Starke erste Halbzeit reicht nicht

Auerbach.Wer am Samstagnachmittag beim Testspiel gegen den FSV Zwickau nach bekannten Gesichtern in den gelb-schwarzen Trikots Ausschau gehalten hat, der musste schon zweimal hinschauen. Nachdem zehn Spieler den Verein verlassen haben, sechs neue bereits hinzugekommen sind, standen nun auch noch zwei Probespieler auf dem Platz. So groß wie in diesem Sommer war der Umbruch in der Arena zur Vogtlandweide noch nie. Deshalb war es auch noch nicht verwunderlich, dass die Vogtländer gegen den Drittligisten phasenweise so einige Probleme hatten – und am Ende standesgemäß mit 1:4 (1:1) verloren.

„Die erste Halbzeit war die bessere Hälfte“, sagte VfB-Coach Sven Köhler, der zumindest 40 Minuten lang einen guten Auftritt seiner neuen Elf zu sehen bekam: Mit Herz und hoher Aggressivität stemmten sich die Vogtländer dem Favoriten entgegen – und brachten beinahe sogar eine 1:0-Führung in die Kabine.

Denn zwar war der erste Auftritt in der Sommervorbereitung ein ordentlicher, aber auch nicht mehr. Noch hat das Auerbacher Team viel Luft nach oben – wohl auch, weil es noch nicht eingespielt ist und Erfahrung fehlt. „Die Defizite sind natürlich erkennbar“, sagt Köhler, der vor allem nach der Pause zu wenig von seiner Mannschaft sah. Keine Offensivaktion – das war selbst bei zwei Klassen Unterschied zu wenig. „Im ersten Abschnitt hatten wir wenigstens noch Nadelstiche gesetzt“, sagt Köhler. Einer führte zum Führungstreffer von Marc-Philipp Zimmermann (8.). „Unglücklich war nach der Pause, dass die ersten beiden Aktionen gleich zu Toren geführt haben“, blickt Köhler auf den Ronny-König-Doppelpack zum 2:1 und 3:1 für Zwickau (54./56.). Zuvor hatte Dominic Baumann vor der Pause ausgeglichen (41.). „Die zwei Gegentore nach der Pause haben uns den Zahn gezogen. Hinzu kam dann auch noch das Körperliche: Durch die wenigen Ballbesitzphasen sind wir oft hinterhergelaufen und waren noch kaputter.“ Der vierter Gegentreffer war dann eine Mischung aus Unaufmerksamkeit und Unzulänglichkeit – oder einfach nur „ärgerlich“, wie Köhler das Tor von Max Reinthaler bezeichnete (84.).

Immerhin bleiben Auerbach wichtiger Erkenntnisse nach der in der dieser Höhe verdienten 1:4-Niederlage: Jonas Dittrich feierte einen ebenso gelungenen Einstand wie Baftijar. Auch Pierre-Maurice Scheunert aus der U 19 des Chemnitzer FC hat wohl das Zeug dazu, sich in der Oberliga durchzusetzen. „Ich denke schon, dass es wahrscheinlich ist, dass wir Maurice mit dazunehmen“, sagt Köhler. Probespieler Nummer zwei war Matej Dybala. Der Slowake spielte in der Innenverteidigung. „Ihm ist anzumerken, dass er schon über mehr Erfahrung verfügt“, sagt Köhler über den 22-Jährigen, der allerdings zuletzt keine Spielpraxis sammeln konnte. Ob er nach Auerbach wechselt, ist noch ungewiss. Immerhin könnte er die noch offene Stelle in der Innenverteidigung ausfüllen.

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