Nach Personalnot kommen andere Sorgen

Von Marcus Schädlich

Auerbach.Große Kämpfe, enge Spiele und viele Emotionen haben die Spiele des VfB Auerbach bei Wacker Nordhausen stets mit sich gebracht. In der Regionalliga standen die Vogtländer allerdings bei Wacker oft auch auf verlorenem Posten – und unterlagen bis auf eine Ausnahme immer. In sechs Spielen holte Auerbach nur einen Sieg. Am Gründonnerstag soll deshalb alles anders werden.

Und das wird es wohl auch deshalb, weil sich für beide Vereine die Zeiten geändert haben: Es geht nicht mehr in der Regionalliga um Punkte, sondern in der Oberliga. Und auch sonst hat sich einiges getan: Aus dem vormals hochschwebenden und mit Drittliga-Träumen versehenen Team aus Nordhausen ist ein abstiegsbedrohter Oberligist geworden. Auch Auerbach hat noch Sorgen, die Klasse zu halten. Allerdings gibt es für beide Teams Licht am Ende des Tunnels: Der VfB hat nach zwei erfolgreichen Spielen wieder viel Mut für die kommenden Aufgaben geschöpft, Nordhausen hat zuletzt nicht nur den Einzug ins Thüringer Pokalfinale geschafft, sondern auch zwei Siege in der Liga (4:1 bei Fahner Höhe und 2:0 gegen Bautzen) eingefahren und damit den Anschluss ans rettende Ufer hergestellt. Beide Teams trennen – bei gleicher Spielanzahl – nur drei Zähler.

In Nordhausen kommt positiv hinzu, dass Marc-Philipp Zimmermann nach überstandener Gelbsperre wieder mitspielen darf – und damit das VfB-Offensivspiel, das in Wernigerode noch etwas lahmte, beflügeln kann. „Mit vier Punkten aus zwei Spielen fahren wir durchaus mit dem Selbstbewusstsein nach Nordhausen, um auch dort etwas zu holen“, sagt Kramer. „Wir spielen auf Sieg, etwas anderes lasse ich nicht gelten, auch weil die Mannschaft für mich in Wernigerode gezeigt hat, dass sie sich weiterentwickelt hat“, fügt Auerbachs Vorstandsvorsitzender Ronny Kadelka an. Auch könnten Lennart Dietrich und Marvin Todt wieder zum Kader gehören und damit die beinahe unendliche Geschichte des VfB-Rumpfkaders beenden.

Ein Thema in Nordhausen wird natürlich auch der Umgang des Nordostdeutschen Fußball-Verbands mit dem SV Westerhausen sein – also einem weiteren Abstiegskandidaten, dem ein Lizenzentzug droht, weil der Verein keine Nachwuchsmannschaft im Spielbetrieb hat, obwohl dies für die Oberliga vorgeschrieben ist. Alle Spiele des Clubs würden annulliert. Einer der Verlierer ist der VfB, dessen 4:1-Sieg gegen Westerhausen nichts mehr wert wäre, während die meisten anderen Kellerteams profitieren. „Was hier passiert, ist eine Wettbewerbsverzerrung“, sagt Kadelke. „Ich bin maßlos über den Zeitpunkt der Entscheidung verärgert. Seit September ist dieser Fall bekannt und erst jetzt fällt eine Entscheidung. Das kann ich nicht nachvollziehen.“ Denn dadurch tritt für den VfB eine neue Situation ein: Das Team würde in einer Tabelle ohne Westerhausen abrutschen.

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