Noch tun sich Lücken auf

Auerbach.Für den VfB Auerbach hat die letzte Vorbereitungswoche auf den Start in die Fußball-Regionalliga begonnen. Eine Woche, in der sich Coach Sven Köhler weniger um den Konkurrenzkampf im Team Gedanken machen muss als über die Löcher, die er in seinem dünnen Kader stopfen kann. Da tat der 5:1-Testspielsieg am Samstag gegen den Oberligisten FC Rot-Weiß Erfurt schon einmal gut.

Balsam auf die Seele des Auerbacher Trainers? „Wenn du am Ende der Vorbereitung noch einmal so ein gutes Gefühl durch einen klaren Sieg bekommst, ist das immer gut“, sagt er. „Aber wir wissen auch: In den Punktspielen wird das anders.“ Positive Gefühle nehmen aus dem letzten Test vor dem Spiel gegen den Bischofswerdaer FV in Bautzen am Samstag, 13.30 Uhr die Mehrzahl der Spieler der VfB-Startelf mit. Da wäre einerseits Marc-Philipp Zimmermann, der mit seinem Dreierpack gegen Erfurt seine Form aus der abgebrochenen Vorsaison, als er Torschützenkönig wurde, mitgenommen zu haben scheint. „Mit einem so guten Gefühl aus der Vorbereitung läuft bei einem Stürmer der Motor ganz anders“, sagt Köhler und baut in den Punktspielen auf den „Zimbo-Turbo“.

Zu Köhlers Glück scheint er neben Zimmermann noch eine Konstante zu haben: Marcel Schlosser, der sich trotz seiner mittlerweile 33 Jahre – er hatte am Samstag Geburtstag – noch in Topform befindet. Mit Thomas Stock, der gegen die Thüringer ebenfalls einen guten Auftritt hinlegte, scheint auch die Abwehrreihe zu stehen – zumindest im Zentrum, wo mit Marcin Sieber und Philipp Müller zwei gestandene Regionalligaspieler stehen.

Doch damit beginnen dann auch schon Köhlers Überlegungen. Fraglos ist Michael Schlicht gesetzt, genau wie der vom VFC Plauen gekommene Aleksandr Guzlajevs. Der hatte eine gute Vorbereitung gespielt, fiel allerdings zuletzt leistungsmäßig etwas ab. „Zu Beginn der Vorbereitung wirkte er sehr drahtig“, sagt Köhler. Aber gegen die Erfurter, die laut Köhler kein Regionalliganiveau hatten, fehlte ihm die Spritzigkeit. Nun muss der VfB – schon allein mangels Alternativen – darauf hoffen, dass Guzlajevs zu alter Form zurückfindet.

In Bischofswerda kommt am Samstag erschwerend hinzu, dass mit dem gesperrten Alexander Morosow ein Stammspieler ausfällt. Immerhin feierte Hendrik Wurr nach seiner Knieverletzung sein Comeback. „Ihm wird die letzte Trainingswoche gut tun“, prognostiziert Köhler. Im zentralen Mittelfeld hätte er für ihn eine Alternative: André Herold spielte gegen Erfurt gut mit.

Ansonsten macht der VfB aus der personellen Not eine Tugend und setzt auf junge Spieler. Mit Niclas Kubitz wechselt ein weiterer junger Spieler ins Vogtland. Der 19-Jährige spielte zuletzt bei Dynamo Dresden in der A-Junioren-Bundesliga und könnte ebenfalls im Mittelfeld zum Einsatz kommen. Allerdings gilt für ihn wie für alle anderen jungen Spieler, die im Sommer in das Regionalliga-Team integriert wurden: Männerfußball ist doch etwas anderes als die U 19. „Sie brauchen noch Zeit“, sagt Köhler. Seine Hoffnung: „Sie sollen mit der Zeit besser im Männerfußball Fuß fassen und uns dann helfen.“ Für den Beginn führt das aber schon einmal dazu, dass der VfB-Kader breiter wird und Köhler Alternativen hat.

Noch keine Alternative ist hingegen Niklas Jeck, der in der vergangenen Saison vom FC Erzgebirge Aue nach Auerbach ausgeliehen war. Er trainiert derzeit mit dem Zweitliga-Team. „Falls er überhaupt zurückkehren sollte, dann nicht vor dem ersten Spiel“, sagt Köhler. Unabhängig davon sagt Köhler: „Wir brauchen in der Breite und in der Spitze unseres Kaders noch etwas.“

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