Reichenbach.Mit einem lachenden und einem weinenden Auge geht der Reichenbacher FC seine beiden Schlussspiele in der Fußball-Landesklasse West an. 16 Siege und vier Unentschieden nach 20 Spieltagen lesen sich eigentlich wie die Visitenkarte eines kommenden Aufsteigers an. Weil Hauptkonkurrent Rapid Chemnitz aber zwei Unentschieden weniger aufweist, muss der RFC am Ende „nur“ mit dem Vizerang vorlieb nehmen. Dass Rapid noch strauchelt, daran glaubt auch in Reichenbach keiner mehr.

Der RFC könnte jetzt der erste Zweitplatzierte in der Geschichte der Landesklasse werden, der keine Niederlage kassierte. Fakt, das Spieljahr wurde um acht Runden gekürzt, aber saisonübergreifend sind die Vogtländer schon 27-mal ungeschlagen. „Diese Serie soll natürlich jetzt nicht auf der Zielgeraden reißen. Mit 13 Gegentoren stellen wir zudem die beste Hintermannschaft“, ist Trainer Carlo Kästner stolz auf seine Jungs. Im letzten Heimspiel gegen die starken Schneeberger (zuletzt vier Siege in Folge) wollen sich die Reichenbacher noch einmal von ihrer besten Seite zeigen und drei Punkte holen.

Nach fast vier Jahren gastiert Concordia erstmals wieder am Wasserturm (2018, 2:0), nachdem coronabedingt zweimal das Rückspiel ausfiel. Trotz Feld- und Chancenüberlegenheit musste sich der RFC im Herbst auf dem Schneeberger Kunstrasen mit einem 1:1 begnügen. „Was das Unentschieden wert war, hat sich im weiteren Saisonverlauf gezeigt. Leider“, bemerkt Kästner. Zum letzten Mal in einem Heimspiel wird seine Nummer 18 auflaufen. Die trägt Niklas Hinte, der vor dem Anpfiff offiziell verabschiedet wird. Berufsbedingt zieht er im Sommer nach Leipzig. Der 24-jährige Innenverteidiger kam 2019 vom VfB Glauchau und entwickelte sich im Defensivbereich zu einer ausgesprochenen „Bank“. 45 Punkt- (9 Tore) und sechs Sachsenpokalspiele (1) stehen auf seiner Vita. Fast doppelt so viele Einsätze hätten es werden können, wenn es nicht dreimalige Coronapausen gegeben hätte. (omh)