NOFV Oberliga: Alle Zeichen stehen auf Abbruch

Still ruht das Plauener Vogtlandstadion. Das wird nach Ansicht des Präsidiums des VFC Plauen auch noch eine Weile so bleiben. Punkt- oder Pokalspiele sind nach der langen Trainings- und Wettkampfpause in den nächsten Wochen unrealistisch. Im Gegensatz zu anderen sächsischen Regionen ist im Vogtland nach wie vor keine Rückkehr zumindest in den Trainingsbetrieb in Sicht.
Still ruht das Plauener Vogtlandstadion. Das wird nach Ansicht des Präsidiums des VFC Plauen auch noch eine Weile so bleiben. Punkt- oder Pokalspiele sind nach der langen Trainings- und Wettkampfpause in den nächsten Wochen unrealistisch. Im Gegensatz zu anderen sächsischen Regionen ist im Vogtland nach wie vor keine Rückkehr zumindest in den Trainingsbetrieb in Sicht. Foto: Oliver Orgs

Beim VFC Plauen geht man davon aus, dass dort diese Saison kein Fußball mehr rollt. Auch das Thema Aufstieg ist abgehakt.

Plauen.Mit einem 2:1-Sieg beim FC International Leipzig hat sich der VFC Plauen am 31. Oktober aus dem Punktspielbetrieb der Oberliga verabschiedet. Seither ruht der Ball im Vogtlandstadion und allen anderen Spielstätten. Nord- und Südstaffel hatten nach nur zehn Spieltagen den Corona-Lockdown vollzogen. 22 Wochen danach ist noch immer unklar, wann und wie es weitergehen kann. „Wir wünschen uns alle, dass es endlich wieder losgeht. Angesichts der Inzidenzwerte ist es aber kaum vorstellbar, dass die Saison jetzt fortgesetzt werden kann“, lässt sich VFC-Präsident Thomas Fritzlar gar nicht erst auf die unzähligen Gedankenspiele ein.

Ganz sachlich verfolgen die Plauener den Ideenwettbewerb der Fortsetzungsstrategen, die jedoch immer wieder an ein und derselben Hürde straucheln. „Die Genehmigungsbehörde für ein Fußballspiel ist immer das Gesundheitsamt vor Ort. Verbandsbeschlüsse nützen mir im Vogtland wenig, wenn sich die Inzidenzzahlen bei uns um die 300 bewegen“, ergänzt Thomas Fritzlar.

Immer wieder bringen Verbandsfunktionäre und Vereinsvertreter anderer Klubs neue Szenarien in die Diskussionsrunden ein. So hatte zum Beispiel der FC Rot-Weiß Erfurt von einer Vierer-Aufstiegsrunde gesprochen. Der Erfurter Geschäftsführer Franz Gerber äußerte sich ganz konkret und sprach sich „für eine Playoff-Runde mit dem Spitzentrio FC Eilenburg, VfL Halle, Rot-Weiß Erfurt sowie dem Tabellen-Achten VFC Plauen“, aus. Die vier genannten Vereine hatten sowohl eine Oberliga- als auch eine Regionalliga-Zulassung beantragt.

Mit diesem Vorschlag stehen die Erfurter jedoch offenbar allein da. Der Spielausschuss des Nordostdeutschen Fußballverbands (NOFV) schlug diese Woche stattdessen vor, dass es nach der abgebrochenen Saison einen Absteiger aus der Regionalliga geben soll – das wäre der Bischofswerdaer FV als Tabellenschlusslicht – sowie je einen Aufsteiger aus der Oberliga Nord und Süd. Dafür kämen die Spitzenreiter Tasmania Berlin aus der Nordstaffel sowie FC Eilenburg aus der Südstaffel in Frage. Als Aufsteiger in die 3. Liga soll Regionalliga-Spitzenreiter Viktoria Berlin gemeldet werden.

Beim VFC glaubte man ohnehin nicht, dass sich der Erfurter Vorschlag umsetzen ließe. „Da wir nun auch im April nicht auf den Platz dürfen, kann man nach einem halben Jahr Pause nicht einfach loslegen. Deshalb erachte ich es als unrealistisch, dass in den kommenden Wochen Punkt-, Aufstiegs- oder Pokalspiele in Plauen stattfinden. Auch wenn ich es mir wie jeder andere Spieler und Fan wünsche“, bleibt Thomas Fritzlar sachlich. Das Präsidium des NOFV wird am 16. April endgültig entscheiden.

Der Vorschlag, den Saisonstart 2021/2022 früher als geplant zu vollziehen, wird ebenso schwierig umsetzbar sein. VFC-Sportvorstand Frank Günther hatte das bereits in einer Oberliga-Videokonferenz der Vereine deutlich gemacht. „Wir befinden uns im Corona-Hotspotgebiet. Im Vogtland müssen wir davon ausgehen, dass unsere Kicker erst Ende Mai oder gar im Juni wieder auf den Rasen dürfen“, ließ Frank Günther wissen. Die Zeichen stehen also auf Saisonabbruch. Zugleich kann es aber auch zu einer anderen Entscheidung kommen. Thomas Fritzlar bekräftigte auf Nachfrage: „Wir richten unseren Blick nicht nach oben, sondern nach vorn. Als Verein haben wir die Aufgabe, unsere Hausaufgaben zu erledigen und uns gut zu positionieren für den Neustart.“ (mit pj)


Vorschlag für restliche Spiele um den sächsischen Landespokal erarbeitet

Unter den im Wettbewerb verbliebenen Dritt- und Viertligisten soll der Gewinner des Fußball-Landespokals ausgespielt werden. Das sieht der Vorschlag vor, den die vom Sächsischen Fußball-Verband gebildete Arbeitsgruppe aus Vertretern der im Wettbewerb verbliebenen Vereinesowie zwei Verbandsfunktionären erarbeitet hat. Die damit kampflos ausscheidenden unterklassigen Vereine sollen finanziell entschädigt werden.

Dieser Vorschlag geht allen 17 noch im Pokalwettbewerb verbliebenen Vereinen – darunter Regionalligist VfB Auerbach und Oberligist VFC Plauen – zu. Bis 13. April haben sie Zeit, dazu Stellung zu beziehen. Das Präsidium des Landesverbands entscheidet am 17. April, wie verfahren wird. Fehlt die Zustimmung der Vereine, droht der Abbruch des Wettbewerbs. Stimmen alle 17 Vereine zu, müssten sieben Dritt- und Viertligisten bis Ende Mai die Viertel- und Halbfinals absolvieren. Das Endspiel soll zum Finaltag der Amateure am 29. Mai ausgetragen werden. (pj)

 

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