Starke Netze gegen Gewalt

  • Beitrag veröffentlicht:21. Juni 2020
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles

DOSB-Vereinswettbewerb 2020: Jetzt bewerben und bis zu 5.000 € für Ihre Verbandsarbeit gewinnen!

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Gewalt hat viele Gesichter und sie betrifft Mädchen und Frauen in besonderem Maße. In der Corona-Krise sind soziale Kontakte eingeschränkt, Konflikte und häusliche Gewalt nehmen zu. Wir möchten die Möglichkeiten des Sports nutzen, Aufmerksamkeit zu erzeugen und Betroffene zu unterstützen. Daher ruft der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) dazu auf, gemeinsam mit seinen 90.000 Vereinen und weiteren Akteur*innen starke Netze gegen Gewalt zu knüpfen.

Dafür schreibt der DOSB mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum fünften Mal den Vereinswettbewerb „Starke Netze gegen Gewalt“ aus. Gewürdigt werden Beispiele besonders gut gelungener Zusammenarbeit im Kampf gegen Gewalt auf lokaler und regionaler Ebene. Dazu zählen Kooperationen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit (z.B. gemeinsam erstelltes Informationsmaterial, gemeinsame Pressearbeit etc.), langfristige Konzeptionen, die sich für die Sensibilisierung und Enttabuisierung des Themas einsetzen (z.B. Mitarbeit an „Runden Tischen gegen Gewalt“) oder auch Aktionen, die auf Präventions- und Beratungsangebote vor Ort hinweisen (z.B. ein gemeinsamer Aktionstag).

DOSB-Vizepräsidentin Petra Tzschoppe betont, dass gerade Sport auch Schutz vor Gewalt bieten kann: “Mit sportlicher Aktivität können Ängste abgebaut und die Gewissheit der eigenen Fähigkeiten gestärkt werden. Sport im Verein kann Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Selbstvertrauen geben und ebenso Vertrauen zu anderen ermöglichen. Fundamental dafür ist ein Klima des gegenseitigen Respekts und der Wertschätzung sowie eine Kultur des Hinsehens. In einem solchen Klima kann im Miteinander des Vereins auch die Aufmerksamkeit und Sensibilität gedeihen, um Betroffenen von Gewalt im familiären Bezug zu helfen, durch ein soziales Umfeld mit Personen, denen sie sich anvertrauen können und die für Hilfe sorgen. Vereine können auch in diesem Sinne eine Schutzfunktion ausüben.“

Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey: „Gewalt gegen Frauen geht uns alle an, sie kommt in allen sozialen Schichten und Altersgruppen vor. Als Frauenministerin arbeite ich mit aller Kraft daran, dass Betroffene die Hilfe bekommen, die sie benötigen, um sich von Gewalt zu befreien. Deshalb haben wir die bundesweite Initiative ´Stärker als Gewalt` gestartet. Sie soll Hilfsangebote bekannter machen und von Gewalt betroffene Frauen und Männer ermutigen, sich Unterstützung zu holen. Mit der bundesweiten Aktion ´Zuhause nicht sicher?` weisen rund 26.000 Supermärkte mit Plakaten auf die Initiative ´Stärker als Gewalt` hin. Ich freue mich sehr, dass wir den DOSB hier mit an Bord haben. Der Sport schafft Gemeinsamkeiten und bringt viele Menschen zusammen. Im Sportverein kennt man sich und achtet auf einander. Gemeinsam sagen wir heute: Gewalt hat keinen Platz in unserer Mitte. Wir stärken unsere gesellschaftlichen Strukturen im Kampf gegen Gewalt: für ein starkes Netz, auf das sich Betroffene im Ernstfall verlassen können. Ich danke dem DOSB für seinen wichtigen Beitrag zu Prävention und Aufklärung im Kampf gegen Gewalt.“

Und Petra Söchting, Leiterin des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“, sagt, dass der Sport in diesem Thema eine besondere Aufgabe hat: „Auch im Sport hat sexualisierte Gewalt keinen Platz! Diese wichtige Botschaft sendet der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit seiner Aktion ´Starke Netze gegen Gewalt`, mit der sich Jahr für Jahr zahlreiche Vereine gegen Gewalt an Frauen einsetzen. Sportvereine haben eine wichtige Verantwortung, bei allen Formen sexualisierter Gewalt im Sport genau hinzusehen und präventiv einzuschreiten. Sie dürfen nicht zulassen, dass Gewalt bagatellisiert und Betroffene erneut viktimisiert werden. Vielmehr gilt es, ihnen aufmerksam zuzuhören und sie darin zu bestärken, sich Anderen anzuvertrauen. Die Botschaft muss lauten: Ihr habt das Recht, Hilfe und Unterstützung zu bekommen – sei es beim Hilfetelefon ´Gewalt gegen Frauen`, einer Beratungsstelle oder bei jemandem aus dem sozialen Umfeld. Selbstbestimmung und Schutz vor sexualisierter Gewalt müssen auch im Sport oberstes Gebot sein“.

Alle Sportvereine sind herzlich eingeladen, mitzumachen und sich zu bewerben.