünf Minuten nach Wiederanpfiff setzte sich Pascal Steinbach überragend auf der linken Seite durch und kam bis zur Grundlinie durch. Anstatt den Ball quer zu legen, schoss er das Spielgerät am Gäste-Keeper vorbei in die kurze Ecke. Mit der 2:0-Führung im Rücken gewannen die Syrauer immer mehr Sicherheit, die jedoch in der 66. Minute zerstört wurde. Nach einem katastrophalen Fehlpass von der Mittellinie spitzelte VfB-Stürmer Stefan Beil den Ball unter dem herauseilenden Enrico Himsel durch und sorgte für den Anschluss. Das war zugleich die erste nennenswerte Offensivaktion der Gäste.

In der Folge taten sich die Syrauer schwer und ließen sich hinten rein drücken. „Wir haben Weißwasser durch einen unnötigen Fehler wieder ins Spiel gebracht. Die zehn Minuten danach waren wir sehr unkonzentriert und es kam immer mehr Hektik auf“, analysierte Begerock nach dem Spiel. Dennoch blieb die Defensive standhaft und überstand die brenzligen Situationen. Himsel hielt einen Freistoß aus gut 35 Metern stark und rettete danach auf der Linie.

Die Schlussphase vor den über 150 Zuschauern wurde spannend und hektisch. Nickligkeiten und Wortgefechte unterbrachen permanent das Spiel. In der vierten Minute der Nachspielzeit sorgte dann Marco Weigl für die Erlösung. Nach einem langen Ball war er auf und davon und traf in die untere linke Ecke zur viel umjubelten Entscheidung.

„Ich bin der Meinung, dass es ein absolut verdienter Erfolg meiner Mannschaft war“, so Begerock. Und weiter: „Meinen allergrößten Respekt und Dank an das Team und an die Fans, die uns lautstark unterstützt haben. Für den ganzen Verein ist das ein riesen Erfolg. Jetzt wollen wir natürlich einen richtigen Kracher ins Syrauer Waldstadion gelost bekommen. Und wenn nicht, dann einen Landesklassisten.“

Statistik SC Syrau: Himsel – Mannig, Färber, Weidner, Sennewald – Schneider, Jentsch – Zierold (85. Köttnitz), Matthes, P. Steinbach – Wolf (60. Weigl); Tore: 1:0 Zierold (38./Elfmeter), 2:0 P. Steinbach (49.), 2:1 Beil (66.), 3:1 Weigl (90.4); SR: Rehm (Aue); Zuschauer: 153.

Auerbach sorgt im Pokal schnell für klare Fronten

Neusalza-Spremberg.Fußball-Regionalligist VfB Auerbach hat sich gestern in der dritten Runde des Wernesgrüner Sachsenpokals souverän bei Landesklassevertreter FSV Neusalza-Spremberg behauptet und gewann mit 4:0 (3:0). Die Vogtländer setzten in Ostsachsen die ausgegebene Linie von Trainer Sven Köhler wie die Feuerwehr in die Tat um, lagen bereits nach einer Viertelstunde mit 2:0 in Front.

Der VfB begann konzentriert und zielstrebig. Und im Vergleich zu den Spielen in der Regionalliga wurden im Pokalspiel gleich die ersten Möglichkeiten in Tore umgesetzt. Somit war nach einer guten Viertelstunde Ruhe und Klarheit in die Begegnung gebracht. Vor dem Führungstor hatte sich Marc-Philip-Zimmermann auf der linken Seite durchgesetzt, seine Eingabe verwertete Marcel Schlosser mit einem präzisen Schuss ins linke untere Eck. Den zweiten Treffer bereitete Felix Lietz über die rechte Seite vor. Dessen Eingabe krönte Vaclav Heger mit dem zweiten Treffer.

Heger hatte bereits nach drei Minuten die erste Kopfballchance, die er aber nicht verwerten konnte. Nach der locker herausgespielten Führung ging der VfB nicht mehr so konsequent in die Zweikämpfe und ließ etwas in der Konzentration und Präzision nach. Trotzdem wurde der Gegner weitestgehend beherrscht. Den Gastgebern gelang nach 25 Minuten die erste kleine Chance, welche jedoch von der Auerbacher Abwehr souverän geklärt werden konnte. Kurz vor der Pause zogen die Vogtländer noch einmal das Tempo etwas an: Danny Wild eroberte auf der rechten Seite den Ball und ging zielstrebig in den Strafraum, wo er von den Beinen geholt wurde. Der Schiedsrichter zeigt bereits auf den Elfmeterpunkt, der Pfiff blieb jedoch aus. Durch diese gute Vorteilsauslegung kam der Ball zu Florian Milke, der aus 16 Metern zum 3:0 einschießen konnte. Mit dieser Vorentscheidung ging es in die Halbzeitpause.

In der zweiten Hälfte verwaltete Auerbach weitestgehend das Ergebnis. Neusalza-Spremberg wehrte sich im Rahmen der vorhandenen kämpferischen und spielerischen Möglichkeiten, um das Ergebnis im Rahmen zu halten. Sich anbahnende Möglichkeiten wurden durch die Auerbacher bereits im Ansatz geklärt. Nach gut einer Stunde führte eine gute Kombination zum Endstand: André Herold legte den Ball per Kopf auf Marc-Philip-Zimmermann ab, und dessen Eingabe drückte Florian Mielke zu seinem zweiten Treffer über die Linie. Die restlichen 30 Minuten bestimmte hauptsächlich der stürmische Wind das Geschehen auf dem Platz.

Trainer Sven Köhler war mit dem Auftritt seiner Mannschaft insgesamt zufrieden: „Wir haben diese Pflichtaufgabe souverän erfüllt. Hilfreich waren natürlich die beiden frühen Tore. Damit wurde den Gastgebern etwas der Zahn gezogen. Wir haben die Partie ohne große Euphorie zu Ende gespielt.“

Das Augenmerk von Trainer und Mannschaft ist jetzt wieder auf die Punktspiele in der Regionalliga gerichtet. Am nächsten Sonntag steht ein schweres Auswärtsspiel beim ZFC Meuselwitz auf dem Plan. Dabei wäre es mit Blick auf die Tabelle wichtig, nicht punktlos die Heimreise antreten zu müssen. Im Wernesgrüner Sachsenpokal steht im November das Achtelfinale auf dem Terminkalender. Der VfB Auerbach ist mit dem Sieg von gestern noch im Lostopf. Man darf gespannt sein, wer in der nächsten Runde dem VfB zugelost wird.

Reichenbach fliegt in der Verlängerung aus dem Pokal

Reichenbach.Aus ist der Traum vom Achtelfinale und einem Schwergewicht des sächsischen Fußballs: Der Reichenbacher FCstrich gestern vor heimischer Kulisse in der dritten Runde des Sachsenpokals gegen den FV Dresden-Laubegast mit einem 1:3 die Segel – in der Verlängerung, nachdem Routinier Maik Strobel in der 89. Minute den 0:1-Rückstand ausgeglichen hatte. Der Ärger der Gäste über das späte Gegentor verflog aber schnell. Mit einem Doppelschlag in der 102. und 105. Minute bogen sie auf die Straße ins Achtelfinale ab. Ein unterm Strich verdienter Erfolg.

Die Gäste, die in der Landesklasse Ost beheimatet sind, wirkten routinierter, körperpräsenter und auch zielstrebiger nach vorn. Gleich zu Beginn der Partie hätten sie in Führung gehen können, als Labadze (8.) und Heinrich (10.) knapp vorbeizielten oder an Eißmann scheiterten. Doch auch der RFC versteckte sich nicht. Mit einem Doppelpass über Rehwald setzte sich Krell über links in Szene, doch der FV-Keeper klärte im Herauslaufen. Fortan spielte sich das Geschehen überwiegend zwischen beiden Strafräumen ab.

Mit Wiederbeginn zog Laubegast aber an, agierte schwungvoller. Dem RFC schien der Akku leer zu laufen. Die Führung schien eine Frage der Zeit zu sein. In der 70. Minute tankte sich Philipp Wappler an der linken Torauslinie nach innen und passte den Ball am herauseilenden Eißmann flach nach innen. Labadze schob ungehindert ein. Doch der Rückstand brachte die Hausherren zurück in die Partie. Plötzlich hieß es: Ausgleich oder Vorentscheidung. Reichenbach warf nun all seinen Kampfgeist in die Waagschale, war aber in der gegnerischen Hälfte oft zu hektisch. Bis zur 83. Minute, als Süß eine Doege-Eingabe aus vollem Lauf in Bedrängnis nur knapp über den Balken setzte. Praktisch mit der letzten Szene brachte der RFC wieder Leben in die Bude: Rehwald setzte sich in Höhe der linken Eckfahne in Szene, ließ seinen Gegenspieler stehen und legte die Kugel zurück auf Strobel. Der drehte das Streitobjekt erfolgreich ins rechte obere Eck – der Ausgleich.

Jetzt schien alles offen. Reichenbach erarbeitete sich zu Beginn der Verlängerung gleich drei Eckbälle in Folge. Ohne Wirkung. Auf der gegenüberliegenden Seite riss Eißmann gegen den einschießenden Felix Wappler gedankenschnell die Fäuste hoch. In der 102. Minute war er aber machtlos, als sich erneut Felix Wappler einen Steilpass erlief und erfolgreich aus halblinker Position abzog. Wenig später band Laubegast den Sack zu. Philipp Wapplers Freistoß schlug aus 18 Metern flach im linken unteren Eck ein. Im zweiten Abschnitt der Verlängerung hatte der RFC zweimal den Anschluss auf dem Fuß (Rehwald, Süß). Demgegenüber hätte der Gast das Resultat noch höher schrauben können.

RFC-Trainer Steve Gorschinek zeigte sich trotz des Ausscheidens nicht unzufrieden: „Die Truppe gefiel kämpferisch und auch von der Einstellung. Dresden war am Ball aber stärker und auch gefährlicher. In einigen Situationen zeigten wir uns einfach noch zu grün. Am Ende hatten wir keine Körner mehr.“ Verabschiedung: Vor der Partie bekamen die im Sommer aus der Ersten ausgeschiedenen Andre Meyer (jetzt Treuen), Patrick Hettwer (Lößnitz), Steffen Vogel (aktive Laufbahn beendet) und Marcel Schwandner ein Präsent durch den Sportlichen Leiter Steffen Hartkopf überreicht.

Statistik RFC: Eißmann, Dathe (84. Tenner), Strobel, Döge, Krell (77. Demmler), Rehwald, Süß, Reiher, Papkalla (63. Emson), Philipp Jens Albert, Manuel Albert.Tore: 0:1 Labadze (70.), 1:1 Strobel (89.), 1:2 Felix Wappler (102.), 1:3 Philipp Wappler (105.); SR: Kaminski (RB Leipzig); Zuschauer: 150.

Eilenburg schießt Merkur aus dem Pokal

Mit einer Not-Elf haben sich die Landesklasse-Kicker des SV Merkur Oelsnitz gestern in der dritten Sachsenpokalrunde gegen den zwei Klassen höher spielenden FC Eilenburg achtbar aus der Affäre gezogen. 0:5 unterlagen die Sperken auf eigenem Rasen, wobei ein Ehrentor mehrfach in der Luft lag. So vergaben die Oelsnitzer einen Elfmeter und trafen die Querlatte.

Merkur-Trainer Jens Starke hatte vor dem Anpfiff den Schalk im Nacken: „Mir fehlen heute sieben Stammspieler, natürlich gewinnen wir!“ Das wahre Ziel, sich möglichst gut zu verkaufen, schien nach der zeitigen Gästeführung durch Luis in Gefahr. Doch die Eilenburger gaben sich mit dem 1:0 zufrieden. So kam Merkur plötzlich zur Ausgleichschance. Schuch spritzte in einen zu kurzen Rückpass und wurde im Strafraum vom Eilenburger Torwart gelegt. Der Stürmer trat selbst zum Elfmeter an, doch FCE-Keeper Thomas kratzte die Kugel mit tollem Reflex aus der Ecke. Trotzdem hatte die Aktion den Hausherren Mut gemacht. Der Gästetorwart musste Persigehls Freistoß über den Balken boxen (28.), der zeitig für den verletzten Röhling eingewechselte Niemann traf nur die Latte (39.). Da Merkurs Schlussmann Thoß gegen Luis und Jochmann mit starkem Einsatz ein 0:2 verhinderte, wurden die Einheimischen mit Beifall in die Kabine verabschiedet.

Zwei Minuten nach Wiederbeginn jubelte das Oelsnitzer Publikum umsonst. Eilenburgs Torhüter hatte einen Schuss von Merkurs Bobach durch die Hände rutschen lassen, bekam ihn aber nach Ansicht von Assistent Teichmann noch vor der Linie wieder zu fassen. Stattdessen freute sich der Eilenburger Anhang, der sein Team mit Pauken und Trompeten anfeuerte, über das 2:0. Erneut traf der in der Vorsaison noch für die U-19-Elf des FSV Zwickau aktive Luis. Als Eilenburgs Jochmann nur 120 Sekunden später vom Elfmeterpunkt zum 0:3 einschoss, war die Partie entschieden. Merkur wollte aber einen Ehrentreffer und wurde dabei gnadenlos ausgekontert. Dabei vergaben die Gäste noch einen Elfmeter (75.)

„Das Erwartete ist eingetreten“, bilanzierte Merkur-Trainer Starke. „Die Leistung war in Ordnung. Am Ende haben wir es dem Gegner etwas zu einfach gemacht. Da wollte die Jungs unbedingt wenigstens ein Tor machen und haben die Defensive zu sehr vernachlässigt.“

Statistik

Oelsnitz: Thoß, Persigehl, Ketzel, Verderber, Hädicke (71. Penzel), Heydeck, Bobach, Kreul (60. Naumann), Merkel, Röhling (30. Niemann), Schuch; Tore: 0:1, 0:2 Luis (8./52.), 0:3 Jochmann (58./Foulstrafstoß), 0:4 Luis (60.), 0:5 Döbelt (84.); SR: Schiefer (Annaberg).Zuschauer: 195.

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