0:2 geschlagen verließ der Tabellenvierte der Fußball-Landesklasse Fortuna Chemnitz am Sonntag das Stadion am Wasserturm. Zehneinhalb Stunden hatte er zuvor kein Gegentor mehr bekommen.

Da liegt der Ball im Netz. Max Kummer jubelt über seinen Führungstreffer kurz vor der Pause.

Da liegt der Ball im Netz. Max Kummer jubelt über seinen Führungstreffer kurz vor der Pause. Foto: Olaf Meinhardt

Olaf Meinhardt
Gefühlt geht der Reichenbacher FC als Spitzenmannschaft in die Winterpause. Unter Trainer Carlo Kästner schraubte er mit dem 2:0-Sieg gegen den VfB Fortuna Chemnitz am Sonntag seine Serie auf stolze acht Spiele ohne Niederlage. Konnte er zuletzt dem frischgebackenen Herbstmeister Motor Marienberg (1:1) und dem Zweiten VfB Empor Glauchau (0:0) einen Zähler abknöpfen, so garnierte er mit dem 2:0 gegen den Tabellendritten seinen goldenen Spätherbst mit einer großen Schleife. Der RFC geht als Tabellenzehnter in die Winterpause. Der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz wuchs auf sechs Punkte an.

Die Chemnitzer kamen mit der Empfehlung der besten Abwehr und sieben Siegen am Stück ins Vogtland, blieben zudem 576 Minuten ohne Gegentreffer. Der Respekt war folglich groß, den die Reichenbacher in der Anfangsphase gegen den stürmischen beginnenden VfB auch nicht ablegen konnten. Doch verpasste es Chemnitz, in Führung zu gehen, weil RFC-Keeper Lemke zweimal gegen Mende großartig parierte (8., 15.) und Verteidiger Albert mit einer Grätsche (14.) den Ball noch von der Torlinie schlagen konnte. Ab Mitte der ersten Halbzeit biss sich der RFC ins Spiel, nachdem er sich bis dato zu sehr im engmaschigen Mittelfeld-Kleinklein verstrickte.

Ein Kopfball Kummers nach 22Minuten war die erste Gelegenheit, und auch Horn (30.) verfehlte aus freistehender Position von halbrechts nur knapp. Bis zum Wechsel war Fortuna leicht feldüberlegen, weil geradliniger über beide Außenbahnen nach vorn operiert wurde. Kurz vor und nach dem Halbzeitpfiff zog der RFC den Chemnitzern aber den Nerv. Als Pascal Kästner die Kugel auf Kummer legte, zeigte sich der Reichenbacher im Alleingang eiskalt. Er umkurvte den herauseilenden Schlussmann und behielt die Übersicht – 1:0. Nach 621 Minuten schlug es damit erstmals wieder im Fortuna-Kasten ein.

Und nach Wiederanpfiff erneut. Horns scharfen, aber ungefährlichen Flachschuss, der eher als Eingabe dienen sollte, ließ der Keeper durchrutschen. Das hinterließ bei den Gästen Wirkung. Fortan liefen sie zwar nur noch in eine Richtung RFC-Tor, doch fehlte es an der nötigen Entschlossenheit und am Durchsetzungsvermögen, um mit dem Anschlusstreffer ins Spiel zurückzufinden.

Die Hausherren, die sich tief zurückzogen und mit Mann und Mann verteidigten, mussten nur wenige brenzlige Situationen entschärfen. Was durchkam, war eine sichere Beute von Lemke. Selbst hatte der RFC einige Kontersituationen, die aber nicht konsequent zu Ende gefahren wurden. Chemnitz war bis zum Abpfiff um das 1:2 bemüht, fand aber kein Durchkommen.

„Man könnte meinen, dass die Winterpause für uns sehr unpassend kommt. Die Truppe hat in den vergangenen Wochen gezeigt, dass sie sich vor Keinem verstecken braucht. Als ich das Ruder übernahm, hatten wir uns schon zum Ziel gesetzt, soviele Punkte wie möglich zu sammeln, um uns aus dem Schlamassel zu befreien. Das dann aber so eine Serie zustande kommt, damit hatte keiner gerechnet“, lobte Carlo Kästner seine Jungs.

Bis zum 13. Januar ruht nun erst einmal in der Freiluft der Ball. Mindestens fünf Testspiele und ein Trainingslager in Skalna sind in der Vorbereitung geplant, ehe es dann am 23. Februar in der Meisterschaft mit dem Derby zu Hause gegen Oelsnitz weitergeht.

StatistikReichenbach: Lemke – Hinte, Fügmann, Strobel, Particke, Kummer (74. Lange), P. Kästner (74. Krell), Peltsch, Horn, Papkalla (77. Schmelzer), Albert. Tore: 1:0 Kummer (45.), 2:0 Horn (49.); SR: Steingräber (Annaberg); Zuschauer: 120