Planer: Es gibt zu viele Fußballplätze im Göltzschtal

Wo der Ball künftig noch rollen soll und wo nicht mehr - das wollen die Göltzschtalkommunen in ihrem neuen Sportstättenentwicklungskonzept festschreiben. Für einige kleinere Dorfsportplätze dürfte dies das Aus bedeuten.
Wo der Ball künftig noch rollen soll und wo nicht mehr – das wollen die Göltzschtalkommunen in ihrem neuen Sportstättenentwicklungskonzept festschreiben. Für einige kleinere Dorfsportplätze dürfte dies das Aus bedeuten. Foto: imago sportfotodienst

Darauf müssen sich Vereine einstellen: Die Zahl der Großfelder soll perspektivisch um die Hälfte reduziert werden. Das sieht das neue Sportstättenentwicklungskonzept des Städteverbundes vor.

Auerbach/Rodewisch.Dieser Satz lässt aufhorchen: Im Göltzschtalstädteverbund zwischen Auerbach, Rodewisch, Falkenstein und Ellefeld gibt es zu viele Fußballplätze. Konkret sprach ein Vertreter des Falkensteiner Planerbüros Fugmann im Strategieausschuss der vier Kommunen diese Woche von einem „Anlagenüberhang“ und präzisierte: Es gebe viele Ausweichplätze, die nur zu 20 bis 30 Prozent ausgelastet und deshalb unwirtschaftlich seien.

Was das in konkreten Zahlen bedeutet, erklärt Auerbachs Fachbereichsleiter für Schule, Jugend, Sport und Soziales: „Wir haben 20 Großfelder, brauchen aber nur neun“, sagt Knut Kirsten. Im Umkehrschluss bedeutet das: Es gibt elf zu viel und zudem noch weitere Kleinfelder, die nicht den Normen entsprechen.

Das ist ein Teilergebnis einer neuen Sportstättenentwicklungsplanung im Städteverbund, die jetzt abgeschlossen wurde und somit den vier Ratsgremien zur Zustimmung vorliegt. Diese Woche wurde sie vor dem Strategieausschuss grob zusammengefasst, am Montag soll der Auerbacher Stadtrat dazu bereits tagen. Das Papier umfasst sämtliche Sport-Infrastrukturen, wird als Planungsgrundlage für den Zeitraum bis 2030 gelten und ist beispielsweise immer dann Voraussetzung, wenn es um den Anspruch auf Fördergelder bei Investitionen geht.

Laut Knut Kirsten ist es deshalb mit Blick auf die Fußballplätze unausweichlich, dass sich Vereine Gedanken machen, wo Synergien entstehen könnten, beispielsweise in dem Spielgemeinschaften gebildet werden. Zumal sich diese Entwicklungen auch aus anderen Gründen wie Mangel an ehrenamtlichen Mitstreitern oder zu wenig Nachwuchs aufdrängten. Als Beispiel nannte er Dorfstadt, wo sich ein Verein aufgelöst und deshalb die Frage nach einem Sportplatzersatz erledigt hatte.

Das größte Einsparpotenzial liege in Auerbach, das mit seinen Ortsteilen insgesamt zehn Großfelder und drei weitere unter Normgröße zählt, räumt Kirsten ein und nennt dazu ein Beispiel: Der Platz in Beerheide sei auch aufgrund seiner Höhenlage einer der am wenigsten genutzten.

Planer und Auftraggeber sind sich einig: Zentrale Anlagen mit Flutlicht lassen hohe Belegungszahlen zu und sind deshalb effektiv zu bewirtschaften. Im Gegensatz zur Eliminierung alter, dezentraler Anlagen sei deshalb umgekehrt mittelfristig ein weiterer Kunstrasenplatz im Einzugsgebiet vonnöten.

Persönliche Anmerkung: In der Theorie können diese Überlegungen schon richtig sein. Jedoch in der Praxis und der Tradition der Vereine nicht unbedingt realisierbar und anstrebenswert.
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