Sächsische Regionalligisten bitten gemeinsam um Unterstützung

Bild: VfB Auerbach

Noch befinden sich die Auerbacher Fans auf Fußball-Entzug. Regionalliga-Fußball gibt es derzeit nicht – und womöglich auch in den nächsten Wochen nicht. Dazu dürfte wohl in den kommenden Tagen eine Entscheidung fallen.

Unabhängig davon, ob der VfB Auerbach anschließend Geisterspiele bestreiten oder in eine längere Corona-Zwangspause gehen muss, ist die Situation angespannt. „Wir haben über Jahre hinweg professionelle Strukturen aufgebaut“, erklärt VfB-Manager Volkhardt Kramer. Strukturen, ohne die Viertliga-Fußball nicht möglich sei. Aber eben auch Strukturen, die finanziert werden müssen. Fallen nun Spiele und Zuschauereinnahmen aufgrund der Pandemie weg, fehlen Einnahmen zur Finanzierung der verschiedenen Regionalliga-Standorte. Daher haben sich die fünf sächsischen Regionalligisten dazu entschlossen, einen gemeinsamen Brief an die Staatsregierung zu senden und um Unterstützung zu werben. „Es ist sehr erfreulich, dass wir alle mit einer Stimme sprechen“, sagt Kramer. Sowohl die Profiklubs aus Leipzig und Chemnitz, als auch die Amateurstandorte wie Auerbach und Bischofswerda haben sich auf eine gemeinsame Linie geeinigt – und erheben dieselben Forderungen, obwohl die jeweiligen Bedingungen sehr unterschiedlich sind.

Einheitlich ist nur, dass es sich in Liga 4 um eine semiprofessionelle Spielklasse mit professionellen Strukturen handelt. Die Folge: „Unsere Lage ist vergleichbar mit der von Restaurants, die als Beitrag zur Pandemie-Bekämpfung ihren Laden geschlossen halten müssen, dafür aber eine Unterstützung erhalten.“ Diese Unterstützung fordern auch die Regionalligisten. „Klar ist, dass wir das alles nur überstehen, wenn wir Unterstützung erhalten“, betont Kramer. Gerade ein kleiner Verein wie der VfB Auerbach hat große Sorgen um die Zukunft. „Wir haben leider kein Festgeldkonto wie der FC Bayern, aber auch keine so große Fan-Basis wie die Großklubs aus Leipzig oder Chemnitz“, erklärt Kramer. So fließen alle Einnahmen unmittelbar an die Spieltagsorganisation, Vereinsstrukturen und natürlich auch die Spieler, die allesamt Vertragsspieler sind. „Und sie haben ein Recht darauf, dass ihre Verträge erfüllt werden“, sagt Kramer – und verspricht, dass der VfB die Abmachungen einhält. Kurzarbeit ist beim VfB nicht möglich, da die Spieler nur Minijobber bei den Vogtländern sind.

Daher ist der VfB auch froh über den gemeinsamen Hilferuf aus der vierten Liga an die Politik. „Die Anfrage ist angekommen und wir sind uns auch sicher, dass sich darum gekümmert wird“, sagt Kramer.

Die Frage, die viele Fans bewegt ist: Wann geht es weiter? Das ist noch völlig offen. Allerdings mehren sich die Indizien, dass es womöglich nicht mehr im November weitergeht. „Wenn jetzt darüber diskutiert wird, ob Schulen zum Teil geschlossen werden, dann können wir als vierte Liga nicht den Spielbetrieb wieder öffnen. Das wäre das falsche Zeichen“, sagt Kramer. Sollten aber die Regionalliga-Klubs eine Fortsetzung der Saison in den nächsten Wochen beschließen, würde sich der VfB aber auch nicht dagegen weigern. Viele Fragen bleiben damit weiterhin unbeantwortet. Antworten werden sich aber sicherlich in den nächsten Wochen zeigen.

Quelle: VfB Auerbach