Sternquell Vogtlandpokal: Titelverteidiger Rotschau nach Aufholjagd erneut im Finale

Die Spieler der SG Rotschau freuen sich über den Einzug ins Finale des Sternquell Vogtlandpokal Bild: VFV

Das 1. Halbfinale des Sternquell Vogtlandpokals der Herren zwischen der SG Rotschau und dem VfB Auerbach 2 hatte fast alle Facetten eines Pokalspiels zu bieten. Leider konnten das spannende Halbfinale nur die „Zaungäste“ bewundern. Dieses Spiel, was von beiden Teams mit viel Einsatz und Emotionen geführt wurde, hätte eine richtige Zuschauerkulisse verdient gehabt. Leider ist es in der aktuellen Situation nicht möglich. Die SG Rotschau hat entsprechend der aktuellen Vorgaben das Spiel gut organisiert. Für die Fans gab es einen Liveticker auf www.fussball.de, Liveeinblendungen im Vogtlandradio und der Verein übertrug das Spiel auf Facebook live auf seinen Account.

Beide Teams hielten sich nicht lange bei dem üblichen Abwarten in der Anfangsphase auf. In der 1. Hälfte verstärkte sich der Eindruck, dass der VfB Auerbach 2 den größeren Willen zum Sieg an den Tag legte. Der VfB konnte mit mehr spielerischen Mitteln überzeugen und ging auch folgerichtig in der 9. Minute durch Pascal Sauer in Führung. In dieser Situation konnte die Rotschauer Verteidigung den Gegner nicht stören, der dann ins Tor einschoss. Dass der VfB Auerbach 2 sich nach der langen Zwangspause vorgenommen hatte, das Finale zu erreichen und erstmals in Rotschau als Sieger vom Platz zu gehen, zeigte sich auch bei jeder Aktion im Spiel. Jeder gute Spielzug oder jede geglückte Verteidigung wurde durch die Spieler und von der Trainerbank bejubelt. Auch wenn die SG Rotschau bemüht war, das Resultat zu verbessern, hatte man nicht den Eindruck, dass es an diesem Tag unbedingt gelingen würde. Gefahr gab es für das Gästetor meist nur, wenn die SG mit weiten Einwürfen agierte. Jedoch brachte dies in der 1. Hälfte keinen zählbaren Erfolg. Die Seiten wurden mit der 1:0 Führung des VfB Auerbach gewechselt.

In der zweiten Hälfte begann es analog der ersten Halbzeit. Der VfB Auerbach bestimmte die Anfangsphase der 2. Hälfte und erhöhte durch Tommy Tuschinski in der 57. Minute auf 2:0 für den VfB Auerbach. Bei diesem Spielstand und dem bisherigen Spielverlauf dachten einige schon, dass hiermit eine Vorentscheidung in diesem Halbfinale gefallen ist. Weit gefehlt. In der 59. Minute zeigte der bis dahin souveräne Schiedsrichter Lucas Leihkauf auf den Strafstoßpunkt. Die SG Rotschau erhielt einen berechtigten Foulelfmeter. Diese Chance ließ sich David Kaiser nicht nehmen und verwandelte den Strafstoß sicher.

Der verwandelte Strafstoß zum 1:2 war für die SG Rotschau der Wendepunkt im Halbfinale. Foto: VFV

Für die SG Rotschau war dieser verwandelte Strafstoß ein Weckruf in diesem Halbfinale. Jetzt übernahm die SG Rotschau die Initiative im Spiel und spielte sich mehrere Chancen zum Ausgleich heraus. In der 75. Minute gelang Kevin Schwarz der viel umjubelte Ausgleich zum 2:2 für die Hausherren. In der Folgezeit hatte weiterhin die SG Rotschau mehr vom Spiel und auch entsprechende Chancen. Die SG Rotschau war in dieser Zeit näher am Siegtor dran als der VfB Auerbach. Jedoch konnte kein Team ihre Chancen in der Zeit zu einem Tor nutzen.
Folgerichtig mussten die Akteure in die Verlängerung gehen. Zum Ende der regulären Spielzeit und in der Verlängerung zeigten sich bei den Akteuren teilweise Ermüdungserscheinungen. Mit den schwindenden Kräften, die nach einer so langen Pause und kurzen Vorbereitungszeit zu erwarten waren, wurde das Spiel mehr mit kämpferischen Mitteln bestritten. Hier hatte die SG Rotschau mehr in die Waagschale zu werfen, auch wenn es einige Male über das erlaubte Maß hinausging. In der 105. Minute konnten die wenigen Verantwortlichen der Vereine und die Zaungäste das schönste Tor des Spiels bejubeln, welches Max Meyer erzielte. In der Folgezeit versuchte die junge Truppe des VfB noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren, um den Ausgleich zu erzielen. In dieser Phase gelang es der SG Rotschau mit einem langen Pass auf Tom Haferkorn die Hintermannschaft des VfB zu überwinden. In der 118. Minute nutzte er die Chance und erzielte den Endstand zum 4:2 für die Hausherren.

Nach der langen Corona-Pause zeigten beide Mannschaften beherzten und gutklassigen Fußball. Mit dem Titelverteidiger Rotschau setzte sich das Team durch, das den größeren Willen und Kampfgeist in das Spiel einbrachte.

Drangphase der SG Rotschau. Bild: VFV

Am heutigen Sonntag wird das zweite Halbfinale des Sternquell-Vogtlandpokals in Treuen (FSV Treuen – SC Syrau) ausgetragen. Hier entscheidet sich, wer der Gegner der SG Rotschau im Finale ist und wo das Finale stattfindet. Für die Fans gibt es wieder folgende Möglichkeiten, sich auf dem Laufenden zu halten:

Der VFV hatte im Vorfeld ausgelost, bei welchem Halbfinalsieger das Endspiel ausgetragen wird. Dies war notwendig geworden, da durch die Corona-Schutzverordnung des Freistaates keine Zuschauer zugelassen sind.

Da der FSV Treuen als Aufsteiger in die Landesklasse bereits als Teilnehmer im Landespokal feststeht, könnte sich die SG Rotschau bei einem Sieg von Treuen bereits über die Teilnahme am Landespokal in der kommenden Saison freuen. Für den neuen Trainer Christian Barschdorf, der im Halbfinale seine Premiere als verantwortlicher Trainer der SG erfolgreich feierte, geht es jedoch klar um die Titelverteidigung. Er möchte nach dem Gewinn 2019 als Kapitän der Mannschaft auch gerne den Pott als Trainer im Jahr 2020 in den Händen halten