Reichenbacher FC: Dauerbrenner holt seinen Präsidenten ein

Mirko Particke spielt seit 18 Jahren in der Männermannschaft des Reichenbacher FC.
Mirko Particke spielt seit 18 Jahren in der Männermannschaft des Reichenbacher FC. Foto: Olaf Meinhardt

Mirko Particke bestritt am Sonntag sein 450. Pflichtspiel für den Reichenbacher Fußballclub. Das ist Vereinsrekord, der schon längst in ganz anderen Bereichen liegen könnte.

Reichenbach.Mirko Particke sorgte am Sonntag für einen historischen Tag im Reichenbacher Fußball: Gegen den TSV Germania Chemnitz absolvierte der 36-jährige Mirko Particke sein 450. Pflichtspiel für die Männermannschaft des Reichenbacher FC. Damit liegt er jetzt gleichauf mit dem bisherigen Rekordhalter Silvio Rauchfuß, dem jetzigen Vereinspräsidenten, der diese Bestmarke seit 2013 innehatte.

Mit acht Jahren begann Mirko Particke aktiv Fußball zu spielen. Er durchlief bei den Reichenbachern alle Nachwuchs-Altersklassen und kam als 18-jähriger am dritten Spieltag der Bezirksliga-Saison 2003/04, genau am 23. August 2003, beim FC Lößnitz zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für die Männer. Dort zeigte er eindrucksvoll, was er kann. Aus diesem Grund wurde Particke in seiner ersten Männersaison noch 25-mal eingesetzt. Bereits zwölf Wochen später, am 16. November 2003, erzielte der kleine wendige Spieler sein erstes Tor: ein Kopfballtreffer zum 2:0 ausgerechnet gegen den damals ärgsten Widersacher aus dem Vogtland, den VFC Plauen II (Endstand 3:2 für den RFC).

In der Saison 2007/08 war Particke als Mittelfeldspieler mit zehn Treffern der zweitbeste Torschütze seines Vereins hinter Kevin Schmidt. In all seinen Pflichtspielen traf er bisher 56-mal. Bei seinen Auftritten als Mittelfeldspieler und Innenverteidiger ist besonders sein unbändiger Einsatz und seine Kampfkraft hervorzuheben. In vielen Auswärtsspielen ist er durch seine sehr guten kämpferischen Leistungen aufgefallen. Er erhielt von den Zuschauern des Gastgebers oft sehr gute Kritiken. Als Beispiel sei das Landesliga-Punktspiel am 9. Dezember 2017 beim Großenhainer FV genannt. Nach Spielschluss wurde Mirko Particke vom Gastgeber offiziell zum besten Spieler der Begegnung gekürt.

Mit seiner Kampfmoral, die sich auch oftmals auf seine Mitspieler übertrug, eroberte Particke die Herzen vieler Fußballenthusiasten. Während der 18 Jahre, in denen er nun bei den Männern aktiv ist, hat es auch ein Jahr gegeben in dem er nicht in Reichenbach spielte. Das war vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011, als er zur SG Schönfels gewechselt war. Danach kehrte er aber wieder zum RFC zurück. Der Rekord von Silvio Rauchfuß hätte also schon einige Zeit eher fallen können.

Eine Knieverletzung am 24. März 2018 bei einem Testspiel in Chemnitz zwang Mirko Particke zu einer unerwartet langen Ausfallzeit. Nach elf Monaten Zwangspause stand der Tausendsassa aber wieder auf dem Platz. In den vergangenen zwei Jahren folgten die nächsten unerwarteten Pausen: Auf Grund der Corona-Beschränkungen wurde die Saison 2019/20 am 18. Spieltag abgebrochen, für die Saison 2020/21 kam bereits nach sieben Spielen das Aus.

Zu diesem Zeitpunkt, Anfang November 2020, hatte Particke 446 Spiele für den RFC auf dem Konto. Zum Start ins gegenwärtige Spieljahr folgten nun endlich die restlichen vier – ein Pokalspiel und drei Punktspiele in der Fußball-Landesklasse.

Mirko Particke belässt es aber nicht beim Spielen. Seit fünf Jahren ist er als Nachwuchstrainer tätig. Die Eltern der jetzigen D-Junioren bewerten seine Trainingstätigkeit mit 1a. Erst kürzlich, am 18. Juli, gewann er mit den E-Junioren im Finale in Falkenstein gegen VfB Lengenfeld den Vogtlandpokal in dieser Altersklasse. Mirko Particke ist mit seinen 36 Jahren doppelt so alt wie drei seiner Spielkameraden im derzeitigen Reichenbacher Aufgebot. Er könnte also durchaus deren Vater sein.

StatistikFußballer mit den meisten Pflichtspielen für den Reichenbacher FC, die SG Reichenbach, die BSG Einheit Reichenbach, BSG Motor Reichenbach beziehungsweise die TSG Blau-Weiß Reichenbach: 1. Mirko Particke und Silvio Rauchfuß je 450, 2. Peter Lahr 416, 3. Jürgen Kirchner 413, 4. Bernd Richter 377, 5. Erich-Udo Petzschke 360, 6. Manfred Tepper 354, 7. Ulf During 343, 8. Rainer Groß 326, 9. Stefan Joost 314, 10. Matthias Rausch 301, 11. Torsten Bräutigam 300

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