Nach 0:1-Rückstand: VFC gewinnt Vogtland-Derby in der Oberliga

In dieser Situation ist VFC-Matchwinner Lucas Will (hinten rechts im gelben Trikot) nur Zuschauer beim Zweikampf von Ondrej Nyber und Vojtech Cermus. Doch zweimal stand er als Torschütze im Mittelpunkt.
In dieser Situation ist VFC-Matchwinner Lucas Will (hinten rechts im gelben Trikot) nur Zuschauer beim Zweikampf von Ondrej Nyber und Vojtech Cermus. Doch zweimal stand er als Torschütze im Mittelpunkt. Foto: Joachim Thoß

Die Plauener Fußballer haben am Freitagabend vor 1311 Zuschauern das Oberliga-Spiel in Auerbach für sich entschieden. Ein Neuzugang spielte dabei die entscheidende Rolle.

Auerbach.Das Vogtlandderby in der Fußball-Oberliga ging am Freitagabend vor 1311 Zuschauern in der Auerbacher Arena zur Vogtlandweide an die Gäste des VFC Plauen. Dabei drehten die Spitzenstädter einen frühen 0:1-Rückstand noch in einen 3:1-Sieg um. Gefeierter VFC-Held war Doppeltorschütze Lucas Will. Der 23-jährige Plauener Sommer-Neuzugang (von Optik Rathenow) belohnte seine Farben dank seiner Torjägerqualitäten (27./60.) in einem ansonsten chancenarmen Spiel, das von der Dramatik und dem gegenseitigen Respekt lebte.

„Es war aller Ehren wert, wie meine Mannschaft nach dem Rückstand zurückgekommen ist und weiter versucht hat, zu spielen und zu kämpfen“, sagte der Plauener Trainer Robert Fischer. Erst in der Schlussphase erlebten die Zuschauer echte Derby-Dramatik: Auerbach reklamierte auf zwei Elfmeter, die Schiedsrichter Seidl nicht pfiff. Auf der Gegenseite wohl schon. Andreopoulos verwandelte sicher – und musste mit Gelb-Rot vom Feld.

Der Rest des Spiels ist relativ schnell erzählt: Beiden Mannschaften war von Beginn an anzumerken, dass der Saisonstart noch ohne Sieg verlaufen war – und eine Derby-Niederlage deshalb vermieden werden sollte. Die erste Halbzeit war eher eine Nullnummer mit zwei Toren. Auerbachs Besir Baftijar erzielte mit einem Traumtor die Führung (14.), die Auerbach Sicherheit gab. In diese beste VfB-Phase hinein fiel der Ausgleich bei einem langen Ball in die Spitze, als sich Marcin Sieber verschätzte und Lucas Will das erste Mal zur Stelle war.

Nach der Pause machten beide Kontrahenten zunächst beinahe den Eindruck, dass sie ganz froh darüber wären, wenn nun schon der Schlusspfiff ertönen würde. Doch es kam anders, weil Plauen immer besser ins Spiel kam. „Man hat gemerkt, dass bei Plauen mehr Erfahrung vorhanden ist“, analysierte VfB-Coach Sven Köhler, der eine cleveren Gegner sah. Ein schöner Spielzug führte zur VFC-Führung. Danach machte Auerbach mehr fürs Spiel. „Wir hatten zwei, drei Aktionen, um zurückzukommen“, sagte Köhler. Doch der Foulelfmeter für die Gäste führte zur Vorentscheidung.

Der VFC hat mit dem Sieg vom Freitagabend die klare Führung in der Derby-Statistik (elf Plauener Siege in bislang 17 Punktspielen gegen Auerbach bei vier Niederlagen) ausgebaut. Ziel der Spitzenstädter ist es nun, den Rückenwind mit ins zweite Heimspiel am 28. August gegen den SC Freital zunehmen. Auerbach muss bei Budissa Bautzen ran.

StatistikAuerbach: Schmidt, Degel (46. Leidel), Sieber, Todt (89. Seidel), Dittrich, Brejcha, Bochmann (63. Dietrich), Scheunert (63. Kramer), Baftijar, Cermus (63. Sevcuks), Zimmermann. Plauen: Böttcher, Albert, Träger, Walther, Grandner (80. Andreopoulos/89. Gelb-Rot), Heinrich, Kretzer, Limmer, Morosow (90. +4 Hujdurovic), Nyber (76. Spranger), Will. Tore: 1:0 Baftjar (14.), 1:1/1:2 Will (27./ 60.), 1:3 Andreopoulos (88./Elfmeter); SR: Seidl (Werdau). Zuschauer: 1311.

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