Regionalliga: VfB liefert bestes Saisonspiel ab

  • Beitrag veröffentlicht:24. Februar 2020
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles / Herren
Nach Marcel Schlossers (Nummer 31) Elfmeter zum 3:2 kannte der Jubel bei den Auerbacher Spielern keine Grenzen. Es war das entscheidende Tor zum ersten Heimsieg der Vereinsgeschichte gegen Energie Cottbus.
Nach Marcel Schlossers (Nummer 31) Elfmeter zum 3:2 kannte der Jubel bei den Auerbacher Spielern keine Grenzen. Es war das entscheidende Tor zum ersten Heimsieg der Vereinsgeschichte gegen Energie Cottbus. Foto: Joachim Thoß

In der Fußball-Regionalliga haben die Auerbacher den Favorit aus Cottbus 3:2 geschlagen. Es war der erste Heimsieg gegen den ehemaligen Bundesligisten.

Auerbach.Als die Spieler des VfB Auerbach am Samstag kurz vor 18 Uhr auf dem Rasen standen und zu verarbeiten versuchten, was sie in den vorangegangenen 90 Minuten erlebt hatten, übernahm der Kapitän Verantwortung. Ein Spielerkreis oder noch eine kurze Rede auf dem Platz, wie sonst nach Spielen üblich, wurde auf Geheiß von Marcel Schlosser verschoben. „Jungs, ich freu‘ mich auf die Sauna. Lasst uns mit den Fans abklatschen und dann in die Kabine gehen“, sagte er. Und solche Tage lassen sich auch in Ruhe am Besten genießen.

Also ging das Team zu den VfB-Fans, die sich weitgehend einig waren: Der VfB hatte eines seiner besten Saisonspiele abgeliefert und Energie Cottbus zu Recht mit 3:2 geschlagen. Erstmals in der Vereinsgeschichte gelang damit ein Heimsieg gegen den früheren Bundesligisten. Dass in dieser Saison damit gegen die Lausitzer sechs Zähler herausgesprungen sind, bekräftigt die bemerkenswerte Leistung, die im Übrigen deutlich über 100 000 Zuschauer im MDR-Fernsehen live mitverfolgt haben. Mehr als zuvor das Drittliga-Spiel des FSV Zwickau.

Sven Köhler brachte mit Oliver Genausch und Marc-Philipp Zimmermann gleich zwei nominelle Stürmer – und setzte auch im Mittelfeld mit Hendrik Wurr, Amer Kadric, Marcel Schlosser und Michael Schlicht auf eine offensivere Variante. Mit diesem Mut überrumpelten die Auerbacher die Gäste innerhalb von wenigen Sekunden. Zimmermann nutzte nach knapp 40 Sekunden einen krassen Fehler im Cottbuser Aufbauspiel und erzielte das 1:0. „Natürlich brauchst du in solchen Spielen auch das Quäntchen Glück“, sagte Köhler zum optimalen Spielverlauf. Denn die Führung machte die mutigen Auerbacher noch selbstbewusster. Sollte nach dem Hinspielsieg die Wiederholung gelingen? Allen voran wäre es stark gewesen, weil Cottbus seitdem kein Spiel mehr verloren hatte. Energie übernahm auf tiefem Boden die Initiative. Doch bis auf einige Halbchancen sprang nicht viel heraus. Und wenn es brenzlig wurde, war Stefan Schmidt im VfB-Kasten zur Stelle. Aber dann bekam Felix Brügmann einen Abpraller zurück und erzielte den Ausgleich. Er belohnte die Gäste für die Bemühungen, ein gerechter Pausenstand.

Was die Auerbacher in der zweiten Halbzeit – vor allem in der letzten halben Stunde – zeigten, war großer Fußballballsport. Fraglos hatte Cottbus die höheren spielerischen Qualitäten. Dass der Auerbacher 1:2-Rückstand ausgerechnet nach einem unglücklichen Abpraller fiel, war dann schon untypisch. „Es war aber ganz wichtig, dass wir uns davon nicht vom Weg abbringen ließen und gleich das 2:2 erzielt haben“, sagte Köhler. Denn gleich im Gegenzug traf Kadric. Gerade in dieser entscheidenden Phase übernahm das VfB-Mittelfeld Verantwortung. Cottbus machte auf, wollte die drei Punkte. „Heute haben wir mit Herz verteidigt. Das war die Basis für den Sieg“, so Köhler zu den Schlussminuten, als sich alle Auerbacher in alle Bälle warfen, keinen Zweikampf scheuten und dann auch noch die Belohnung erhielten. Zimmermann wurde im Strafraum gefoult. Schlosser verwandelte ins rechte Eck.

In die Freude über die drei Punkte mischte sich beim VfB Auerbach Verärgerung über die Gäste-Fans. Von den 300 Energie-Anhängern benahmen sich einige daneben. Sie zertrümmerten Teile der Toiletten im Gäste-Bereich, brachen Sitzschalen aus der Verankerung und auch Plexiglas-Scheiben sowie Werbebanner. Ein Großteil der Verwüstungen fand bereits vor Spielbeginn statt. Besonders bitter für den VfB: Auf den Kosten bleibt der Verein wohl sitzen, denn die Klubs haften zwar für Rufe ihrer Fans während des Spiels, aber nicht für deren Zerstörungswut. Neben den Sachschäden kam es nach Spielschluss zu einer kurzen Keilerei zwischen zwei Fangruppen im Heimbereich.

StatistikAuerbach: St. Schmidt – Löser, M. Sieber, Jeck, Morosow – Wurr – Kadric (90. Träger), Schlicht (59. Stock), Schlosser – Genausch (81. Horschig), Zimmermann; Tore: 1:0 Zimmermann (1.), 1:1 Fel. Brügmann (39.), 1:2 Rangelov (59.), 2:2 Kadric (60.), 3:2 Schlosser (86./Foulelfmeter); SR: Bartnitzki (Erfurt); Zuschauer: 1180.

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