NOFV: Abpfiff im Nordosten

  • Beitrag veröffentlicht:17. April 2021
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles
Hermann Winkler, amtierender NOFV-Präsident Bild: SFV

Das Präsidium des Nordostdeutschen Fußballverbandes verkündete wegen Corona wie erwartet den Saisonabbruch für seine Spielklassen. Viktoria Berlin steigt in die 3. Liga auf.

Berlin – Das lange Warten der Vereine ist beendet: Das Präsidium des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) hat nach einer mehrstündigen Sitzung am Freitag den Saisonabbruch in der Regionalliga Nordost und den beiden Oberligen wegen der Coronapandemie bestätigt. Für Regionalliga-Spitzenreiter Viktoria Berlin ist damit der Aufstieg in die Dritte Liga perfekt. „Das ist super. Wir freuen uns sehr“, sagte Sportdirektor Rocco Teichmann. „Himmelblauer Traum ist wahr“, hieß es auf der Club-Homepage.

Allerdings muss Viktoria noch ein den Drittliga-Ansprüchen genügendes Stadion finden. Sollte dies nicht gelingen, würde VSG Altglienicke nachrücken, die jedoch auch unter den akuten Stadionproblemen in Berlin leidet. Im Extremfall könnte sogar noch Carl Zeiss Jena zum Drittliga-Aufsteiger gekürt werden, sagte der Chef des Berliner Fußball-Verbandes und NOFV-Vize Bernd Schultz am Abend dem MDR. Als mögliche Spielstätten für Viktoria gelten das Mommsenstadion oder das Olympiastadion. Laut Schultz werde eine Lösung noch im Mai angestrebt. Die nächste Drittliga-Saison beginnt am 23. Juli.

Das höchste NOFV-Gremium unter Vorsitz von Präsident Hermann Winkler war dem Willen der klaren Mehrheit der Clubs gefolgt und hatte die Spielzeit für beendet erklärt. „Das zweite Mal eine Saison abbrechen zu müssen, ist bitter. Dennoch denke ich, dass es auf Grund der derzeitigen Lage in Deutschland, insbesondere für unsere Vereine wichtig war, als Verband Klarheit über das aktuelle Spieljahr zu schaffen“, sagte Winkler in einer Verbandsmitteilung. Festgelegt wurde zudem, dass es einen Absteiger aus der Regionalliga geben soll, vorausgesetzt, es steigen maximal zwei Teams aus der 3. Liga ab. Damit bleibt gewährleistet, dass in der kommenden Saison höchstens 22 Teams in der vierten Spielklasse an den Start gehen. „Die längste Diskussion war natürlich, dass wir im Gegensatz zur letzten Saison Absteiger festlegen“, sagte Schultz.

„Das zweite Mal eine Saison abbrechen zu müssen, ist bitter.“

Der Bischofswerdaer FV muss als Schlusslicht der aktuell gewerteten Tabelle den Gang in die Oberliga antreten. Entscheidend war die sogenannte Quotientenregel, um eine größtmögliche Gerechtigkeit bei unterschiedlich vielen ausgetragenen Spielen zu sichern. „Wir haben immer gesagt, dass wir nicht dagegen klagen würden. Man hat unsere Gutmütigkeit ausgenutzt“, meinte Präsident Jürgen Neumann.

Über den Aufstieg in die Regionalliga können sich die Oberliga-Spitzenreiter FC Eilenburg und Tasmania Berlin freuen. Zudem soll es pro Staffel je zwei Absteiger geben. Der Brandenburger SC Süd und Wacker Nordhausen hatten Widerstand gegen eine solche Entscheidung angekündigt. Schultz wollte einen Rechtsstreit nicht ausschließen. Brandenburg habe nochmals ein Positionspapier eingereicht. „Ob daraus eine juristische Auseinandersetzung folgt, muss man abwarten“, ergänzte Schultz. |dpa

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